KKV: Gerechte Impulse auf der Höhe der Zeit - Sozialverband begrüßt klare Forderungen des Vatikans zur Finanzmarktregulierung
"Dieser unmissverständliche Appell an Politik und Finanzmärkte ist eine mutige und konsequente Übersetzung der Prinzipien der katholischen Soziallehre in die heutige Zeit", so der Monheimer Bundesvorsitzende des KKV - Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, Bernd-M. Wehner, zu den vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden veröffentlichten Vorschlägen für eine grundlegende Reform des internationalen Finanzsystems.
"Endlich ein Papier, das mit klarer Stimme die Rückkehr der Ethik in die Finanzmärkte einfordert, die über die Jahre trotz Billiarden-Summen wertlos wurden", so Wehner. Zu begrüßen seien vor allem die klaren Handlungsanweisungen und Vorschläge: "Als katholischer Sozialverbände ist es unsere Aufgabe, aus dem reichen Schatz unserer Soziallehre zu schöpfen und ihn denen zu vermitteln, die auf dem Ohr längst taub sind. Dafür brauchen wir auch Wege der Übersetzung." Der Vatikan habe mit diesem Papier "wieder einmal bewiesen, dass das möglich ist. Es ist auch eine Ermutigung für uns in den Sozialverbänden, nicht aufzuhören mit unserem Eintreten für Werte in der Wirtschaft."
Mit Freude, so Wehner, nehme der KKV zur Kenntnis, dass sich in dem Papier auch einige der Vorschläge wiederfänden, die der KKV seit Anbeginn der Krise immer wieder kritisiert und angemahnt habe: Etwa die Einführung einer globalen Finanztransaktionssteuer - der KKV unterstützt hier die Bemühungen der EU im europäischen Rahmen ein Exempel zu statuieren. Ethische Mindeststandards und eine Begrenzung der Spekulation hatte der Sozialverband zuletzt im Bereich der Nahrungsmittel gefordert: "Wer mit Nahrungsmitteln spekuliert, Patentgebühren auf Pflanzen und Samen erhebt oder auch nur im Alltag Billigware auf Kosten Ärmerer kauft, ohne nachzudenken, der handelt unsozial."
"Der Vatikan rückt mit seinem 40seitigen Papier den Mensch zurück ins Zentrum der Finanzmärkte und stellt sich damit schützend vor eine breite Welle bürgerlichen Protestes weltweit." Der fachlich fundierte Beitrag, so Wehner, "ist eine Leseempfehlung an alle Politiker und Bänker weltweit. Er kommt nicht von ungefähr am Vorabend des nächsten G-20-Treffens kommende Woche in Cannes und mitten hinein zwischen zwei Gipfeltreffen der EU-Chefs zur Finanz- und Schuldenkrise."
Der KKV, der sich am Dialogprozess der Bischöfe mit dem eigenen Positionspapier "Als Kirche wirken. Mitten im Leben." beteiligt, fordert dort ein Projekt ähnlich des "YouCat", um die Grundaussagen der katholischen Soziallehre - nicht nur jungen - Menschen in Beruf und Alltag zu übersetzen.
Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit gut 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.
Autor:Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein |
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