Bundestagswahl 2017: Fünf Fragen an Michaela Noll (CDU)

Michaela Noll (CDU) 
57 Jahre, verheiratet,
Rechtsanwältin, 
Haan | Foto: Privat

Können Sie unseren Lesern in wenigen Stichworten Ihren bisherigen politischen Werdegang umreißen?

Ich bin 2002 in den Bundestag eingezogen. 2009 haben mich meine Fraktionskollegen zur Justiziarin gewählt, 2010 dann zur Parlamentarischen Geschäftsführerin. Anfang 2017 wurde ich zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages gewählt – eine große Ehre! Thematisch lag mein Schwerpunkt immer auf der Familienpolitik. Ein Herzensanliegen ist mir vor allem der Kinderschutz. Mit dem Bundeskinderschutzgesetz habe ich als zuständige Fachpolitikerin ein Gesetz mit auf den Weg gebracht, das ein Meilenstein für einen besseren Kinderschutz ist. 

Wann oder wodurch entstand Ihr Entschluss, für den Bundestag zu kandidieren?

Politisch aktiv geworden bin ich, als ich damals keinen Kindergartenplatz für meinen Sohn bekommen habe. Da habe ich gemerkt: Man muss handeln, um etwas zu verändern! Ich bin dann bei der CDU aktiv geworden. Als es schließlich darum ging, einen Kandidaten für den Bundestag aufzustellen, ist man an mich herangetreten. Ich habe es als großen Vertrauensbeweis empfunden, dass man mir zutraute, den Wahlkreis in Berlin zu vertreten. Und für die Chance, mitgestalten zu dürfen, bin ich bis heute dankbar!

Falls Ihre Partei in einer Koalition an die Regierung kommt – was soll als Erstes geändert werden?

Deutschland geht es gut, wir haben in den letzten Jahren sehr viel erreicht. Damit dies auch so bleibt, müssen wir z.B. noch mehr in die innere Sicherheit investieren. Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass das ein Thema ist, das die Menschen sehr beschäftigt. Um für mehr Sicherheit zu sorgen, haben wir bereits viele neue Stellen bei der Polizei geschaffen, sie besser ausgerüstet und ihr neue Befugnisse zugestanden. Diesen Weg wollen wir weitergehen, zum Beispiel durch neue Stellen bei der Polizei und den Einsatz von Videoüberwachung. 

Welche drei Themen bzw. welche Probleme stehen darüber hinaus für Sie bzw. Ihre Partei ganz oben auf der Agenda?

1. Mein Augenmerk gilt der Frage, was Familien stark macht. Besser finanziell unterstützen wollen wir sie durch mehr Kindergeld und ein Baukindergeld. Ein großes Thema ist auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir wollen die Kinderbetreuung weiter ausbauen und einen Rechtsanspruch auf Betreuung im Grundschulalter einführen.
2. Auf der Agenda steht zudem die Entlastung des Mittelstands, etwa durch weniger Steuern und Bürokratie.
3. Die Chancen des digitalen Wandels wollen wir nutzen und dafür z.um Beispiel die Glasfasernetze flächendeckend ausbauen. 

Wie sollen diese Projekte finanziert werden, ohne die enorm hohe Staatsverschuldung noch weiter in die Höhe zu treiben? 

Wir haben etwas geschafft, was seit 1969 nicht mehr gelungen ist: Seit 2014 machen wir keine neuen Schulden mehr! Aus der guten wirtschaftlichen Lage und den hohen Steuereinnahmen ergibt sich neuer finanzieller Spielraum, den wir für Investitionen nutzen können. Und auch müssen. Denn nur wenn wir in Bildung, Forschung und Infrastruktur investieren, wird Deutschland auch in Zukunft gut dastehen. Wir müssen dabei natürlich mit Augenmaß handeln und immer im Blick haben, dass künftige Generationen nicht belastet werden.

Zu den Interviews mit den anderen Kandidaten geht es hier.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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