KKV gegen Gängelung durch den Staat

„Wer fleischfrei leben will, kann dies jeden Tag tun!“

ESSEN/Monheim am Rhein, 08.08.13

„In welchem Land leben wir eigentlich, dass Politiker, wie jetzt die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Renate Künast, meint, den Bürgern vorschreiben zu müssen, wie sie sich zu ernähren haben?“ Mit dieser provokatorischen Frage wendet sich Bernd-M. Wehner, Monheimer Bundesvorsitzender des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, gegen den Vorschlag der Grünen Fraktionschefin, donnerstags einen fleischlosen Tag in Kantinen und Schulen einzuführen. In Sonntagsreden werde zwar immer wieder der mündige Bürger beschworen, im Alltag sorge man jedoch durch immer kuriosere Vorschläge dafür, dass die Freiheit des Bürgers durch immer neue Gesetze eingeschränkt werde. „Demnächst werden wir montags noch einen zuckerfreien Tag, am Dienstag und Mittwoch je einen Salat- und Gemüsetag haben, freitags essen wir dann am besten gar nichts und das Wochenende bleibt natürlich alkohol- und nikotinfrei“, ergänzt Wehner ironisch den Vorschlag von Künast. Im Übrigen praktizierten die Katholiken schon seit Jahrhunderten den „fleischlosen“ Freitag. Auch wenn dies aus religiösen Gründen geschehe, leisteten sie damit ganz unspektakulär einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Offenbar meinten viele Politiker, so der KKV-Vorsitzende, dass sie mehr und mehr den Menschen vorschreiben müssten, wie sie zu leben haben. Dass was man insbesondere der katholischen Kirche ankreidet, die Menschen durch angebliche Verbote in ihrer Freiheit einzuschränken, das wird hier fröhlich in allen Lebensbereichen durch die Politik praktiziert, zumindest immer wieder versucht. Dabei ist es jedem Politiker und Anhänger der Grünen natürlich unbenommen, jeden Donnerstag – und wenn er möchte sogar jeden Tag der Woche – fleischfrei zu leben. „Gerne kann er auch für seine Philosophie werben. Aber er sollte nicht auf die Idee kommen, andere damit zwangsweise ‚beglücken’ zu wollen.“

Natürlich plädiert auch der KKV für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Gütern der Erde. Da sie nach christlichem Verständnis von Gott geschaffen worden sind, ist es für den katholischen Sozialverband selbstverständlich, dass er ihr mit einer Haltung der Dankbarkeit und Anerkennung begegnet. „Deshalb plädieren wir auch für einen neuen Lebensstil und eine nachhaltigere Lebensweise. Das muss aber jeder für sich selbst – nach bestem Wissen und Gewissen – entscheiden“, so der KKV-Bundesvorsitzende. Der Staat sollte dafür Anreize schaffen, aber nicht die Menschen bevormunden.

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 90 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923-0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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