Im Naturbienengarten hängen ein wenig die Flügel
Das vom Monheimer Hobby-Imker Detlev Garn mit viel Elan vorangetriebene Projekt „Monheimer Naturbienengarten“ hat einen kräftigen Frühjahrsfrost abbekommen und liegt zunächst wieder auf Eis. „Wir sind einen Meter vor der Ziellinie unerwartet gescheitert,“ fasst Detlev Garn enttäuscht zusammen.
Was ist geschehen? Wie im Wochen-Anzeiger am 23. März groß berichtet, wollte der Tier-, Kinder- und Honigfreund seinen Naturbienengarten am Rande der Anlage des Kleingartenvereins „Grüner Grund“, nahe der Monheimer Bürgerwiese, realisieren.
Dafür hatte sich Detlev Garn in den letzten Monaten zahlreiche aktive Helfer, finanzielle Förderer, Material- und Pflanzenspender sowie Arbeitskleidung und sogar Verpflegung für die Helfer akquiriert. Auch die Stadt war in Person von Fritz-Ulrich Axt, Monheims erstem Spielplatz- und Grünflächen-Erbauer und -Pfleger mit im Boot.
Garn: „Fast 20 ehrenamtliche Helfer standen bereit, dazu zwei größere Geldsummen für den Geräteschuppen, das Imkereiwerkzeug für Kinder sowie für den Unterstand der Bienenvölker, den Schaubienenkasten und die Infotafeln. Die ‚Aktuelle Stunde’ wollte sogar eventuell den Start und die ersten Fortschritt begleiten.“
Am letzten Wochenende dann die große Ernüchterung. Nach Blick in den da vom 1. Vorsitzenden der Kleingärtner im „Grünen Grund“, Jörg Scholz, überreichten Pachtvertrag wurde Detlev Garn klar: Das Projekt ist erst einmal gescheitert. „Auf fünf Seiten standen da nur noch Verbote und Pflichten. Alle mündlichen Versprechungen aus dem Vorfeld fehlten. Vom Konzept des Naturbienengartens war nichts mehr vorhanden. Das Wort Biene kam gar nicht mehr vor. Noch schlimmer. Das Halten von Tieren war sogar ausdrücklich verboten. Alles was ich im Naturbienengarten machen wollte, hätte vorher vom Vorstand genehmigt werden müssen – jedes Samenkorn, jede Pflanze, jeder Stein, jeder Nistkasten und Pflanzpfosten. Und: Jeder Besucher hätte zunächst beim Vorstand angemeldet und genehmigt werden müssen.“
So geht es auf jeden Fall nicht, musste Detlev Garn etwas konsterniert zur Kenntnis nehmen. – Nun hat die Suche nach einem neuen Standort begonnen. Zurückschauen und Nachtreten mag Garn nicht mehr. „Herr Scholz ist in meinen Augen genug gestraft, denn er muss sich ja im Vorstand und bei seinen Mitgliedern rechfertigen. Den Kleingärtnern wurde schließlich eine Riesenchance genommen, etwas fürs Image zu tun und sich als moderne, familienfreundliche Naturschützer zu präsentieren.“
Inzwischen sind schon wieder vier mögliche andere Alternativ-Standorte in den Fokus gerückt – für einen neuen Anlauf im Herbst.
Das Ziel dabei bleibt. „Mit hohen persönlichem Anspruch versuche ich in der ‚Hauptstadt des Kindes’ ein einzigartiges öffentliches Projekt ehrenamtlich umzusetzen. Denn eine Wertschätzung unserer heimischen Natur ist nur möglich, wenn sie für Kinder auch erlebbar wird und sie das nötige Fachwissen vermittelt bekommen. Erst mit dieser positiven Wertschätzung kann man Natur schützen und für deren Erhalt eintreten“, so Detlev Garn.
Autor:Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein |
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