Comeback eines alten Handwerks

Handsensenkurs auf der Rheinwiesen-Farm

Kann man eine Wiese oder einen Rasen lautlos und ohne Anstrengung mähen? So ganz ohne Lärm, Abgase & Benzingeruch oder Stromverbrauch?

Ja, man kann es und das auch noch sehr effizient mit einer Sense, dem wohl ältesten Mähwerkzeug.
Am 10. Juli 2022 veranstaltete die Sensenschule RheinBerg auf dem Wiesengelände der Rheinwiesen-Farm in Monheim-Baumberg den Anfängerkurs “Mähen mit der Handsense”. Stefan Markel ist Sensenlehrer der Sensenschule und hat das Sensenhandwerk in der Berg- und Almwelt der südtiroler Alpen erlernt. Seit knapp 10 Jahren lehrt Stefan Markel mit seinem Team naturverbundenen Menschen das Mähen mit der Handsense.

Hier ist der "Sensenmann"

Vor zwei Jahren besuchte Detlev Garn, Initiator des Rheinwiesen-Farm-Projektes, den Sensenkurs von Stefan Markel bei Gut Leidenhausen in Köln. „Das insektenfreundliche Mähen ist auf dem Wiesen-Gelände der Rheinwiesen-Farm sehr wichtig, daher hatte ich Stefan schon zum Ende des Kurses im August 2020 gebeten, auch in Monheim diesen Kurs, insbesondere für die Mitglieder des Fördervereins Rheinwiesen-Farm Monheim-Baumberg eV anzubieten“, erinnert sich Detlev Garn, der auch Pächter der Rheinwiesen-Farm ist.
Die Teilnehmer kamen aus Monheim, Langenfeld, Solingen, Erkrath, Bergisch-Gladbach und Monschau. In der Vorstellungsrunde wurde auch nach der Motivation gefragt, warum der Kurs gebucht wurde. Das insektenfreundliche Mähen mit dem Erhalt der Artenvielfalt ist der häufigste Grund, gefolgt von Umwelt schonen durch Verzicht auf Lärm, Gestank und Benzinverbrauch aber auch die geringen Kosten sind Gründe für die Teilnahme am Sensenkurs.

Vier Stunden für zehn Köpfe

In dem vierstündigen Kurs lernte die zehnköpfige Gruppe sehr anschaulich das ermüdungsfreie Mähen mit der Handsense. Das Schulungsmaterial bestehend aus: Holz-Sensenbaum, verschiedene Sensenblätter, Naturwetzsteine und Wetzsteinbehälter wurde den Teilnehmern von der Sensenschule zur Verfügung gestellt. Mit über 60, teils historischen, Sensenblättern wurden die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten bildhaft erklärt. Und wer wollte, konnte während der praktischen Übungseinheiten viele verschiedene Sensenblätter ausprobieren.
Schon mit der ersten praktischen Einheit, bei der das richtige Führen der Handsense geübt wurde, gab es die ersten Erfolgserlebnisse. „Wenn man weiß, wie es richtig geht, ist das ja eigentlich sehr einfach“, freute sich Rosi aus Monschau. Mit dem richtigen Wetzen und Dengeln endete der kurzweilige Sensenkurs. Stefan Markel und Detlev Garn sind sich sicher, dass auch 2023 wieder ein Sensenkurs auf der Rheinwiesen-Farm stattfinden wird.