Monheimer Kooperationsprojekt hat Schule gemacht
Zehn Jahre PPP. Zeit für eine Zwischenbilanz. Eine Zwischenbilanz, die, soviel sei vorweg verraten, nicht nur aus Sicht der Projektbeteiligten, sondern auch aus Sicht der Eltern-, Schüler- und Lehrerschaft positiv ausfällt.
Im Jahr 2003 stand Monheim am Rhein vor einem großen Problem. Alle 13 Schulstandorte im Stadtgebiet wiesen zum Teil erheblichen Instandhaltungsstau auf. An gleich sieben Schulen war darüber hinaus eine PCB-Belastung festgestellt worden. Die Grundschule Sandberg und die Oberstufe der Peter-Ustinov-Gesamtschule mussten sogar phasenweise vollständig in Container ausgelagert werden. Gleichzeitig befand sich die Stadt jedoch bereits seit Jahren im Nothaushalt.
Doch Not macht bekanntlich erfinderisch, und so entschied sich die Verwaltung Anfang 2004 für eine Public Private Partnership (PPP) mit der Hermann Kirchner Projektgesellschaft mbH (heute: Strabag Infrastrukturprojekt GmbH). Monheim am Rhein war damit die erste Kommune in Deutschland, die auf PPP zur Sanierung und Unterhaltung ihrer Schulen vertraute.
Zehn Jahre ist das jetzt her. Zeit für eine Zwischenbilanz. Und die fällt nicht nur aus Sicht der Projektbeteiligten, sondern auch aus Sicht der Eltern-, Schüler- und Lehrerschaft äußerst positiv aus. „Wir sind als Stadt sehr zufrieden. Das ist auch das, was uns die Schulleitungen widerspiegeln. PPP wurde aus einer Notsituation heraus geboren. Aber diese Zusammenarbeit hat in den letzten Jahren wirklich exzellent funktioniert“, betonte Bürgermeister Daniel Zimmermann an diesem Mittwoch bei einem gemeinsamen Termin im Rathaus.
Ein Lob, das es von Dr. Marion Henschel, der Geschäftsführerin der PPP Schulen Monheim am Rhein GmbH, uneingeschränkt zurückgab: „Ich kann diese Komplimente nur zurückgeben. In zehn Jahren gibt es auch mal Unstimmigkeiten bei der Auslegung von Verträgen. Uns ist es hier in Monheim aber bislang immer gelungen, am Ende eine gemeinsame Lösung zu finden. Das ist nicht nur eine niedergeschriebene, sondern auch eine wirklich gelebte Partnerschaft.“
Das zum Start vereinbarte Gesamtvolumen für diese Partnerschaft beläuft sich auf 75 Millionen Euro. 24 Millionen mussten dabei gleich in der Anfangsphase für die dringend notwendige Sanierung eingesetzt werden. Nachdem bis Ende 2006 alle Schulen saniert und renoviert worden waren, läuft seit Anfang 2004 inzwischen die vertraglich vereinbarte 25-jährige Betriebs- und Bewirtschaftungsphase. In dieser Zeit werden vor allem ausgewählte Unterhaltungsmaßnahmen im Rahmen der jährlich zur Verfügung stehenden Finanzmittel durch den privaten Partner ausgeführt - natürlich stets in enger Kooperation mit dem städtischen Gebäudemanagement. Auch dessen Bereichsleiter Michael Lobe hebt daher vor allem die gute Zusammenarbeit hervor: „Dass über die PPP GmbH zum Beispiel zwei Handwerker, ein Sanitär- und Heizungsfachmann sowie ein Elektriker fest angestellt sind, ermöglicht es uns, viele Mängel sehr schnell zu beseitigen. Auch ein Maler gehört über weite Strecken des Jahres mit zum Team.“
Zusätzlich investiert die Stadt jährlich auch weiterhin selbst Geld in ihre Schulen. Doch auch hier geht es oft Hand in Hand. Um von der Stadt jüngst angeschaffte elektronische Tafeln zu installieren, wurden beispielsweise durch die PPP GmbH die entsprechenden Leitungen verlegt. Die Projektbeteiligten sind sich einig: Alle Monheimer Schulen und Turnhallen befinden sich zurzeit in einem guten bis sehr guten Zustand und brauchen, anders als noch 2003, den Vergleich mit den Schulen anderer Kommunen nicht mehr zu scheuen.
„Mit dem Ergebnis dieses Zwischenfazits liegt das Monheimer Vorreiterprojekt voll im Trend, wie jüngst eine Umfrage des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie ergab. Hiernach wurde alle PPP-Projekten von den jeweiligen öffentlichen Auftraggebern eine hohe Termin- und Kostentreue sowie sehr gute Ausführungsqualität attestiert“, betont Dr. Marion Henschel, Geschäftsführerin PPP Schulen Monheim am Rhein GmbH.
Zur Fortsetzung der Erfolgsgeschichte an den Monheimer Schulen in den kommenden 15 Jahren haben die Vertragsparteien in der letzten Sitzung des PPP-Vertragsbeirats einen neuen Maßnahmenkatalog verabschiedet, der gemeinsam durch das städtische Gebäudemanagement und die PPP GmbH erarbeitetet wurde, und nun künftig von beiden Vertragspartnern gemeinsam umgesetzt werden soll.
Um vor allem das dritte „P“ von PPP, die Partnerschaft, hervorzuheben, übergab die PPP Schulen Monheim am Rhein GmbH Bürgermeister Daniel Zimmermann zum zehnjährigen Bestehen der Zusammenarbeit am Mittwoch, 6. August, einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro. Mit dieser Spende sollen Pausenspielgeräte für die Schulen in beiden Stadtteilen angeschafft werden.
„Der Erfolg der vergangenen zehn Jahre und die ehrgeizigen Pläne für die Zukunft zeigen deutlich, dass das Monheimer PPP-Projekt zu Recht auch in anderen Kommunen inzwischen Schule gemacht hat“, so Dr. Marion Henschel.
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
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