Überarbeitete Pläne wurden vorgestellt
Monheimer Kulturraffinerie nimmt Form an

Blick in Richtung Südwesten, die Wasserachse im Rücken, auf den Eingangsbereich der Kulturraffinerie, rechts der Rhein. Deutlich wird hier das Zusammenspiel aus alter und moderner Architektur, die auch den neuen Eingangsbereich einfasst. Hinten ist der von innen glühende Kubus zu sehen, der als „Großer Saal“ in das bestehende Gebäude eingesetzt wird.
Grafik: Bez + Kock
2Bilder
  • Blick in Richtung Südwesten, die Wasserachse im Rücken, auf den Eingangsbereich der Kulturraffinerie, rechts der Rhein. Deutlich wird hier das Zusammenspiel aus alter und moderner Architektur, die auch den neuen Eingangsbereich einfasst. Hinten ist der von innen glühende Kubus zu sehen, der als „Großer Saal“ in das bestehende Gebäude eingesetzt wird.
    Grafik: Bez + Kock
  • hochgeladen von Bea Poliwoda

Über 100 interessierte Gäste zählte der Bürgerabend zu den überarbeiteten Pläne für die Kulturraffinerie K714 im Monheimer Ratssaal. Neben Thorsten Kock, Geschäftsführers des Stuttgarter Architekturbüros Bez & Kock, standen Bürgermeister Daniel Zimmermann und Martin Witkowski, Intendant und Geschäftsführer der Monheimer Kulturwerke, für Informationen und Fragen zur Verfügung.

Architekt Thorsten Kock: „Ein Jahr intensiver Arbeit liegt hinter uns. Wir wissen nun, was wir wollen. Rund 40 bis 50 Prozent der Planung sind abgeschlossen.“ Kern des Gesamtkonzepts bleibt es, mittig in das historische Hallenensemble einen höheren, quaderartigen Gebäudekörper einzusetzen, der den alten Bestand an den Seiten jedoch variabel einbezieht.

Viergeschossiger Neubau

Was aber ist neu gegenüber den Ursprungsplanungen? Die Idee für das einmal zur Wasserachse hin geplante Vordach wurde wieder fallengelassen. Die Funktion übernimmt nun ein viergeschossiger Neubau mit Innen- und Außen-Restauration im ersten Obergeschoss sowie einer Dachterrasse mit weitem Blick über den Rhein. Ebenfalls neu: Der durch das Einsetzen des rechteckigen Neubaus in die alte Architektur geschaffene „Große Saal“ wird nun nur noch längsseitig teilbar sein – dort, wo der hohe Neu- in den alten Flachbau übergeht. Veranstaltungen für etwa 150 bis 500 Personen sollen künftig im „Kleinen Saal“ stattfinden, für den im Nordosten des Gesamtensembles ebenfalls alter Bestand genutzt wird. Denn hier steht die eigentliche alte Fassabfüllhalle. Die Verbindung dorthin schaffen unter anderem ein begrünter Innenhof und ein weitläufiges Foyer. Es bleibt beim geplanten Neubau im Norden, in dem unter anderem auch der gesamte Anlieferungs- und Backstage-Bereich untergebracht werden.

Moderne Glasbausteine

Beweglich bleibt auch das gesamte Bühnen- und Bestuhlungskonzept für den „Großen Saal“. Sitzplätze wird es für bis zu 2120 Menschen geben. Hinzu kämen dann sogar noch einmal weitere 400 Stehplätze auf der Empore. Die Bühne kann variabel angepasst werden – hochfahrbarer und absenkbarer Orchestergraben inbegriffen. Stehend bietet die Kulturraffinerie bis zu 3800 Gästen Platz, obwohl die Ausmaße des neuen Hallenquaders mit Blick auf den gewünschten Erhalt der alten Stahlbetonbögen noch einmal etwas verkleinert wurden. Geplant ist er mit modernen Glasbausteinen, die in den Abendstunden die Halle von innen zum Glühen bringen und am Tage von außen das Sonnenlicht widerspiegeln werden.

Die Baugenehmigung könnte bis November 2020 vorliegen, die Baumaßnahmen sollen im April 2021 beginnen. Inbetriebnahme und ein Probebetrieb könnten Anfang 2024 starten und Mitte 2024 schließlich der Regelbetrieb aufgenommen werden könnte.

In der Bürgerinformation stellte Bürgermeister Daniel Zimmermann auch die aktualisierte Kostenplanung vor. Sie ist auf 74 Millionen Euro gestiegen. Das hat unter anderem etwas mit den neu gewonnenen Erkenntnissen hinsichtlich Statik und der Einbindung der über 100 Jahre alten historischen Architektur und deren Fundamenten zu tun.

Herausforderungen

Herausforderungen können auch durch andere Dinge noch entstehen. Offen steht in der Beschlussvorlage für den Haupt- und Finanzausschuss, der am heutigen Mittwoch,  tagt: „Das Projekt birgt Risiken, die nicht zwingend eintreten müssen.“ Neben Baukostensteigerungen, die bei einem Realisierungszeitraum von über drei Jahren zwischen 2 und 8 Prozent pro Jahr variieren können, sind dies vor allen Dingen Risiken, die etwa durch ein außergewöhnliches Hochwasser oder den Fund weiterer Ölaltlasten im Boden nicht auszuschließen sind. Die Gesamtsumme für diese Risiken wird von den Experten auf 19 Millionen Euro taxiert.

Einzusehen sind die neuen Planungen im städtischen Mitmach-Portal auf www.mitmachen.monheim.de im Bereich „Aktuelle Pläne“.

Im Rahmen des Bürgerinformationsabends wurde auch bekannt: Die historische Lok nahe des Monheimer Tors wird einen angemessenen Platz vor der Kulturraffinerie bekommen.

Blick in Richtung Südwesten, die Wasserachse im Rücken, auf den Eingangsbereich der Kulturraffinerie, rechts der Rhein. Deutlich wird hier das Zusammenspiel aus alter und moderner Architektur, die auch den neuen Eingangsbereich einfasst. Hinten ist der von innen glühende Kubus zu sehen, der als „Großer Saal“ in das bestehende Gebäude eingesetzt wird.
Grafik: Bez + Kock
Blick in das Foyer der neuen Kulturaffinerie K714. Zu erkennen sind die Garderobe und die höherliegenden Wandelgänge an den Seiten. Neben den Treppen wird es auch fünf Aufzüge geben. 
Grafik: Bez + Kock
Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.