Attraktive Läden sollen in die Innenstadt locken
Das „Monheimer Tor“ steht kurz vor der Einweihung, und sowohl Geschäftsleute aus den umliegenden Straßen als auch die Bürger wünschen sich Antworten auf Fragen, wie es in den nächsten Jahren in der Innenstadt weiter geht, was getan werden muss, um weitere Kunden anzulocken, wie man die Attraktivität der City steigern kann. Der Treffpunkt Monheim hatte daher zu einem aktuellen „Turmgespräch“ in den Schelmenturm eingeladen.
Für die Umgestaltung einer „Neuen Mitte“habe es „erhebliche Landeszuschüsse“ gegeben, mit denen zunächst der Busbahnhof, danach der Kreuzungsbereich Alte Schulstraße/Krischerstraße/Gartzenweg, dann die Krischer- und schließlich die Heinestraße in Angriff genommen werden sollen, fasste Bürgermeister Daniel Zimmermann die Planung zusammen. Er vertrat mit Citymanagerin Petra Mackenbrock die Stadtverwaltung, während der Rat mit Peter Werner (CDU), Lisa Riedel (Peto), Ursula Schlößer (SPD) und Dr. Norbert Stapper (Grüne) in der von Wochen-Anzeiger-Redakteur Thomas Spekowius geleiteten Runde vertreten war.
Jürgen Prinz, Vorsitzender des einladenden Treffpunkt Monheim, hatte zuvor die Gäste im Schelmenturm begrüßt und zu vielen Fragen an die Politiker aufgefordert.
Auf die Frage nach dem Zeitplan der Umbaumaßnahmen nannte Zimmermann stichwortartig das Jahr 2012 für die Kreuzung und 2013 für die Krischerstraße, die erfreulicherweise breit genug sei, um viel Raum für Fußwege zu schaffen. „Wir haben die Erneuerungen bitter nötig. Der Busbahnhof war eine große Katastrophe, er hat ein schreckliches Bild der Innenstadt geliefert“, so Zimmermann.
Nicht als katastrophal, aber als abstoßend werde das „hässliche Gebäude mit den Schießscharten“ empfunden, hieß es aus dem Publikum mit Blick auf die Fassade des „Monheimer Tors“, doch Zimmermann riet, sich zur Fertigstellung überraschen zu lassen. Hier täte sich mit Licht und großen Schauflächen in den kommenden noch viel Positives.
Kritisiert wurde von anderer Seite auch, dass Geschäfte aus dem Rathaus-Center in das Tor ziehen, viele Branchen seien damit auch noch doppelt besetzt, von einem „Branchenmix“ könne kaum die Rede sein.
Aber es gab auch Zuspruch von verschiedenen Seiten und vor allen Dingen die Aufforderung an den Handel, enger zusammenzuarbeiten – und an die Stadt, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen.
Wie genau das geschehen könnte, ist allerdings nicht so leicht zu umreißen. Treffpunkt-Chef Prinz beispielsweise zitierte eine Kundin, die sich Bänke in der Innenstadt wünscht, Norbert Stapper forderte eine Image-Verbesserung für die City und die Stärkung des Freizeitcharakters und des Urlaubsflairs. Ursula Schlößer glaubt ebensowenig wie Peter Werner, dass ein mit dem Auto ankommender Kunde vom Parkdeck des Monheimer Tores aus anschließend durch die Innenstadt auf Einkaufsbummel geht. Kundenströme müssten nicht nur in das Center, sondern mit Frequenzbringern auch in andere Ecken der Innenstadt gelockt werden, so Werner. Die gestiegene Kaufkraft sollte Stadt und Treffpunkt ermutigen, neue und qualitativ ansprechende Geschäfte anzusiedeln, so Schlößer. Dirk Strehlau, Manager des Rathaus-Centers, versicherte, es werde trotz des Monheimer Tores in den Centern I und II keine langen Leerstände geben werde.
Die Kaufkraft in Monheim liege in der Tat mit 103 Punkten über dem Bundesdurchschnitt, sie werde aber nur zu gut 80 Prozent in der Stadt selbst gehalten, ergänzte der Bürgermeister. Um für den Handel attraktiv zu sein, müsse man an große Flächen arbeiten. Doch selbst das habe einen namhaften Elektronikmarkt nicht überzeugen können, sich anzusiedeln.
Es habe schon viele schöne Ideen gegeben, aber meist seien sie am Geld gescheitert, stellte Lisa Riedel fest. Mehr Außengastronomie, Parkplätze vor den Geschäften, mehr Grün und eben die Bänke waren Punkte , die immer wieder angesprochen wurden. Gelobt wurde von vielen Seiten das Zusammenrücken und -arbeiten der einzelnen Werbegemeinschaften und Aktionen wie das Stadtfest, das zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beitragen könne. Auch die Stadt, so Zimmermann abschließend, werde in jährlichen Abständen die Eigentümer der kleineren Geschäfte zu einem Gespräch eingeladen, um auch hier ein Netzwerk aufzubauen.
Autor:Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein |
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