KKV: „Pfarrer Franz Boehm – Glaubenszeuge und Märtyrer“

KKV-Vorsitzender Herbert Süß begrüßt die zahlreichen KKVer und Gäste
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Referent Peter Buter, OSt.R. i.R. stellte den hoch interessierten Mitgliedern und Gästen des KKV – Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, mit Hilfe einer Beamer-Projektion das Leben und Wirken des ehemaligen couragierten Pfarrers an St. Gereon in Monheim vor: Pfarrer Boehm wächst aufgrund seines deutschen Vaters und seiner polnischen Mutter zweisprachig auf. Die Ausweisung (Kulturkampf, 1893) seiner Familie aus Westpreußen ins preußische Rheinland haben ihn schon in früher Jugend politisch sensibel gemacht. Als Kaplan und später als Pfarrer kümmert er sich im Ruhrgebiet, in Düsseldorf-Vennhausen bzw. in Monheim auch aktiv um die Polenseelsorge. Neben seiner pastoralen Arbeit fördert er mit seinem persönlichen Einkommen intensiv die Vereine und gründet einen Mütterverein, einen Arbeiterverein und schließlich auch eine Baugenossenschaft, deren Vorsitzender er wird.

Seine Christkönigspredigt im Jahre 1942 „..Christus ist der König, dessen Glanz nicht flüchtig vergeht..“ „... Der Fürst dieser Welt hat wie noch nie seine Macht ganz aufgeboten..“ führt zu einer Bestrafung von 3.000.- Reichsmark, wofür er seine Lebensversicherung auflösen muss. In seiner Osterpredigt 1944 übt er scharfe Kritik an den Propagandafilmen des NS-Regimes mit folgenden Worten: “Im Kino gibt man den Seelen der Kinder Schweinefutter zur Speise.“ Dies führt zu seiner Verhaftung und Einlieferung in das Untersuchungsgefängnis Wuppertal. Aufgrund seines geschwächten Gesundheitszustandes wird er in einem Einzeltransport in das Konzentrationslager nach Dachau überstellt. Am 13. Februar 1945 stirbt Franz Boehm im KZ Dachau, seine Leiche wird verbrannt.

Dem beeindruckenden Vortrag folgen Fragen und Wortbeiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Peter Buter stellt fest, dass beim Märtyrertod kein Blut geflossen sein muss, und deshalb Boehm zum Kreis der Märtyrer gehört. Der kirchliche Seligsprechungsprozeß erfordert, dass Boehm im Bewusstsein gegenwärtig ist und auf seine Fürsprache hin gebetet wird. So sprach Msgr. Theodor Buter zum Abschluss des Vortrages ein Gebet für Boehm und für alle, die mutig ihren Glauben vertreten und Glaubenszeuge sind.

Der Vorsitzende, Herbert Süß, dankte Peter Buter und dem Mitautor des Boehm-Buches, Rudolf Pohlmann, für die sorgfältigen Recherchen des umfangreichen Dokumentenmaterials, das auch die komplette Gestapo-Akte Boehms umfasst.

Weitere Infos über den KKV unter: www.kkv-monheim.de bzw. www.kkv-bund.de.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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