KKV unterstützt Forderung der besseren Anerkennung von Erziehungszeiten

„Staat und Gesellschaft müssen sich bewusst sein, dass die Familie Leistungen erbringt, die sie selbst nicht oder nur unzulänglich bieten können. Das betrifft in erster Linie die Erziehung der Kinder und die Vermittlung von Werten und Normen, ohne die keine menschliche Gemeinschaft Bestand hat. Eltern tragen die Sorgen und die Lasten für die nachfolgende Generation und leisten damit wesentliche Beiträge zur Zukunftssicherung der Gesellschaft. Es ist deshalb ein Gebot der Gerechtigkeit, die Familie wirtschaftlich so zu stellen, dass sie ihre Aufgaben erfüllen kann.“

Familie ist Zelle des Staates
Mit dieser klaren Aussage in seinem Grundsatzprogramm hat sich der KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, bereits 2003 eindeutig positioniert. „Familie ist also nicht für den Staat und die Wirtschaft da, sondern Familie ist die Zelle des Staates, die erst die Grundlage für die Gesellschaft schafft. Demzufolge muss alles getan werden, um sie – auch finanziell – so zu stärken, dass sie aus eigener Kraft in der Lage ist, zu entscheiden, wie sie die Erziehung ihrer Kinder verwirklichen will“, unterstreicht deshalb Bernd-M. Wehner, Monheimer Bundesvorsitzender des KKV, die Position des katholischen Sozialverbandes. Von daher sei es schon eigenartig, wenn die Europäische Kommission und die Wirtschaft die schnelle Rückkehr von Frauen nach der Geburt ihres Kindes in den Arbeitsprozess forderten und dies mit arbeitsmarktpolitischen Argumenten begründeten. „Bei diesem Familienbild ist die Familie offenbar nur Lieferant von Arbeitskräften. Umgekehrt werde aber ein Schuh daraus. Nicht die Familie müsse sich den Zwängen des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft anpassen, sondern der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft müssten auf die Erfordernisse der Familien eingehen.
„Im Übrigen können wir nicht einerseits Pflege und Erziehung der Kinder als das ‚natürliche Recht und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht der Eltern’ im Grundgesetz festschreiben und gleichzeitig dieses Grundrecht dadurch aushöhlen, in dem der Staat in sehr einseitiger Weise außerhäusliche Betreuung von Kindern in KiTas von monatlich bis zu 1.200 Euro fördert“ so der KKV-Vorsitzende.

Bessere Anerkennung der Erziehungszeiten in der Rente
Gleichzeitig begrüße der KKV die Forderung der sechs katholischen Verbände (FDK, KDFB, kfd, KAB, KLB und Kolpingwerk) für eine bessere Anerkennung der Erziehungszeiten in der Rente. „Es ist in der Tat nicht nachvollziehbar, warum für Kinder, die vor dem 1. Januar 1992 geboren wurden, nur ein Entgeltpunkt in der Rentenversicherung angerechnet wird, für jüngere Kinder aber drei Punkte veranschlagt werden“, so Wehner weiter.

Letztlich müssten wir uns entscheiden, was uns wichtiger sei. „Wollen wir die Familie stärken und damit die Grundlagen unseres Gemeinwesens oder sehen wir in erster Linie die Familie nur unter ökonomischen Gesichtspunkten?“ Wer Wirtschaft nur unter dem Gesichtspunkt der Profitmaximierung sehe, vergesse, wie der Papst zum Abschluss des Weltfamilientages zu Recht kritisiere, dass diese „einseitige Logik einer „harmonischen Entwicklung zum Wohl der Familie und zum Aufbau einer gerechten Gesellschaft“ entgegen laufe.

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923-0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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