Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage“ - Gespräch mit Jens Geyer MdL: „Wir brauchen nicht weniger sondern mehr Sonntag“

„Vier verkaufsoffene Sonntage im Jahr sind genug. Und dabei sollte es auch bleiben. Gleichzeitig muss die Adventszeit ausgeschlossen bleiben“ Diese Forderung formulierten die Mitglieder des Aktionskreises "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" in Langenfeld/Monheim bei einem Gespräch mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Jens Geyer. „Auch wenn wir als Aktionskreis grundsätzlich gegen verkaufsoffene Sonntage sind, so könnten wir mit einer solchen politischen Entscheidung leben“, betont Franz Köchling, der Sprecher des Aktionskreises. Gleichzeitig warnt er aber vor einer weiteren Aushöhlung dieser Regelung und lehnt deshalb die NRW-Regelung ab, wonach jede Kommune maximal elf verkaufsoffene Sonntage genehmigen dürfe, aber je Verkaufsstelle höchstens vier. Damit wäre in großen Städten vorprogrammiert, dass man stadtteilbezogene verkaufsoffene Sonntage genehmigen könne und damit – beispielsweise in Düsseldorf – bis zu elfmal irgendwo sonntags einkaufen könne. In diesem Zusammenhang verwahrt sich der Aktionskreis einmütig gegen die jüngste FDP-Landesparteitagsforderung für eine Freigabe der Ladenschlusszeiten auch an Sonn- und Feiertagen.

„Niemand muss immer und überall kaufen müssen, wenn ihm gerade danach ist“, unterstreicht deshalb auch Bernd-M. Wehner, KKV-Bundesvorsitzender und Mitglied des Aktionskreises. Und auch der Handel mache deswegen nicht wirklich mehr Umsätze, sie würden nur verlagert. „Schließlich ist es der Sonntag, der den Menschen davor schützt, falschen Werten nachzulaufen. Er bietet Gelegenheit zur Besinnung auf das, was wirklich zählt.“

Gleichzeitig mahnt der ökumenische Aktionskreis die beiden christlichen Kirchen zum nachhaltigen Einsatz für die wertegebundenen Sonn- und Feiertage.

Im Übrigen sei der Sonntag ein Familientag. In Zeiten zunehmender Arbeitsbelastung und flexibler Arbeitszeiten gewinne er als gemeinsam begangener Tag aller Familienmitglieder an Bedeutung. Diese Möglichkeiten sollten auch den Angestellten im Einzelhandel zu Gute kommen, die bei einer Öffnung der Läden am Sonntag arbeiten müssten. Der Sonntag gebe Raum, um für die Woche aufzutanken. „Er ist eine lebensnotwendige Atempause für uns Menschen“, so die gemeinsame Überzeugung von Jens Geyer und den Mitgliedern des Aktionskreises. Kurzsichtiges Konsumdenken sollte daher dieses Kulturgut, das in Artikel 140 des Grundgesetzes und auch in der Verfassung von NRW besonders geschützt ist, nicht zerstören. „Unser Leben ist mehr als Arbeit, Kaufen und Besitzen. Dafür steht der Sonntag." Die Menschen brauchten deshalb nicht weniger, sondern mehr Sonntag, sind sich die Mitglieder des Aktionskreises einig.

Im Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Bereich Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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