SPD ist um Monheims Kinder besorgt
Kinderarmut auch in Monheim
Monheim. Sieht man sich die täglichen Erfolgsmeldungen des Rathauses an, gibt es im wohlhabenden Monheim nur Gewinner. Kürzlich noch verkündete der Bürgermeister, dass die Anzahl der Arbeitsplätze und die Kaufkraft in den letzten zehn Jahren massiv gestiegen seien.
„Schade nur, dass dieses „Jobwunder“ und auch der „Geldregen“ an der Monheimer Bevölkerung vorbei geht.“ sagt Alexander Schumacher, Fraktionsvorsitzender der SPD in Monheim. Im neuesten Bericht des JobCenters ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften mit 1935 nach wie vor auf einem hohen Stand. In ganz NRW sank dagegen die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um 42 Prozent und im Kreis Mettmann um 3,8 Prozent. In Monheim jedoch reduzierte sich die Zahl nur um 2,8 Prozent" betont Schumacher.
1.811 minderjährige Bezieher
Ein ähnliches Bild zeigt der Leistungsbezug von Minderjährigen, der sich um 2,4 % reduzierte. In Monheim aber stieg die Anzahl der minderjährigen Bezieher um 2,4% auf 1811. Monheim ist damit einsamer Spitzenreiter. Eine Schieflage gibt es auch bei der Inanspruchnahme von Leistungen für Bildung & Teilhabe. In Monheim liegt diese bei 13,5%. Die Zahlungen für die Kosten der Unterkunft und der Heizung liegen im Durchschnitt bei 555 Euro.
Höchstwert im Rheinland
Für die Region Essen, Wuppertal, Düsseldorf, Köln ist das der höchste Wert und zeigt damit ein bitteres Bild der Monheimer Wohnraumsituation. „Es wird höchste Zeit, in Monheim in der Kommunalpolitik umzusteuern“, fordert Schumacher. Ein Armutsbericht wurde stets verweigert und bezahlbarer Wohnraum wird nur bei ausgewählten Bauprojekten realisiert. „Wir müssen die Lage der Menschen mit Unterstützungsbedarf erfassen und gegensteuern. Wir müssen gerade der hohen Anzahl an bedürftigen Kindern eine Perspektive geben. Und wir müssen endlich grundsätzlich mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen.“ erklärt Schumacher und betont, das mit blendende Leuchtturmprojekten Schluß sein muss.
Autor:Dieter Frey aus Essen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.