Zu Besuch auf dem „Großen Hof“

Blick in den „Großen Hof“, gleich neben der Marienburg. Foto: Michael de Clerque
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Tag des offenen Denkmals am 14. September mit vielen Aktionen

Besonders farbenfroh präsentiert sich der Große Hof zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals. Am Sonntag, 14. September, wird Hofbewohnerin Gerti Scholten das Tor in die gepflegte Anlage an der Hofstraße 12 von 11 bis 18 Uhr geöffnet halten.
In dem alten Vierkanthof warten auf die Gäste neben musikalischen Klängen auch köstliche Marmeladen, selbstgebackener Kuchen, Würstchen, Salate und ganz viel Kunst. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem hier beheimateten Igelhotel zugute, das Gerti Scholten seit vielen Jahren innerhalb des Hofs betreut.
In Kooperation mit Rosi Fritgen, von der Kleinen Galerie im Rathaus-Center, werden farbenfrohe Kunstaktionen gezeigt, die dem Generationendialog dienen sollen. Künstler vermitteln im Hof Einblicke in ihr Schaffen, geben Tipps und stellen Kunstwerke aus. Mit kreativen Rollbildern können alle Besucher zum Bestandteil eines an diesem Tag entstehenden Gesamtkunstwerkes werden, das ab 16 Uhr fpräsentiert wird.
Zudem gibt es Recyclingkunst, bei der aus Kaffeekapseln kreative Figuren und sogar echte Schmuckstücke entstehen sowie Laubsägearbeiten, an deren Ende kunstvolle Insektenhotels stehen. Den ganzen Tag über werden Mal- und Bastelaktionen für Kinder angeboten. Natürlich darf auch das Igelhotel besucht werden.
Laut „Geschichte der Monheimer Höfe“ von Fritz Hinrichs (1959) ist der Große Hof unter diesem Namen erstmals 1545 urkundlich erwähnt, sei jedoch älteren Ursprungs. Hinrichs spricht von „Überresten einer ehemaligen Burg“. Im Jahr 1420 habe Gertrud von Kniprode bei ihrer Heirat mit Johann Quad zu Strauweiler das Gut mit in die Ehe gebracht, woher sich der ältere Name „Quadengut“ ableite.
Um 1736 seien die Besitzrechte der Familie Quaden erloschen. Im 19. Jahrhundert kam der Große Hof in den Besitz der Familie von Kesseler. Bleibende Spuren im Stadtbild hinterließ Eugen von Kesseler (1832-1885), Kölner Landgerichtsrat sowie Zentrums-Abgeordneter in Land- und Reichstag. Der wohlhabende Gutsherr, Jurist und Politiker errichtete nebenan 1879/80 die Marienburg und umgab sie mit einem großen Park. Seit 1973 ist Rudolf Bonse Eigentümer des Großen Hofs.
Die Inschrift einer Steinplatte erinnert daran, dass auf dem Großen Hof einst die „Bauernbank“ tagte. Fritz Hinrichs berichtet dazu, dieses Gericht unter dem Vorsitz des Hofherrn habe Vergehen in Feld und Flur geahndet, etwa das unbefugte Beseitigen oder Anlegen von Wegen und Stegen, das Holz- und Laubsammeln auf fremden Grund und Boden oder den Diebstahl von Feldfrüchten.
Wurde Vieh aufgespürt, das auf fremder Weide graste oder zu falscher Zeit, wurde es auf den Großen Hof in den „Pfandstall“ getrieben. Meldete sich dann der Besitzer, musste er sich vor der Bauernbank verantworten.

Blick in den „Großen Hof“, gleich neben der Marienburg. Foto: Michael de Clerque
Auf dem Hof ist auch die Igelstation von Gerti Scholten untergebracht. | Foto: Thomas Spekowius
Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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