Köln Raderthal
Flüchtlingsunterbringung intransparent: Forderungen der FREIEN WÄHLER nur zum Teil erfüllt

In der denkmalgeschützten "Englischen Siedlung" in Köln Raderthal sollen geflüchtete Familien untergebracht werden. Die Anwohnerschaft hätte gerne ein Mitspracherecht, ebenso Flüchtlingshelfer der Diakonie. Das lehnt die Bezirksvertretung und die Stadt Köln aber ab. Ungewiss bleibt das Schicksal der Bestandsmieter.
  • In der denkmalgeschützten "Englischen Siedlung" in Köln Raderthal sollen geflüchtete Familien untergebracht werden. Die Anwohnerschaft hätte gerne ein Mitspracherecht, ebenso Flüchtlingshelfer der Diakonie. Das lehnt die Bezirksvertretung und die Stadt Köln aber ab. Ungewiss bleibt das Schicksal der Bestandsmieter.
  • hochgeladen von Torsten-Rüdiger Ilg

In zwei Häuser der Englischen Siedlung sollen geflüchtete Familien einziehen. Allerdings bleibt offen wohin die derzeitigen Mieter sollen. Freie Wähler kritisieren Intransparenz und fehlende Einbeziehung der Nachbarschaft.

„Zunächst freue ich mich natürlich darüber, dass die Beharrlichkeit der FREIEN WÄHLER offensichtlich Wirkung gezeigt hat. Die Entscheidung der Stadt Köln, in den beiden ehemaligen Bundesimmobilien in der der Pingsdorfer-, und Eckdorfer Straße in Raderthal, geflüchtete Familien mit Kindern unterzubringen, ist zu begrüßen. Das hätte man bereits vor einem Jahr in die Wege leiten können. Denn die „Anwohnerinitiative Englische Siedlung“ und die Diakonie hatten damals bereits eine Liste von besonders schutzbedürftigen Personen, Familien und Alleinerziehenden zusammengestellt.“

Kommentiert Bezirksvertreter Torsten Ilg (Freie Wähler) eine offizielle Pressemitteilung der Stadt Köln, in der diese Entscheidung am vergangenen Freitag angekündigt wurde. Ilg ist dennoch verwundert und skeptisch, was die Umsetzung betrifft:

„Ich forderte bereits vor Monaten die Berücksichtigung der Bürgervorschläge auf Unterbringung von Familien mit Langzeitperspektive in den beiden Häusern. Die Verwaltung lehnte das jedoch stets mit der Begründung ab, dass eine solche Bürgerbeteiligung nicht vorgesehen sei. Offensichtlich eine reine Machtdemonstration, denn nur zwei Monate später werden die Wünsche der Bürger, zumindest vordergründig erfüllt. Dies obwohl der Leiter des Amts für Wohnungswesen stets darauf hingewiesen hat, dass weder die Schutzbedürftigkeit, noch der Aufenthaltsstatus bei der Auswahl der Geflüchteten hier eine Rolle spielen dürfe. Insofern bin ich gespannt, wie das von der Verwaltung angekündigte, langfristige Belegungskonzept aussehen wird. Anwohner der Siedlung berichten bereits von schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit, die man mit Mitgliedern einer Großfamilie gemacht habe, deren Anspruch auf Asyl nachweislich abgelehnt wurde, die aber trotzdem jahrelang in einem benachbarten Haus in der Hitzeler-Straße untergebracht war. Auch von Verwahrlosungstendenzen und Prostitution war die Rede. So etwas gilt es natürlich unbedingt zu vermeiden. Der enge Grundrisses der beiden historischen Gebäude lässt eigentlich nur die Unterbringung von Kleinfamilien und Alleinerziehenden zu. Der Denkmalschutz dürfte zudem weitreichende Veränderungen in den Häusern untersagen.“


Was passiert mit den derzeitigen Bewohnern


Torsten Ilg sieht noch eine weitere, bislang völlig ungeklärte Frage:

„Bereits im laufenden Monat, sollen laut Verwaltung die neuen Flüchtlingsfamilien dort einziehen. Was passiert dann mit den beiden Mietern, die noch in den ehemaligen Bundesbediensteten-Häusern leben?“

Die Freien Wähler hatten beantragt, für diese „Bestandsmieter des Bundes“, einen umfassenden Mieterschutz zu gewährleisten, was jedoch von einer politischen Mehrheit in der BV-Rodenkirchen im Februar leider abgelehnt wurde.

(Quelle: FWK Köln)

Autor:

Torsten-Rüdiger Ilg aus Monheim am Rhein

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