Katholische Kirchengemeinde Monheim
Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde St. Gereon und Dionysius fand großen Anklang
Bürgermeister lobt die gute Zusammenarbeit – Sternsinger mit Rekordergebnis
In einer fulminanten Predigt legte Pastor Michael Hoßdorf, der seit 1. Oktober 2019 Leitender Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde ist, bei der Eucharistiefeier anlässlich des Neujahrsempfangs eine Bilanz seiner ersten 100 Tage – genau waren es bis jetzt 103 Tage – vor und skizzierte sogleich seine pastoralen Schwerpunkte. Dabei wurde deutlich, dass für ihn die Seelsorge Vorrang hat und nicht der Verwaltungsbereich. „Mir tut es schon weh“, so Hoßdorf, „wenn ich beispielsweise von meinem Fenster aus die vielen jungen Eltern sehe, die morgens ihre Kinder ins Familienzentrum St. Gereon bringen, und die wir sonst in unserer Gemeinde kaum sehen. Und dabei haben wir doch einen Glauben, mit dem wir wuchern können. Wir haben einen Gott, der die Menschen liebt und ihnen Trost und Hoffnung spendet.“ Spontaner Beifall, der knapp 300 anwesenden Gemeindemitglieder, zeigte, dass Pfarrer Hoßdorf den Anwesenden aus dem Herzen gesprochen hatte.
Personelle Veränderungen in 2019: Verabschiedung von Pfr. Hoffmann und Einführung von Pfr. Hoßdorf
Beim anschließenden Empfang im Pfarrer-Franz-Boehm-Haus begrüßte sodann der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates (PGR), Markus Jöbstl, die Pfarrangehörigen und Gäste, u.a. Bürgermeister Daniel Zimmermann und Pfarrer Falk Breuer von der Evangelischen Gemeinde. Gleichzeitig erinnerte er an einige Highlights des vergangenen Jahres. So konnte im Herbst das Pfarrfest „rund um St. Gereon“ gefeiert werden. Gleichzeitig wurde hierbei Pfarrer Burkhard Hoffmann nach Vollendung seines 70. Lebensjahres und 16 Jahren seelsorglichem Wirken in Monheim in den Ruhestand verabschiedet. Im Oktober konnte die Gemeinde bereits seinen Nachfolger, Pfarrer Michael Hoßdorf, willkommen heißen. Jöbstl betonte, dass eine so schnelle Nachfolge schon ungewöhnlich sei. Letztlich habe wohl das lebendige und aktive Gemeindeleben mit den zahlreichen Vereinen, Gruppierungen und Chöre hierzu beigetragen. Darüber hinaus gab Jöbstl bekannt, dass voraussichtlich im Herbst bereits das Richtfest für das neue Pfarrzentrum in Baumberg stattfinde, das man dann zusammen mit dem Pfarrfest feiern wolle. Weiter werde sich der PGR mit dem sogenannten Pastoralen Zukunftsweg befassen und dabei überlegen, wie man gemeinsam mit neuen Wegen, Methoden und inhaltlichen Schwerpunkten die Zukunft der Gemeinde noch besser gestalten könne. Einen Wermutstropfen hatte Jöbstl allerdings doch noch zu verkünden: Kaplan Christoph Reck werde zum Ende der Sommerferien planmäßig die Pfarrei verlassen. Ob es für ihn einen Nachfolger gebe, sei derzeit allerdings noch ungewiss.
Gedenken an Michael Bartsch
Im Anschluss berichtete Bernd-M. Wehner, stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstandes (KV), u.a. über die wichtigsten Bauvorhaben und andere Aktivitäten der Kirchengemeinde. Zuvor gedachte er des am 19.08.2019 mit 68 Jahren verstorbenen KV-Mitgliedes Michael Bartsch, der dem Kirchenvorstand seit 1997 angehört hatte. „Seine vielen Jahre dort waren geprägt von großem Engagement, aber auch von großer Sachkenntnis. Insbesondere sein Einsatz für die Kindergärten bzw. Familienzentren zeigte, dass er mit Herzblut dabei war“, so Wehner wörtlich.
Gemeinde legt erstmals Finanzbericht vor
Der stellvertretende KV-Vorsitzende ging sodann auf die Arbeit des KV ein, die u.a. auch in den Ausschüssen wie Bau-, Liegenschafts-, Finanz-, Personal- und KiTa-Ausschuss stattfindet. Dabei wies er darauf hin, dass in diesen Ausschüssen auch Nichtmitglieder des KV mitarbeiten könnten. Gleichzeitig berichtete er, dass der KV jetzt erstmals einen Finanzbericht vorgelegt habe, der einen detaillierten Überblick über die Einnahmen und Ausgaben sowie über das Vermögen der KiG gebe. Zwar beinhalte dieser Bericht noch die Zahlen von 2016, künftig sei aber vorgesehen, dass er aktuellere Zahlen beinhalte. Im Übrigen weise der Wirtschaftsplan der KiG für das Jahr 2020 bei Erträgen von rund 1,239 Mio. € und Aufwendungen von 1,226 Mio. € einen Überschuss von 13.000 € auf.
Wehner ging sodann auf die einzelnen Bauvorhaben ein. So sei der Abriss des ehemaligen St.-Josef-Krankenhauses planmäßig verlaufen. Allerdings müssten die Kosten in Höhe von rund einer Mio. € von der KiG als Grundstückseigentümerin gestemmt werden. Darüber hinaus müsse die Gemeinde die Kosten für die Beseitigung des ehemaligen Tunnels zwischen dem Krankenhaus und dem früheren Schwesternwohnheim – jetzt Marien-Altenheim – übernehmen. Ein weiteres Millionenprojekt, dass die KiG bewältigen müsse, sei der Bau des neuen Pfarrzentrums „Kirchberg“ in Baumberg. Hier seien die Bauarbeiten inzwischen in vollem Gang.
Für die Besucher der Pfarrkirche St. Gereon hatte Wehner gute Nachrichten. So sei inzwischen die Lautsprecheranlage erneuert worden und die Zugangstüren würden demnächst mit neuen Öffnungs- und Schließmechanismen versehen, so dass dann das Öffnen der Türen – vor allem für Behinderte – leichter möglich sei. In der Kirche St. Johannes würden zudem noch in diesem Jahr die Pendelleuchten ausgewechselt, so dass künftig wesentlich bessere Lichtverhältnisse gegeben seien. Außerdem würden im Laufe des Jahres im Pfarrer-Franz-Boehm-Haus die mehr als 40 Jahre alten Stühle ausgewechselt.
Gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kirchengemeinde
Wehner ging sodann auf die gute Zusammenarbeit mit der Stadt ein und dankte dem Bürgermeister ausdrücklich für die finanzielle Unterstützung. So bezuschusse die Stadt den Bau des Pfarrzentrums in Baumberg, gestalte im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen auf eigene Kosten den Vorplatz der Marienkapelle und finanziere ein Denkmal für den im KZ Dachau gestorbenen ehemaligen Monheimer Pfarrer Franz Boehm. In diesem Zusammenhang wies Wehner darauf hin, dass die KiG der Stadt das Gebäude der ehemaligen KiTa St. Gereon in der Krummstraße, die jetzt vom SKFM betrieben würde, kostenlos bis zum 31.07.21 zur Verfügung stelle. „Wie bei allen Verhandlungen ist es natürlich entscheidend, in welchem Geist sie geführt werden. Und wir können feststellen, dass wir trotz unterschiedlicher Interessenlagen bisher immer gute Lösungen für beide Seiten gefunden haben“, so Wehner wörtlich.
Zum Schluss dankte er allen Gemeindemitgliedern für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit und zitierte als Neujahrswunsch ein Wort von Reinhard Niebuhr:
„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Bürgermeister Daniel Zimmermann hob in seinem Grußwort ebenfalls die gute Zusammenarbeit zwischen der Kirchengemeinde und der Stadt hervor. Er sei sicher, dass sich dies auch unter dem neuen Pastor fortsetzen werde.
Pfarrer Falk Breuer ging in seinem Redebeitrag auf die Ökumene hier in Monheim ein. Er verglich sie – mit einem Augenzwinkern – mit dem autonomen Bus, der von Seiten der Stadt derzeit getestet werde. Auch die Ökumene laufe in Monheim fast selbstständig, für manch einen gehe sie aber noch immer zu langsam.
Sternsinger mit Rekordergebnis
Anschließend überbrachten noch die Sternsinger der Pfarrgemeinde ihre Segenswünsche. Die Aktion Dreikönigssingen steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Segen bringen, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit“. Anschließend baten sie die Teilnehmer des Neujahrsempfangs um Spenden insbesondere für Kinder im Libanon. Jedenfalls kann sich das bisherige Spendenergebnis der Sternsinger sehen lassen. Mit rund 20.000 Euro ist es die bisher höchste Summe, die die Sternsinger in Monheim und Baumberg gesammelt haben.
Autor:Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein |
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