Gesamturteil "Gut" - Der Neujahrsempfang beim Treffpunkt Monheim

Zum Neujahrsempfang wurde der Treffpunkt-Vorsitzende Jürgen Prinz (l.) von seinem Vorstandskollegen mit Tochter  Melina überrascht, die gemeinsam mit Jungprinz Jonathan das diesjährige Kinderprinzenpaar in Unterbach bildet. Natürlich hatten die kleinen Tollitäten auch ihre Mini-Tanzgarde aus Düsseldorf mitgebracht, die, bejubelt vom Monheimer Publikum, bei den Maltesern auftanzte. Fotos:  Michael de Clerque
3Bilder
  • Zum Neujahrsempfang wurde der Treffpunkt-Vorsitzende Jürgen Prinz (l.) von seinem Vorstandskollegen mit Tochter Melina überrascht, die gemeinsam mit Jungprinz Jonathan das diesjährige Kinderprinzenpaar in Unterbach bildet. Natürlich hatten die kleinen Tollitäten auch ihre Mini-Tanzgarde aus Düsseldorf mitgebracht, die, bejubelt vom Monheimer Publikum, bei den Maltesern auftanzte. Fotos: Michael de Clerque
  • hochgeladen von Thomas Spekowius

Zu seinem Neujahrsempfang hatte der Treffpunkt Monheim diesmal in die Halle und Heimatbasis der Monheimer Malteser an der Siemensstraße eingeladen. Dort konnten sich die über 100 Gäste am Freitagabend davon überzeugen, dass man aus einer Feldküche weit mehr als nur die klassische Gulasch- oder Erbsensuppe zaubern kann, und dass die Monheimer Händler und Dienstleister durchaus mit Optimismus in das neue Jahr starten.

Der Treffpunkt-Vorsitzende Jürgen Prinz nutzte sein Grußwort zunächst jedoch auch nochmal zur Rückschau, hob hier aus den letzten 12 Monaten vor allem das gemeinsam mit der Stadt so erfolgreich gestemmte Stadtfest 2011 hervor („Das wird schwer zu toppen sein.“) und rang sich letztlich sogar ein Lob für das im November eröffnete „Monheimer Tor“ ab. „Außen Pfui, innen hui? Auch da bin ich mir mit Blick auf alle Geschäfte nicht ganz sicher. Aber ich denke, zumindest das Gesamtpaket ist gut und schlüssig. Den Rest wird die Zeit zeigen“, schlug Prinz den Bogen in die Zukunft. Auch hier gilt die Freude bereits dem kommenden Stadtfest am Wochenende nach Pfingsten, das diesmal unter dem Motto „Im Alpenglück“ stehen wird. Hierfür versprach der Bürgermeister in seiner Neujahrsansprache beim Treffpunkt eine mobile Skisprunganlage mit 40 Metern Länge und neun Metern Höhe als echtes Highlight für die Krischerstraße. – Natürlich auch mit echter Schneekanone.
Doch gerade hier, entlang der Krischerstraße, zittern sie gerade nicht nur angesichts des kommenden Schnees am ersten Juni-Wochenende. „Als gute Nachricht für das neue Jahr würde mir die Botschaft gefallen, dass die Kreuzung Krischerstraße, Alte Schulstraße und Gartzenweg so bleibt wie sie ist, und somit keine viermonatige Vollsperrung nötig wird“, wünschte sich Jürgen Prinz in Richtung Bürgermeister, um sich von dem kurz darauf aller Illusionen berauben zu lassen. Denn da machte sich Stadtoberhaupt Daniel Zimmmann erneut für den inzwischen auch von ihm offenbar klar favorisierten neuen Kreisverkehr in Monheims Innenstadt stark und beschwor die Chancen, die sich damit für eine attraktivere Außengastronomie und mehr Raum für die Fußgänger ergeben würde. „Wir machen das nicht, weil wir unbedingt Fördergelder verbraten möchten, sondern wir tun das vor allem auch für Sie als Händler“, konterte der Bürgermeister den Vorwurf des Treffpunkt-Vorsitzenden und damit ersten Monheimer Einzelhandelsspechers Jürgen Prinz, der offen den Verdacht äußerte, es ginge eben nur darum, Fördergelder vom Land auf Teufel komm raus zu verbauen. Ebenso offen stellte Prinz die Sinnfragen: „Warum will man eine gut funktionierende Kreuzung umbauen? Warum will man Existenzen der Einzelhändler gefährden, indem man eine Kreuzung für vier Monate dichtmacht? Warum will man in Kauf nehmen, dass wieder ein paar innerstädtische Parkplätze verschwinden? Warum baut man in diesem Jahr die Kreuzung um und dann im nächsten Jahr den weiteren Verlauf der Krischerstraße – mit dann wohl wieder geschätzten sechs Monaten Bauzeit? Das wären in zwei Jahren zehn Monate Sperrung für den Autoverkehr!“ Klar forderte Prinz daher zumindest eine einspurige Befahrbarkeit der Krischerstraße während der Bauzeit. Und der Bürgermeister? „Ich verspreche Ihnen: Es werden keine Parkplätze wegfallen“, fand Zimmermann für einen Politiker ungewöhnlich deutliche Worte die wenig Raum für spätere Missinterpretationen lassen. Allerdings auch nur in diesem einen Punkt. Zur möglichen Fahrspur, die die Bauarbeiten mit Sicherheit zeitlich noch einmal klar verlängern würde, schwieg der Bürgermeister und verwies auf die demnächst anstehenden Informationsveranstaltungen für die Bürger im Rathaus.

Spürbar schmaler wird das Band der Sympathie zwischen Treffpunkt und Bürgermeister offenbar auch bei der Finanzierung des Stadtfestes. Während sich Prinz hier offensiv eine deutlich stärkere finanzielle Beteiligung durch die Stadt wünscht („Jetzt, wo so viel Gewerbesteuer fließt, muss es doch möglich sein, einen Etat für so etwas bereit zu stellen.“) ging Daniel Zimmermann auch hier deutlich in die Defensive, um daraus den Konter zu spielen, dass es mit Blick auf die in der Tat mehr als beeindruckenden Steuerentlastungen für die Händlerschaft für den Treffpunkt doch möglich sein müsse, auch in diesem Jahr wieder seinen Beitrag für das Fest zu leisten. Im Umkehrschluss hieße das jedoch freilich, der Treffpunkte müsste die Gewerbesteuersenkung zum Anlass nehmen, seine Mitgliedsbeiträge zu erhöhen, um für mehr Attraktivität beim Stadtfest zu sorgen. Ein Ansatz der ziemlich schwer vermittelbar sein dürfte.
Doch es gab auch beim diesjährigen Neujahrsempfang durchaus wieder Ansätze von Harmonie zu erkennen. Brav bedankte sich Jürgen Prinz beim Bürgermeister dafür, dass der in diesem Jahr die Beleuchtung am Schelmenturm zur Weihnachtszeit gerettet hatte. Allerdings auch erst, nachdem der Treffpunkt unmissverständlich klar gemacht hatte, dass Monheims Wahrzeichen zum Weihnachtsmarkt schlichtweg dunkel bleiben würde, wenn es keine Hilfe gäbe. Denn die alten Lichtschläuche des Treffpunkts waren inzwischen völlig marode. Und Geld für aufwändige Reparaturen war – so Prinz – nicht da. Man muss ja auch noch Geld fürs Stadtfest übrig haben…
Als Wunsch für den Dezember 2012 gab es für den Bürgermeister noch mit auf den Weg, den Turm in diesem Jahr doch auch auf der Seite zur Alten Schulstraße hin wieder zu reparieren – um aus der halben Sache doch wieder eine ganze zu machen.

Und sonst? Ganz viel Lob gab es für den Treffpunkt, den Bürgermeister und dessen Stadtmarketing von neutraler Warte. IHK-Geschäftsführer Dr. Ulrich Hardt sang ein echtes Hohelied auf die gemeinsamen Anstrengungen und die so überaus gelungene Aufholarbeit Monheims in Sachen Attraktivitätssteigerung der Innenstadt. Das tat allen Beteiligten gut. Und dieses tolle Gesamtlob sollte die richtigen und wichtigen Reibungspunkte bei Einzelfragen auch deutlich überstrahlen. Wie sagte es Jürgen Prinz zu Anfang mit Blick auf das Monheimer Tor? „Das Gesamtpaket ist gut und schlüssig.“ Das taugt durchaus auch als Gesamturteil für Monheims derzeitige Lage des Einzelhandels in der Innenstadt. Mit Blick auf Baumberg sieht da vieles nämlich sehr viel trauriger aus. Und vielleicht liegt es ja zumindest auch an einem manchmal nicht immer ganz bequemen Treffpunkt, der sich selbst in erster Linie als Interessensvertreter für den Stadtteil Monheim begreift, dass es hier, in Monheim in puncto Einzelhandel deutlich besser und gesünder aussieht als in Baumberg, wo es schon lange keine Werbegemeinschaft und Interessensbündelung der verbliebenen Händler mehr gibt. Das ahnt wohl auch der Bürgermeister, der sich für das Engagement des Treffpunkts einmal mehr ausdrücklich und vor versammelter Mannschaft bedankte.

Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.