Gesprächskreis "Christen treffen Muslime"
KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime" verurteilt die Bluttat in Hanau - Hass und Gewalt dürfen nicht die Oberhand gewinnen

Neonazis mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpfen

Mit Abscheu und Entsetzen reagierten die Mitglieder des KKV-Gesprächskreises "Christen treffen Muslime" auf den rassistisch motivierten Anschlag in Hanau. „Auch wenn es offenbar ‚nur‘ die Tat eines Einzeltäters war, so bleibt es doch unbegreiflich, dass Menschen zu solchen hinterlistigen und menschenverachtenden Taten fähig sind“, so Bernd-M. Wehner, Sprecher des KKV-Gesprächskreises, dem neben evangelischen und katholischen Christen auch Muslime angehören. In jedem Fall werde deutlich, dass die Saat des rechtsextremen Gedankengutes sich immer weiterverbreite. Bundeskanzlerin Angela Merkel treffe den Nagel auf den Kopf, wenn sie feststelle: „Rassismus ist ein Gift, der Hass ist ein Gift und dieses Gift existiert in unserer Gesellschaft.“

Und Erdogan Akpolat und Mohamed Adib, Dialogbeauftragte der DITIB Moscheegemeinde Monheim, ergänzen: „Wir verurteilen als türkisch-muslimische Gemeinde Monheim den Terrorakt in Hanau. Gleichzeitig sprechen wir den Hinterbliebenen der verstorbenen Bürger unsere tiefe Anteilnahme und unser Mitgefühl aus.“ Offenbar werde Rechtsextremismus immer salonfähiger. Von daher müsse alles getan werden, um Neonazismus mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu bekämpfen.

Mehr Zusammenhalt und weniger Hetze

Allein, dass es in 2019 mehr als 50 Moscheeübergriffe in NRW gegeben, und wie das Innenministerium mitteilte, 350 antisemitische Straftaten ebenfalls in NRW stattgefunden haben, zeige, dass offenbar Misstrauen, Hass und Gewalt in der Gesellschaft immer mehr wachse. „Wir brauchen deshalb mehr Zusammenhalt und weniger Hetze. Und das gilt ganz besonders für die Politik und Medien unseres Landes“, so die Mitglieder des Gesprächskreises.

Menschenwürde wird nicht verliehen – sie ist von Gott eingepflanzt

Im Übrigen werde immer deutlicher, dass das Schwinden von gemeinsamen Werten mehr und mehr dazu beitrage, dass der Zusammenhalt in der Gesellschaft immer brüchiger werde. Ernst Wolfgang Böckenförde habe es zutreffend formuliert, wenn er feststelle: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“ Von daher sind gerade Religionsgemeinschaften aufgefordert, hier ihre Sichtweise vom Menschen einzubringen. Denn nur, wenn der Mensch als „Ebenbild Gottes“ gesehen und geachtet werde, sei auch seine Würde geschützt. „Denn menschliche Würde wird nicht – von wem auch immer – verliehen, sondern sie ist ihm von Gott eingepflanzt. Und das sehen Christen und Muslime in gleicher Weise“, so Bernd-M. Wehner.

Der KKV-Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ wurde im Juni 2005 gegründet. Ziel des Gesprächskreises ist es, im gemeinsamen Dialog zwischen Christen und Muslimen einander besser kennenzulernen, gegenseitige Vorurteile und Missverständnisse zu beseitigen, um so im gegenseitigen Respekt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Glauben des Anderen festzustellen.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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