NABU-Aktion
Schwalbenfreundliche Häuser werden ausgezeichnet
Schwalben gelten allenthalben als Glücks- und Schutzsymbol. Auch in Städten kann man die Fliegerasse beobachten. Um auf die Bedeutung der Zugvögel aufmerksam zu machen, zeichnet der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Häuser aus, die besonders „schwalbenfreundlich“ sind.
Schwalbennester stehen unter Naturschutz
Im Sommer sieht sie noch in wilden Bögen über die Häuser flitzen. Bald schon machen sich die ersten Schwalben wieder auf dem Weg ins Winterquartier in Südafrika. Die Flugkünstler nisten auch in Monheim. „Die Mehlschwalben an Häusern in der Stadt, die Rauchschwalben dagegen am Rhein, bei den Pferdeställen“, erläutert Regina Wegener, NABU-Ortsgruppe Monheim. Die Vorlieben der Vögel für den Wohnsitz liegt auch am Nahrungsangebot. „Beide Schwalbenarten ernähren sich von Fluginsekten“, weiß Dr. Sabine Lorenz, NABU-Stadtbeauftragte. „Sie fangen ihre Nahrung auch im Flug und vertilgen Mücken, Fliegen, kleine Spinnen und Blattläuse.“
Wer Schwalbennester am Haus hat, kann sich also glücklich schätzen, auch über den Volksglauben hinaus, dass Schwalben Glück bringen, vor Feuer, Blitz und Viehkrankheiten schützen. Dr. Lorenz: „Mehlschwalben nisten an Häusern, gut geschützt unterm Dachvorsprung. Rauchschwalben bauen ihre Nester dagegen im Innern von Gebäuden, beispielsweise in Pferdeställen. Deshalb sieht man diese Schwalben in Monheim auch hauptsächlich am Rhein. Die Nester stehen unter Naturschutz, man darf sie also nicht entfernen.“
Gegen Kotverschmutzung hilft ein Brett
Da Schwalben in Gemeinschaft nisten, entstehen dabei leider auch Verschmutzungen durch Vogelkot. „Zum Schutz davor kann man Kotbrettchen auslegen“, berichtet Regine Wegener. „Diese müssten zwar auch gesäubert werden, sie schützen aber empfindlichere Materialien.“
Schwalben bleiben ihrer Heimat treu. „Wenn die Schwalben im nächsten Frühling zurück kommen, nisten sie an gleicher Stelle“, sagt Regina Wegener. „Die Vögel reparieren sogar Schäden am Vorjahresnest.“ „Zum Nestbau brauchen sie Matsch, also feuchte Erde“, ergänzt Dr. Lorenz. „Und ein etwas ausladendes Dach zum Schutz.“
Um sich auf die weite Reise nach Afrika vorzubereiten, lernen die Jungvögel hier bei uns das Fliegen, das Fangen von Insekten und die Wasseraufnahme im Flug. Dr. Lorenz: „Außerdem bauen sie Kondition auf.“ Diese Übungen der sogenannten Flugschulen kann man im Sommer gut beobachten.
Um auf die Bedeutung und die Eigenarten dieser Zugvögel aufmerksam zu machen, zeichnet der NABU bundesweit Häuser aus, die den Schwalben Obdach bieten. Wer Schwalbennester am Haus hat und ebenfalls ein Urkunde samt Plakette haben möchte wendet sich an den NABU.
Website: NABU Monheim
Telefon: 02173 690540 (Dr. Sabine Lorenz, NABU-Stadtbeauftragte)
Email: s.lorenz@nabu-kv-mettmann.de
Autor:Beatrix Gerling aus Monheim am Rhein |
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