Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage“ appelliert an SPD-Landtagsabgeordneten Geyer: Ladenschlussgesetz muss restriktiver werden

Kein zweiter offener Sonntag im Advent

„Wie ausgerechnet der Wirtschaftsminister der SPD, Garrelt Duin, auf die Idee kommt, in der Adventszeit die Zahl der offenen Sonntage von einem auf zwei zu erhöhen, ist uns völlig unverständlich. Schließlich hatte die SPD im März 2010 – damals allerdings in der Opposition – einen Antrag im Landtag zur Abstimmung gestellt, in dem sie die Bildung und Zielsetzung der "Allianz für den Sonntag" begrüßt habe.“ Mit diesen Worten kritisierte Franz Köchling, Sprecher des Aktionskreises "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage", die jetzt vorliegende Fassung des von Rot-Grün vorgelegten Ladenöffnungsgesetzes, dass offenbar im Schnellverfahren verabschiedet werden soll. Zwar seien hierin einige Verbesserungen des Sonntagsschutzes erhalten, doch gemessen an den vollmundigen Ankündigungen der SPD vor der Landtagswahl, sich stärker für den Sonntagsschutz einzusetzen, seien diese Änderungen nur marginal.

Gleichzeitig erinnerten die Mitglieder des Aktionskreises "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage", den Monheimer SPD-Landtagsabgeordneten Jens Geyer daran, dass er vor der Landtagswahl auf die Frage, „Was werden Sie gegen diese Entwicklung (schleichende Aushöhlung des Sonntagsschutzes) tun?“, geantwortet habe: „Der Gesetzgeber muss sicherstellen, dass der Sonntag als Tag der Arbeitsruhe erhalten bleibt und der Sonn- und Feiertagsschutz neu bekräftigt wird.“ Darüber hinaus habe er damals klar zum Ausdruck gebracht, dass er die Position der „Allianz für den freien Sonntag“ unterstütze und sich im Landtag dafür einsetzen würde. „Von daher können wir nur feststellen, dass Sie Ihren Worten nur eingeschränkt Taten folgen ließen und nicht gegen die Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntagen im Advent gestimmt haben“, so Köchling weiter. Im Übrigen müsse der Schutz des Sonntags bereits am Samstagabend beginnen. Deshalb hätte die Regierungskoalition in NRW bei ihrer Gesetzesnovellierung dafür sorgen müssen, dass der Ladenschluss an Samstagen auf 18 Uhr festgelegt wird.

Gemeinsame Ruhephasen wichtiger denn je

Der Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" weist bereits seit über zehn Jahren immer wieder auf die Bedeutung des Sonntags für die Menschen hin. Kurzsichtiges Konsumdenken sollte dieses Kulturgut, das in Artikel 140 des Grundgesetzes sowie in Art. 25 der Verfassung des Landes NRW besonders geschützt ist, nicht zerstören, gibt deshalb der Sprecher des Aktionskreises erneut zu bedenken. „Gerade in einer Zeit in der aufgrund neuer Techniken der Mensch rund um die Uhr erreichbar ist, kommt es mehr denn je darauf an, dass wir auch gemeinsame Ruhephasen haben.“ Und weil die Arbeit nie aufhöre, müsse der Mensch immer wieder mit der Arbeit aufhören – zumindest am Sonntag!

Im Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Dekanat Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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