16. Gipfelgespräch des KKV Monheim:
Die Analyse der Monheimer Lokalpolitik im Bürgerhaus
Zum 16. „Gipfelgespräch“ begrüßte der Moderator und Vorsitzende des Monheimer KKV – Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, Herbert Süß, Bürgermeister Daniel Zimmermann, Stefanie Einheuser (Peto), Markus Gronauer (CDU), Manfred Poell (B90/Grüne), Alexander Schumacher (SPD), Stephan Wiese (FDP) und die erschienenen Besucher im Bürgerhaus Baumberg.
Zu Beginn des Gipfelgespräches wies Süß darauf hin, dass die Bürgerinnen und Bürger den
Baufortschritt der vielen Projekte mit großem Interesse beobachteten. Im „Standortranking Deutschlands – Städte im Wirtschaftscheck“ Der Deutschen Wirtschaft (DDW) erreichte Monheim am Rhein den Rang 265 von 3802 analysierten Orten. Der kumulierte Umsatz aller gelisteten Top-Unternehmen am Standort Monheim, hierzu zählen Oxea, UCB, Ecolab, die Theissen Medien Gruppe, Eplan und apt beträgt 2721 Millionen Euro.
Vorab gaben die Podiumsteilnehmer ihre Statements ab: Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) machte deutlich, dass die Stadt durch die zügige Planung der Stadtmitte unnötige Kostensteigerungen vermeiden konnte. Die Einzelhandelsflächen im Parterre seien voll vermietet und würden am 29.09.22 eröffnet. Positiv sei auch die Fertigstellung des Schul-Zentrums
Lottenstraße und der Kitas.
Markus Gronauer (CDU) beklagte die vielen Baustellen und das damit verbundene Straßenchaos und die hohe Kreditaufnahme. Nun droht der Stadt die höchste Pro-Kopfverschuldung in NRW. Die geplante Eislaufbahn lehnte er wegen der Energiekrise kategorisch ab.
Manfred Poell (B90/Grüne) kritisierte, dass die Stadthalle bei der jetzigen Finanzlage zu teuer wäre. Das Monheimer Tor hätte kleiner ausfallen sollen. Beim Stadtklima können die neuen kleinen Bäume nicht die Wirkung der gefällten Bäume erreichen. Mit der Absage der Eislaufbahn könnte die Stadt eine Vorbildfunktion erreichen.
Stefanie Einheuser (Peto) stellte sich als neu gewählte Fraktionsvorsitzende der Peto vor. Sie erklärte die Entwicklung der Monheimer Mitte mit Kino, Hotel und Geschäften als eine Bereicherung. Die neuen Wohnungen seien voll an Monheimer vermietet. Die Eislaufbahn sei in den Augen der Lehrer wichtig für die sportliche Betätigung.
Alexander Schumacher (SPD) kritisierte, dass die Gesamtschule 1/3 teurer würde und die Stadt über ihre finanziellen Verhältnisse lebe. Er befürchtet eine Halbierung der Gewerbesteuereinnahmen. Schulen und Kitas seien nicht ordentlich gesäubert. Gegenüber anderen Städten seien die Kosten für den Abfall und die Energiepreise zu hoch. Der sog. Ökostrom der MEGA stamme aus fremden Beteiligungen.
Stephan Wiese (FDP), setzt auf eine liberale Politik, die die Freiheit fördert. Er sieht Chancen für die Monheimer Mitte mit ihren attraktiven Räumen, Kino etc. Die Marina lehnt er als Luxus ab und das Geld, das in die Kulturraffinerie gesteckt wird, sollte lieber in Schulen gesteckt werden.
Bürgermeister Zimmermann (Peto) widersprach dem Bund der Steuerzahler bezüglich der Pro-Kopfverschuldung. Monheim habe ein Eigenkapital von 500 Mill. Euro, das entspräche pro Kopf 15.900.- Euro. Die nicht vermieteten Büros über den Einzelhandelsflächen im Monheimer Tor seien eine Reserve für die mögliche Umschichtung aus der neuen Gewerbeansiedlung bei Schwarz Pharma.
Im Nachfolgenden wurden vom Podium folgende Themen diskutiert: Hohe Kassenkredite, Abwicklung über die Städtischen Töchter, Konkurrenzsituation mit den Nachbarstädten Köln, Düsseldorf und Leverkusen, Kauf von Gaskontrakten in Monheim bzw. in Langenfeld, neues Wellenbad im Mona Mare, Erhöhung der Geschossflächen, Nutzung der Henkel-Deponie als weiteres
Gewerbegebiet, Taktzahl der Busse der BSM und Autonomer Bus.
Aus dem Publikum wurden die Fragen zum Greisbach-See, zur Versorgung der älteren Bevölkerung, zu fehlenden Bänken am Rheindamm und zur Kündigung des Büros des Hospizvereins ausführlich beantwortet.
Der KKV-Vorsitzende, Herbert Süß, dankte den politisch Interessierten für ihr Interesse. Statt des traditionellen Weinpräsents an die Podiumsteilnehmer werde der KKV eine Spende an die Tafel des
SKFM Monheim am Rhein e.V. überweisen.
Autor:Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein |
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