Monheimer Autorin:
Mit der Saga von "Morgan's Hall" zum Erfolg
"Ich kann von Glück reden, dass ich einer der wenigen Self-Publisher bin, die gut von ihren Büchern leben können." Das sagt Patricia Berner aus Monheim, die unter dem Pseudonym Emilia Flynn die Saga von „Morgans‘ Hall" erzählt.
Zur Erklärung: "Self-Publishing" bedeutet, dass die Autorin das Buch selbst veröffent-licht, hinter ihr steht kein Verlag. Dass unter diesem Label einiges publiziert wird, das zurecht bei keinem Verlag Gnade gefunden hat, versteht sich fast von selbst.
Bei Emilia Flynn ist das anders: Ihre Bücher werden heiß geliebt, viel gelesen und angeregt diskutiert. Und außerdem: Der Debütroman „Morgans‘ Hall – Herzensland“ war 2019 auf der Shortlist-Teilnehmer zum "besten deutschsprachigen Debüt" des bekannten Lesepreises von LovelyBooks. Der zweite Band "Sehnsuchtsland" schaffte es auf die BILD-Bestsellerliste.
Ein Fan der "Fünf Freunde"
Patricia Berner hat, wie sie berichtet, schon als Kind gerne geschrieben, entstanden sind vor allem Kurzgeschichten. "Ich war ein riesiger Fünf Freunde-Fan. Also habe ich mir einfach eigene Episoden ausgedacht und zu Papier gebracht", sagt die 37-Jährige. "Besonders stolz war ich, als ich mit 14 von meinem eigenen Geld auf einem Monheimer Trödelmarkt eine elektrische Schreibmaschine erstanden habe. Da fühlte mich schon als echte Schriftstellerin", schmunzelt die Monheimerin, die aber im gleichen Atemzug betont: "Damals hätte ich nie gedacht, dass das mal wirklich mein Beruf wird."
Als junge Frau erlernte sie nämlich einen "echten" Beruf, nämlich den einer Groß- und Einzelhandelskauffrau. Im Laufe der Zeit erlebte sie dann eine Sinnkrise: "Es gab keine Probleme mit den Kollegen, aber mir fehlte einfach bei diesem Job das kreative Moment." Sie begann, sich jeden Abend nach der Arbeit an den Schreibtisch zu setzen und die Saga von "Morgan's Hall" zu entwickeln - "die Grundidee hatte ich nämlich schon mit 16 oder 17 Jahren. Jetzt habe ich mich dieser Idee mehr denn je gewidmet", so die Autorin. In dieser Zeit wurde sie zudem unverschuldet arbeitslos - und Patricia Berner beschloss, sich ganz dem Schreiben zu widmen - ein Sprung ins kalte Wasser, der auch mit Existenzsorgen verbunden war. Aber: Beim Schreiben war die 37-Jährige äußerst produktiv: "Nach einiger Zeit hatte ich weit über 500 Seiten fertig. Da beschloss ich, dass ich das Ganze als Mehrteiler anlegen werde."
Eine Familiensaga
Doch worum geht es überhaupt bei "Morgan's Hall"? "Es ist eine Familiensaga über mehrere Jahrzehnte und Generationen", erklärt Patricia Berner. Ihren Anfang nimmt die Geschichte 1938 in Wien, als die Nationalsozialisten in Österreich einmarschierten. Die Hauptfigur namens Isabelle verschlägt es dann in die USA, in den fiktiven Ort "Morgan's Hall" nahe Seattle. Dort ist die junge Frau in einer unglücklichen Ehe gefangen - und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.
Die Werke von Emilia Flynn erscheinen nämlich in Buchform (sie können in jeder Buchhandlung bestellt werden) und als e-books (das Debüt rangierte wochenlang hoch in den Kindle-Charts. "Damit ich bekannt wurde, musste ich aber ganz schön viel Geld in Werbung stecken. Das hatte ich anfangs unterschätzt", sagt die Schriftstellerin. Sie wählte ein Pseudonym für ihre Werke, "weil ich ein bisschen Privatsphäre wahren wollte und dem Ganzen einen internationalen Charakter geben wollte." Sie fühlt sich schon seit vielen Jahren wohl in Monheim, einem "Mikrokosmos", der sie auch für ihre Werke inspiriert: "Die Geschichten und Personen sind frei erfunden, aber ich profitiere von der angenehmen Atmosphäre dieser Stadt."
Autor:Martin Poche aus Düsseldorf |
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