Feuerwehrturm abgetragen /Abrissarbeiten an alter Feuerwache in Monheim gehen voran
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Vor knapp zweieinhalb Jahren wurde der Grundstein für die neue Monheimer Feuer- und Rettungswache gelegt. Jetzt ist der erste Bauabschnitt fertiggestellt und die Abrissarbeiten für den zweiten Bauabschnitt laufen auf Hochtouren.
Auf der Baustelle der neuen Monheimer Feuer- und Rettungswache an der Paul-Lincke-Straße ist jetzt der Abriss der alten Wache in vollem Gange. Gestern vor einer Woche wurde in den frühen Morgenstunden der Turm der alten Feuerwache eingerissen. Oder, um es mit den Worten des stellvertretenden Leiters der Feuer- und Rettungswache Hartmut Baur zu sagen:"Schicht um Schicht abgetragen". Die Schläuche der Feuerwehr, die in dem alten 30 Meter hohen Turm ihren Platz hatten, werden künftig in einer großen Reinigungsanlage gesäubert und getrocknet.
Im neuen sechsgeschossigen Turm der Wache ist deshalb Platz für ganz besondere Schulungsanlagen. Im oberen Bereich wird eine Übungsanlage für die Klettereinheit eingerichtet. Mit verschiebbaren Wänden, heißen oder klemmenden Türen und Nebelmaschine können die Einsatzkräfte üben, eine brennende Küche in einer verrauchten Wohnung zu löschen. „Vor allem die Ehrenamtlichen erleben solche Situationen nicht häufig. Wenn sie die Einsätze üben können, fühlen sie sich im Ernstfall deutlich sicherer“, weiß Baur.
Zweiter Bauabschnitt
Nach dem Abriss der alten Wache beginnt der Bau des zweiten Gebäudeteils entlang der Paul-Lincke-Straße. Für die Freiwillige Feuerwehr, die Kinder- und Jugendfeuerwehr sind hier weitere Schulungs- und Sozialräume sowie eine Schwarz-Weiß-Trennung für die Freizeit- und Einsatzkleidung geplant. Wenn die Feuerwehrleute von ihren Einsätzen kommen, können sie die mit Ruß, Öl oder Bindemitteln verschmutzte Einsatzkleidung im Schwarzraum zur Reinigung ausziehen, duschen und im Weißraum ihre Alltagskleidung anziehen. Im Werkstatt- und Lagertrakt gibt es die gleiche Trennung für verschmutzte Ausrüstung. Etwa bis zum Herbst nächsten Jahres werden die Bauarbeiten dauern, ehe das zweite Gebäude die Lücke schließt, die die alte Wache hinterlässt.
Bereits im April waren große Teile der Feuerwehr in den Neubau an der Paul-Lincke-Straße gezogen, früher als geplant. Coronabedingt. Vor etwa drei Wochen ist der Rest - vor den beginnenden Arbeiten im zweiten Bauabschnitt - hinterher gezogen.
Sechs Meter hohe Hallen
Wenn die neue Wache in einem Jahr komplett fertig ist, ziehen die Einsatzwagen in die sechs Meter hohen Hallen im Erdgeschoss. Aus sieben der 33 Hallen können die Fahrzeuge direkt auf die Straße fahren, alle anderen Fahrzeuge fahren über den Hof durch das große Tor. Für die Rettungswagen gibt es künftig einen abgetrennten Desinfektionsbereich in dem nach Einsätzen mit gefährlichen Krankheiten bald Fahrzeuge und Materialien desinfiziert werden.
Mehr Platz wird benötigt
Der etwa 22 Millionen Euro teure Neubau war nötig geworden, weil die Anforderungen an die Feuerwehr gewachsen sind. Die Firma Implenia baut auf dem alten Gelände einen drei Mal so großen Komplex wie die bestehende Wache. „Diesen Platz brauchen wir auch“, erklärt Hartmut Baur, der den Bau als stellvertretender Leiter der Monheimer Feuerwehr koordiniert. „Wir sind seit 40 Jahren im alten Gebäude, aber das Personal hat sich fast verdreifacht.“ Zu Beginn arbeiteten hier 55 Haupt- und Ehrenamtliche, heute sind es insgesamt 145 Haupt- und Ehrenamtliche. Hinzu kommen 45 Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr, Tendenz steigend. Auch der Fuhrpark wurde von damals neun auf mehr als 20 Fahrzeuge deutlich erweitert. Die neue Wache wird nun nicht nur deutlich größer sondern auch moderner und zukunftsorientierter.
Autor:Corinna Rath aus Hilden |
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