KKV: "URLAUBSMÜTTER-VORSCHLAG DER JUNGEN UNTERNEHMER IST UNVERFROREN UND ÜBERFLÜSSIG!"

Katholischer Sozialverband: Entscheidungsfreiheit respektieren und familienfreundliche Arbeitswelt schaffen!

Essen/Monheim am Rhein.

Als "unverfroren, lebensfern und schlichtweg überflüssig" bezeichnet Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender des KKV - Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung; die Aufforderung von Lencke Wischhusen, Bundesvorsitzende der Jungen Unternehmer, an junge Mütter, "während der Ferienzeit ihre Babypause zu unterbrechen und als Urlaubsvertretung in der Firma zu arbeiten". Vielmehr seien gerade in Deutschland die Arbeitgeber weiter gefordert, "selbst mehr zu tun, um ein familienfreundliches Arbeitsumfeld und flexible Arbeitszeiten zu garantieren. Das bringt uns wirklich weiter - und nicht bloß eine Schlagzeile in der Bild."

Als einer der vier großen katholischen Sozialverbände engagiert sich der KKV unter anderem für mehr Achtung der "work-life-balance" in deutschen Unternehmen. So hat der Verband eigens die facebook-Kampagne "Jeder hat ein Recht auf Unerreichbarkeit!" gestartet, arbeitet am Konzept einer "Neuen Arbeitskultur" und setzt sich für den arbeitsfreien Sonntag ein.
Depression und burn-out am Arbeitsplatz, so Wehner, seien längst eine neue Volkskrankheit, der volkswirtschaftliche Schaden enorm. "Nicht umsonst wächst mit den Jugendlichen und Führungsnachwuchskräften heute eine Generation heran, die mehr will, als nur Karriere und beruflichen Erfolg - ein Leben im Gleichgewicht. Dem müssen die Unternehmer in Deutschland Rechnung tragen - gerade, weil der Fachkräftemangel bedrohliche Ausmaße annimmt."

Verschiedene Studien belegten: Berufstätige Eltern - allen voran junge Mütter - seien verstärkt von Stress, Depression und burn-out betroffen: Über zehn Prozent aller Krankheitsstände bei jungen Müttern hätten psychische Ursachen, jede fünfte Mutter leide unter Burn-out.
"Diese Fakten lassen den Vorschlag Wischhusens noch deplatzierter und kontraproduktiver erscheinen", so Wehner. "Wenn eine junge Mutter heute in den Beruf zurück möchte, wird sie das in freier Entscheidung tun - egal, ob Vollzeit, Teilzeit oder vorübergehend in den Ferien. Da braucht es keinen Ratschlag junger, kinderloser Unternehmerinnen. Die sind höchstens aufgefordert, in ihrem Unternehmen flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle und Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu bieten. Nur damit bekommt man leider keine Schlagzeile in der Bild", so Wehner.

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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