„Sonntag ein Geschenk des Himmels“

Ökumenischer Aktionskreises "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" erinnert an das Edikt von Kaiser Konstantin zum Schutz des Sonntags vor 1700 Jahren

„Mit dem Edikt des römischen Kaiser Konstantins vom 3. März 321 n. Chr. wurde der erste staatliche Sonntagsschutz in Europa etabliert. Mit anderen Worten: Seit 1.700 Jahren gibt es den Schutz des Sonntags. Leider wird er aber heute immer öfter in Frage gestellt und mehr und mehr zum Werktag degradiert.“ Mit diesen Worten erinnert Franz Köchling, Sprecher des Ökumenischen Aktionskreises "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage", erneut an die Bedeutung des Sonntags.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. habe den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er seinerzeit feststellte: "Es ist eine zivilisatorische Wahl, dass der Sonntag nicht schleichend zu einem Tag wird wie andere auch. Erst der Mensch, dann die Arbeit; erst die Arbeit, dann das Kapital; erst die universale Bestimmung der Güter, dann das Privateigentum – kurz gesagt: erst das Sein, dann das Haben."

Sonntag ein Tag der Heilung

„Der arbeitsfreie Sonntag hat trotz Säkularisierung und rückläufigem Kirchbesuch weiter einen tragenden Sinn für die gesamte Gesellschaft“, begründet zu Recht der Diözesanbischof von St. Pölten und Sprecher der österreichischen „Allianz für den freien Sonntag“, Bischof Alois Schwarz, die Bedeutung des Sonntags und erklärt weiter: „Der Sonntag lässt uns die Kraft spüren, die uns durch die Woche begleitet und trägt. Es ist ein Tag der Heilung, der Heiligung, der Beziehungen, ein Tag, an dem wir es unserem Gott nicht vergessen, dass das Leben letztlich die Oberhand behält. Der Sonntag ist der Protest gegen die Versklavung des Menschen und die Ausbeutung der Schöpfung.“

Historischer Hintergrund

Die ersten staatlichen Maßnahmen zum Schutz dieses religiös motivierten Feiertags reichen weit zurück: Vor 1.700 Jahren verfügte der römische Kaiser Konstantin I. den dies solis (= Tag der Sonne) zum reichsweiten Feiertag und stellte ihn unter besonderen Schutz. Dieser 3. März 321 gilt als der erste Moment staatlicher Sonntagsschutzgesetzgebung. Auch andere Religionen, wie zum Beispiel der Islam und das Judentum, kennen und feiern wöchentlich wiederkehrende Tage der Ruhe, Besinnung und Feier. Die christliche Tradition eines gemeinsamen, regelmäßig wiederkehrenden Ruhetags entstammt dem Schabbat des Judentums, mit dem die Christen so zentrale Texte wie die Schöpfungsgeschichte und die Zehn Gebote gemeinsam haben.

Im Ökumenischen Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Bereich Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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