Neuer Preis für junge Schriftsteller
An diesem Montag saßen Ulla Hahn und ihr Mann Klaus von Dohnanyi gemeinsam mit der Projektleiterin des Ulla-Hahn-Hauses, Julia Gerhard, Bürgermeister Daniel Zimmermann, Kulturbereichsleiter Georg Thomanek und dem Vorsitzende der fördernden Sparkassen-Stiftung Roland Liebermann gemeinsam im Schelmenturm, um dort eine frohe Botschaft zu verkünden: In diesem November wird in der Alten Freiheit erstmals der mit 6000 Euro dotierte Ulla-Hahn-Preis an einen jungen Schriftsteller oder eine junge Schriftstellerin vergeben. Ein vom Land NRW geförderter und sogar bundesweit ausgeschriebener Preis, der dem gesamten Projekt des jungen Monheimer Sprach- und Leseförderzentrums zu noch größerer Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus verhelfen soll. Ein Projekt, das bislang eigentlich nur bis auf zwei Jahre angesetzt und finanziert war. Doch Ulla Hahn und ihre Herren waren nicht nur mit einer guten Nachricht in den Schelmenturm gekommen.
„Es sieht so aus, dass das Haus nun wohl bis Ende dieses Jahres fertig werden könnte“, konnte eine sichtlich glückliche Julia Gerhard an diesem Montag nach positiven Signalen aus dem städtischen Baubereich nun im alten Schelmenturm verkünden. Gut möglich also, dass der künftige erste Träger des Ulla-Hahn-Preises schon sehr bald Jahr im Haus an der Neustraße 2 aus seinem eigenen Werk vorlesen kann.
Seit September 2010 ist Julia Gerhard als Projektleiterin des jungen Sprach- und Leseförderzentrums in der Neustraße das Gesicht und die gute Seele des Ulla-Hahn-Hauses. Und, das war gleich die nächste frohe Botschaft nach Ostern an diesem Montag: Sie wird es auch in Zukunft bleiben! Bislang war ihre Mission nur bis September 2012 finanziell abgesichert. Jetzt konnte Kulturbereichsleiter Georg Thomanek im Rahmen der Vorstellung des Ulla-Hahn-Preises auch verkünden, dass Julia Gerhards Stelle künftig von der Stadt übernommen wird – abgesichert durch das klare Bekenntnis aller Monheimer Ratsfraktionen zu diesem Projekt, das der „Hauptstadt des Kindes“ einfach prächtig zu Gesicht steht, so die einhellige Meinung, die auch Bürgermeister Daniel Zimmermann noch einmal deutlich unterstrich.
Das Ulla-Hahn-Haus vor der Fertigstellung, die Zukunft der Idee dahinter gesichert. Kein Wunder, dass Ulla Hahn höchstselbst an diesem Montag von einem „einfach wunderbaren Gefühl“ sprach, dabei zusehen zu können, „wie Bücher in ganz buchstäblichem Sinne etwas bewirken können“ – wie offene und verborgene Worte nun das Haus ihrer Kindheit zu einem festen Projekt aus Stein werden lassen.
Der nun ausgelobte und mit immerhin 6000 Euro dotierte Nachwuchspreis für junge Schriftsteller stellt dabei nur einen weiteren Mosaikstein dar. Er soll dem Sprach- und Leseförderzentrum Strahlkraft und Beachtung über Monheims Stadtgrenzen hinaus sichern. Wobei Ulla Hahn betonte, dass sie in allererster Linie nicht der finanzielle Aspekt, sondern vor allen Dingen die so hochkarätig besetzte Jury stolz mache. „Ein Preis“, so die gebürtige Monheimerin, „bekommt eben nun einmal auch durch die ihn vergebende Jury ein besonderes Gewicht.“
Doch alle Mitstreiter an dem Monheimer Zukunftsprojekt, das immer deutlichere Konturen gewinnt, waren sich darin einig, dass die wichtigste Triebkraft die Arbeit vor Ort ist. Da ist es schön, dass Ulla Hahns Mann Klaus von Dohnanyi, immerhin viele Jahre Hamburger Bürgermeister, den Monheimern immer wieder die Augen öffnet, wenn er die kulturelle Arbeit in der Gänselieselstadt, zu der ja auch die vielen so erfolgreichen Musikprojekte zählen, mit echter und offener Begeisterung lobt. „Diese kommunale Basisarbeit – das sind Dinge, die Deutschland wieder groß werden lassen. Und das ist wichtig. Denn das kulturelle Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten doch sehr gelitten.“
Ulla Hahn: „Auch das Haus in der Neustraße muss leben. Das tut es durch das Handeln vor Ort. Und dafür steht vor allen Dingen unsere Projektleiterin Julia Gerhard. Ich würde mich wirklich freuen, wenn Sie in jedem Artikel, den Sie schreiben, diese Arbeit von Frau Gerhard lobend erwähnen könnten.“ – Das wollen wir an dieser Stelle gerne tun!
Der Ulla-Hahn-Preis
-> Erstmals wird in diesem Jahr der mit 6000 Euro dotierte Ulla-Hahn-Autorenpreis vergeben. Mit dieser bundesweiten Auszeichnung soll die Arbeit eines jungen Schriftstellers oder einer jungen Schriftstellerin gewürdigt werden. Das Preisgeld wird von der Stiftung Monheim der Stadtsparkasse Düsseldorf vergeben, die Auslobung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stadt Monheim am Rhein und dem dort ansässigen Sprach- und Leseförderzentrum Ulla-Hahn-Haus.
-> Mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis soll ein deutschsprachiges Erstlingswerk prämiert werden, das in einem Verlag erschienen ist und von einer Autorin oder einem Autor unter 35 Jahren mit Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland stammt. Ausgezeichnet werden soll ein Werk, das in besonderer Weise den Bezug zur eigenen Herkunft und zum eigenen Leben herstellt und das Spannungsfeld zwischen Realität und Fiktion künstlerisch bearbeitet. Formal sind dabei insbesondere Werke erwünscht, die unterschiedliche Gattungen und Medien auf eine besondere Art miteinander in Verbindung bringen.
-> Die Vorauswahl wurde von einer siebenköpfigen Jury getroffen, die insgesamt neun Autorinnen und Autoren nominiert hat. Vorsitzende der Jury ist Dr. Ulla Hahn. Weitere Mitglieder sind Maren Jungclaus (Literaturbüro NRW, Düsseldorf), Dr. Brigitte Labs-Ehlert (Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe, Detmold), Martin Kordic (Schriftsteller und Lektor), Prof. Dr. Swantje Lichtenstein (Schriftstellerin und Dozentin an der Fachhochschule Düsseldorf), Dr. Lothar Schröder (Rheinische Post, verantwortlicher Redakteur für Geistiges Leben) und Dr. Hajo Steinert (Deutschlandfunk, Leiter der Abteilung Kulturelles Wort).
u lm Juni entscheidet die Jury gemeinsam über den Preisträger. Die feierliche Preisverleihung ist für November geplant.
Autor:Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein |
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