Tach zesammen 12a

Septemberfest im Berlin-Viertel

Das Berlin-Viertel heißt so dank der dort angesiedelten Straßennamen. Es wurde in den 60er Jahren von der Neuen Heimat errichtet und ging schon bald den Weg der meisten DGB-Unternehmen – in andere Hände. Heute gehören die Mietwohnungen der LEG und anderen Gesellschaften. Da der Stadtteil von Beginn an als Ventil für die Landeshauptstadt diente, siedelte sich dort auch bald das an, was heute so dampfdeutsch Prekariat genannt wird, „en Zoht för sesch“, wie der Monheimer das beschreibt. Die Jahre brachten es mit sich, dass dort Bürger aus beiläufig 30 Nationen siedelten, mit all ihren Bräuchen und Gepflogenheiten, ihren Ansprüchen und Vorstellungen.
Um all diese Menschen besser in die gewachsene Gemeinschaft einzubinden, wurden allerlei Anstrengungen unternommen. So wurde vor Jahren schon die alte Monheimer Herbstkirmes – de Prummekirmes – aufgegeben und durch das Septemberfest auf der Brandenburger Allee ersetzt. An diesem Wochenende tanzt dort der Bär – der Zulauf aus der Altstadt bleibt aber überschaubar. Es gibt Fahrgeschäfte und Kirmesattraktionen, Showbühnen und Fressbuden und jede Menge Trödeltische von Vereinen und Privaten. Die Veranstalter haben sich ins Zeug gelegt.
Patchworks waren gestern Nachmittag dort und erstatteten Bericht:
Die Showsachen waren laut und bunt und kamen gut an, ja - und Schaukel usw geht immer. Die Fressbuden boten das landestypische Sortiment, von Paella, Cevapcici und Döner über Pizza und Couscous bis zur Polnischen Brühwurst und zum Mettbrötchen – Multikulti bis zum Dranfühlen.
Bei den Trödeltischen gingen die Albaner zu den Albanern, die Kurden zu den Kurden, die Spanier zu den Spaniern usw ad libitum.
Der Patchwork-Papi, ein kritischer Geist vermisste etwas den integrativen Kick – und das nicht nur hier.
Er war am Donnerstag von einer Dienstreise aus der Türkei zurückgekommen und hatte dabei Seltsames erlebt: Auf dem Airport in Istanbul hatte er Zeit genug, einen Kaffee zu trinken, und dabei beobachtete er in einer Lounge eine Gruppe von 30 hübschen jungen Damen, aufgepeppt und gestylt wie das bei den Ungläubigen im Westen vorkommt, jede mit einem Näpfchen Sekt oder Wein ausgestattet, Canapé
und petit four in Reichweite. Geschnatter und fröhliches Plappern sogar noch, als sie sich am Gate für den Flug nach COL einfanden. Selbst im Flieger noch Gelächter und Fröhlichkeit, bis zur Aufhebung des Anschnallgebots. Da verebbte nach und nach die Lustbarkeit, Handgepäck wurde sortiert und ….. beim Ausstieg in Köln waren da ca 30 kopfbetuchte und bodenlange Fatmas, ernst und gesammelt schritten sie zu den Ausgängen…..

Tante Finchen meint, dem Patchwork-Papi kann man auch nicht alles glauben....

ja, aber - wenn doch...?

Autor:

Paul Scharrenbroich aus Monheim am Rhein

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