KKV stellt Bundestagsabgeordneten den DOCAT vor
Sozialkatechismus gibt auch Politikern Orientierungshilfe für ihre praktische Arbeit
Anlässlich des zweiten Parlamentarischen Mittagessens trafen sich Mitglieder des KKV-Bundesvorstandes mit Bundestagsabgeordneten, darunter auch die Vizepräsidentin des Bundestages, Michaela Noll, in Berlin, um sich über aktuelle politische Themen auszutauschen. Gleichzeitig stellten die KKVer den Abgeordneten den neuen Sozialkatechismus der katholischen Kirche, den DOCAT, vor. „Spötter behaupten ja“, so der Monheimer KKV-Bundesvorsitzende Bernd-M. Wehner, „die Katholische Soziallehre sei das bestgehüteste Geheimnis der Katholischen Kirche. Ein Schatz, der tief vergraben sei und darauf warte, dass man ihn entdeckt.“ Damit dies nicht so bleibe, sei man froh, dass mit dem DOCAT nunmehr eine populäre Übersetzung der Sozial- und Gesellschaftslehre der Katholischen Kirche vorliege, wie sie in wichtigen Dokumenten seit Papst Leo XIII. entwickelt worden sei. Dabei verwies Wehner insbesondere auf das Kapitel 8 „Macht und Moral: Die politische Gemeinschaft“. Hier werde sehr eingehend dargelegt, warum Politik Begründungen, Legitimationen und ethische Rahmenbedingungen brauche, um menschenfreundlich und nützlich zu sein. Und warum Christen sich nicht aus der Politik heraushalten könnten.
Initiator des Treffens war der Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Patrick Sensburg aus Arnsberg, der auch einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden des KKV ist. Von Seiten der Abgeordneten wurde dem KKV bescheinigt, mit seinen ausgewogenen und trotzdem klaren Stellungnahmen zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen zu einer positiven Debattenkultur beizutragen. Gleichzeitig wies Sensburg darauf hin, dass der KKV-Bundesverband einer der Ideengeber des DOCAT gewesen sei.
Karl Schiewerling, der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, regte in diesem Zusammenhang eine stärkere Kooperation des KKV mit der christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) an, um insbesondere in wirtschaftspolitischen und sozialethischen Fragen schlagkräftiger in der Öffentlichkeit zu wirken.
Michaela Noll plädierte bei dem Treffen dafür, dass insbesondere die großen Parteien sich stärker inhaltlich mit populistischen Parolen auseinandersetzen müssten. „Die Probleme in unserer komplexen Gesellschaft sind weder mit Stammtischparolen zu lösen, noch mit Schlagworten zu erklären.“ Deshalb sei es wichtig, dass auch schwierige Themenbereiche sachgerecht und verständlich den Bürgern erläutert würden. Hier seien aber auch die Medien gefragt, ihren Teil dazu beizutragen. Nicht zuletzt deshalb, so der KKV-Bundesvorsitzende, habe man noch vor kurzem an die Medien appelliert, nicht ungeprüft Nachrichten zu verbreiten, sondern sie auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen.
Prof. Dr. Peter Schallenberg, der Geistliche Beirat des KKV-Bundesverbandes, unterstrich, dass der DOCAT die Probleme der heutigen Zeit aufgreife und darauf Antworten aus der Sicht des christlichen Glaubens gebe. „Er liefert keine Patentrezepte für die Lösung aller Fragen. Aber er gibt Orientierungshilfen, damit man als Christ im konkreten Fall verantwortlich entscheiden und handeln kann.“ Kurzum: Er sei, um es mit Papst Franziskus zu formulieren, „so etwas wie eine Gebrauchsanweisung, die uns hilft, mit dem Evangelium erst einmal uns selbst, dann unser nächstes Umfeld und am Ende die ganze Welt zu verändern.“
Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 70 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923-0.
Autor:Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein |
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