Gemeinsame Investition in Windenergie

Gemeinsam mit ihren beiden obersten Energiebeauftragten, Udo Jürkenbeck und Hans-Ullrich Schneider, stellten Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann und sein Hildener Amtskollege Horst Thiele (3. und 4. von links) an diesem Donnerstag ihr erstes gemeinsames Windkraft-Investment mit den Düsseldorfer Stadtwerken vor. Ganz rechts: Ralf Zischke, Geschäftsführer der Grünwerke und Rainer Pennekamp vom Vorstand der Stadtwerke in der Landeshauptstadt. Foto: Michael de Clerque
  • Gemeinsam mit ihren beiden obersten Energiebeauftragten, Udo Jürkenbeck und Hans-Ullrich Schneider, stellten Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann und sein Hildener Amtskollege Horst Thiele (3. und 4. von links) an diesem Donnerstag ihr erstes gemeinsames Windkraft-Investment mit den Düsseldorfer Stadtwerken vor. Ganz rechts: Ralf Zischke, Geschäftsführer der Grünwerke und Rainer Pennekamp vom Vorstand der Stadtwerke in der Landeshauptstadt. Foto: Michael de Clerque
  • hochgeladen von Thomas Spekowius

Im Monheimer Rhein-Park und am Fuße des von Solarmodulen umsäumten Monbergs hatten sich an diesem Donnerstag drei starke Partner eingefunden, um gemeinsam eine strategische Allianz für den Einstieg in den Energieumstieg nun auch mit Hilfe von Windkraft bekannt zu geben. Kurz: Sie wollten ein wenig Wind um eine richtig gute Sache machen.

Die Grünwerke, gerne auch die „grüne“ Tochter der Stadtwerke Düsseldorf genannt, die wiederum bereits seit einigen Jahren jeweils 49,9 Prozent der Anteile an den Stadtwerken Hilden und der MEGA in Monheim unterhalten, haben nun gemeinsam mit eben diesen beiden Partnern in der Itter- und der Gänselieselstadt die Verträge zum gemeinsamen Erwerb eines Windparks mit einer Gesamtleistung von sechs Megawatt unterzeichnet. Genauer gesagt: Die drei Partner haben sich zusammen drei Windräder mit der stolzen Gesamthöhe von jeweils 140 Metern gekauft.

Die Grünwerke, die MEGA und die Stadtwerke Hilden beteiligen sich dafür mit einer Gesamtinvestition von 10 Millionen Euro jeweils zu gleichen Teilen an einer Projektgesellschaft, die wiederum Eigentümerin und Betreiberin der Windräder wird.

Ein nicht ganz einfaches Konstrukt für die so simple Idee, aus Wind saubere Energie zu gewinnen. Ebenfalls auf den ersten Blick nicht so ganz einfach zu fassen: Der Windpark, in den die Düsseldorfer, Hildener und Monheimer nun gemeinsam investieren, und der Anfang Dezember 2012 in Betrieb gehen soll, steht im brandenburgischen Prützke, südwestlich von Potsdam.

Der Strom, der dort erzeugt und direkt ins Netz eingespeist wird, wird also demnächst ganz sicher keine heimischen Toaster, Energiesparlampen oder Fernseher bei uns befeuern. Denn dass Deutschland nicht nur ein Erzeugungs-, sondern vor allem ein Verteilungsproblem von sauberem Strom hat, wird auch den Damen und Herren im Berliner Reichstag mehr und mehr bewusst. Also alles nur reines Investment unterm Ökomäntelchen? Wohl eher nein! Denn spätestens auf den zweiten Blick macht die lokale Ökostrom-Allianz mit Weitblick sehr wohl Sinn.

Stadtwerke-Vorstandsmitglied Rainer Pennekamp bemühte zur Erläuterung noch einmal das Bild des großen Teichs, in den aller in der Bundesrepublik erzeugter Strom letztendlich fließt, und aus dem sich dann quasi kollektiv bedienet wird. „Und jede aus Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft erzeugte Kilowattstunde die dort eingespeist wird, muss nicht mehr von einem Atom- oder Kohlekraftwerk erzeugt werden“, so der Stadtwerker. Der Geschäftsführer der Grünwerke, Ralf Zische, hob in diesem Zusammenhang auch noch einmal die Vorteile des Windparks im brandenburgischen Prützke hervor: „Die Anlagen stehen dort sehr weit auseinander, behindern sich also nicht gegenseitig. Zudem klinken wir uns dort an einen bereits bestehende Park an. 16 Anlagen laufen hier bereits erfolgreich. Die Infrastruktur steht.“ Gut 2000 Stunden im Jahr sollen sich die Räder künftig unter Volllast drehen und damit Strom für durchschnittlich 3400 Haushalte erzeugen. Zischke sprach denn auch von einer Blaupause für künftige Projekte im Verbund mit den Stadtwerken Hilden und der MEGA. Auch in Brandenburg gibt es offenbar noch attraktive Erweiterungsflächen. Und in Hilden und Monheim ist man nicht abgeneigt. Sowohl die beiden Bürgermeister Daniel Zimmermann und Horst Thiele, wie auch MEGA-Geschäftsführer Udo Jürkenbeck und sein Hildener Pendant Hans-Ulrich Schneider betonten ihr bereits bisheriges Engagement bei der Erschließung von Ressourcen zur Gewinnung von sauberem Strom und sprachen alle von einem gemeinsamen Einstieg in die Windkraft, dem noch weitere Schritte folgen sollen. Bürgermeister Daniel Zimmermann unterstrich, dass von der Rendite, die sich alle drei Partner nun bei dem gemeinsamen Investment in die Windkraftanlagen versprechen, letztlich auch die Kunden in Hilden, Düsseldorf und Monheim am Rhein profitieren. Stadtwerker Rainer Pennekamp: „Wir wollen ganz bewusst nicht nur Bezieher und Verteiler von Strom sein, sondern auch am Anfang der Wertschöpfungskette, also auch bei der Stromerzeugung, mit dabei sein.“

Denn in einem sind sich alle Bürgermeister und lokalen Energieexperten einig: Energie und Strom werden in Zukunft nicht billiger werden. Zwar unterstrichen sowohl Hildens oberster Stadtwerker Hans-Ulrich Schneider wie auch MEGA-Geschäftsführer Udo Jürkenbeck, dass für die unmittelbare Zukunft keine Preiserhöhungen geplant sind. Beide betonten jedoch auch ihre Abhängigkeit von den Entscheidungen in Berlin, wo wohl sehr bald entschieden wird, wo die Kosten für die Energiewende demnächst hereingeholt werden. Udo Jürkenbeck: „Wir können immer versuchen, den Strom für unsere Kunden möglichst günstig einzukaufen. Das tun wir auch. Aber den tatsächlichen Endpreis beeinflussen wir nur noch in sehr geringem Maße.“ – Auch deshalb setzen die Stadtwerke und die MEGA nach wie vor voll auf die Karte Energieberatung für ihre Kunden. Denn jede nicht verbrauchte Kilowattstunde ist und bleibt die billigste und sauberste. Rainer Pennekamp: „Da spielen wir unsere Stärken als lokale Versorger voll aus, sind viel besser und nachhaltiger als die, die hier einfach nur billig Strom verkaufen wollen.“ Die Einladung, sich hier näher zu informieren steht also: Bei den Stadtwerken Düsseldorf, den Stadtwerken Hilden und der MEGA in Monheim am Rhein. Und natürlich gibt es dort nicht nur lokale Tipps, sondern auch weitere Informationen zum gemeinsamen Windpark-Projekt im brandenburgischen Prützke, das nur der Anfang für ein gemeinsames verstärktes Engagement sein soll.

Hintergrund

Der Windpark in Prüske wird jährlich rund 12 Millionen Kilowattstunden produzieren und dabei über 5.000 Tonnen Kohlendioxid vermeiden. So können rein rechnerisch etwa 3.400 Haushalte mit klimafreundlichem Strom versorgt werden.

Die Anlagen vom Typ V90-2.0 MW Gridstreamer werden von der Firma Vestas hergestellt. Die drei Windräder haben bei einer Gesamthöhe von jeweils 140 Metern eine Nabenhöhe von 95 Metern. Die Rotorblätter sind 44 Meter lang und haben eine Blatt-Tiefe von bis zu 3,5 Metern.

Die Anlagen werden vom erfahrenen Projektentwickler Germania Windpark aus Rheine errichtet.

Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.