KKV begrüßt die Ablehnung der Schweizer zum Grundeinkommen

"Sozialste Tat ist, den Menschen wieder auf die eigenen Füße zu stellen"

"Offenbar haben die Schweizer bei der Abstimmung über die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens ihren gesunden Menschenverstand bewahrt. Jedenfalls zeigt die klare Ablehnung der monatlichen Transferleistung von 2.260 Euro von knapp 80 Prozent der Eidgenossen, dass sie noch auf dem Boden der Realität stehen.“ Mit diesen Worten begrüßt der Monheimer KKV-Bundesvorsitzende, Bernd-M. Wehner, die Entscheidung der Schweizer Bürger. Der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) hatte sich bereits im März 2009 gegen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in der Bundesrepublik ausgesprochen. Die entsprechende Erklärung findet man unter www.kkv-bund.de, Stichwort "Zum Runterladen".

Abgesehen von dem Finanzierungsproblem stelle sich bei der Zahlung eines Grundeinkommens nämlich die grundsätzliche Frage: Entspricht es dem christlichen Menschenbild, wenn der Staat ohne Gegenleistung den Bürgern einfach so Geld zur Verfügung stellt? Damit würde ein Systemwandel eingeleitet. Denn in der sozialen Marktwirtschaft sei zunächst jeder für sich selbst verantwortlich. Nur wer diese Verantwortung nicht wahrnehmen könne, habe Anspruch auf soziale Hilfe. Das Grundeinkommen würde dieses Prinzip aber auf den Kopf stellen, so der KKV-Bundesvorsitzende.

Schon der Sozialethiker Kardinal Joseph Höffner habe in seinen ordnungsethischen Leitsätzen zu Recht festgestellt:
- Der Mensch selber ist der Erstverantwortliche für seinen und seiner Familie Unterhalt.
- Der Staat dient der sozialen Sicherheit dadurch am meisten, dass er die persönliche Verantwortung seiner Bürger, das Sorgen und Versorgen der Familie und der anderen Lebenskreise sowie die genossenschaftliche Selbsthilfe anerkennt und sich entfalten lässt.
- Staatliche Sozialpolitik muss als vordringliche Aufgabe der Hilfe zur Selbsthilfe gesehen werden.
- Totale Staatsversorgung ist mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar, zerstört Subsidiarität und Selbstverantwortung.

Nötig sei daher eine Rückbesinnung auf das Subsidiaritätsprinzip (Hilfe zur Selbsthilfe) der katholischen Soziallehre. „Danach ist – man kann es nicht oft genug wiederholen – jeder Mensch zuerst einmal für sich selbst verantwortlich. Für Abhilfe bei Problemen wird stufenweise gesorgt.“ Eigenverantwortung im Sinne des Subsidiaritätsprinzips sei deshalb nicht unsozial, sondern das Kennzeichen einer Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit anstrebe, so der KKV. Die Einführung eines Grundeinkommens würde aber genau das verhindern. Aus diesem Grund möchte der katholische Sozialverband bei der Diskussion um das Grundeinkommen, die jetzt sicher auch wieder in Deutschland geführt werde, eine andere Perspektive einbringen. „Die sozialste Tat ist deshalb, Menschen nicht vom Staat abhängig zu machen, sondern ihn wieder auf die eigenen Füße zu stellen.“

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 80 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923-0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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