KKV-Gesprächskreis "Christen treffen Muslime" verurteilt die Bluttat in Nizza

Symbolbild: John Hain auf Pixabay
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Hass und Gewalt dürfen nie die Oberhand gewinnen – Dialog zwischen den Religionen wichtiger denn je

01.11.20 – Mit Abscheu und Entsetzen reagierten die Mitglieder des KKV-Gesprächskreises "Christen treffen Muslime" auf den Terroranschlag in Nizza. „Offenbar war es die Tat eines fanatischen Islamisten. Und es bleibt unbegreiflich, dass Menschen – aus welchen Motiven auch immer – zu solchen hinterlistigen, brutalen und menschenverachtenden Taten fähig sind“, so Bernd-M. Wehner, Sprecher des KKV-Gesprächskreises, dem neben evangelischen und katholischen Christen auch Muslime angehören. In jedem Fall werde deutlich, dass Hass und religiöser Fanatismus offenbar vor nichts zurückschreckten. „Allein die Tatsache, dass der Anschlag in einer katholischen Kirche, der Basilika Notre-Dame, stattgefunden hat, zeige, dass dem Täter nichts heilig gewesen ist.“

Und Erdogan Akpolat und Mohamed Adib, Dialogbeauftragte der DITIB Moscheegemeinde Monheim, ergänzen: „Wir verurteilen als türkisch-muslimische Gemeinde Monheim den Gewaltakt in Nizza auf das Schärfste. Gleichzeitig sprechen wir den Hinterbliebenen der drei brutal ermordeten Menschen – zwei Kirchenbesucherinnen und ein Kirchenangehöriger – unsere tiefe Anteilnahme und unser Mitgefühl aus. Als Muslime verabscheuen wir eine solche Tat, insbesondere wenn sie auch noch religiös verbrämt wird.“

Im Übrigen zeigten solche Terrorakte, dass Hass und Gewalt – insbesondere, wenn sie religiös motiviert seien – nie akzeptiert werden könnten. Im Gegenteil: Gerade die Mitglieder von Religionsgemeinschaften müssten zeigen, dass ein solches Verhalten ihrem Glauben widerspreche. „Wir brauchen deshalb mehr Zusammenhalt und weniger Hetze. Und das gilt nicht nur für Glaubensgemeinschaften, sondern auch für die Politik und Medien unseres Landes“, so die Mitglieder des Gesprächskreises. Gleichzeitig stimme man der Aussage von Papst Franziskus zu, die er seinerzeit bei seiner Reise nach Manila gemacht habe: Meinungsfreiheit habe ihre Grenzen, wenn sie die religiösen Gefühle anderer verletze. Jede Religion habe eine „Würde, über die man sich nicht lustig machen kann“, so der Papst seinerzeit in der philippinischen Hauptstadt.

Menschenwürde wird nicht verliehen – sie ist von Gott eingepflanzt

Im Übrigen werde immer deutlicher, dass das Schwinden von gemeinsamen Werten mehr und mehr dazu beitrage, dass der Zusammenhalt in der Gesellschaft immer brüchiger werde. Ernst Wolfgang Böckenförde habe es zutreffend formuliert, wenn er feststelle: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“ Von daher seien gerade Religionsgemeinschaften aufgefordert, hier ihre Sichtweise vom Menschen einzubringen. Denn nur, wenn der Mensch als „Ebenbild Gottes“ gesehen und geachtet werde, sei auch seine Würde geschützt. „Denn menschliche Würde wird nicht – von wem auch immer – verliehen, sondern sie ist ihm von Gott eingepflanzt. Und das sehen Christen und Muslime in gleicher Weise“, so Bernd-M. Wehner. Von daher sei die Zusammenarbeit im Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ notwendiger denn je.

Der KKV-Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ wurde im Juni 2005 gegründet. Ziel des Gesprächskreises ist es, im gemeinsamen Dialog zwischen Christen und Muslimen einander besser kennenzulernen, gegenseitige Vorurteile und Missverständnisse zu beseitigen, um so im gegenseitigen Respekt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Glauben des Anderen festzustellen.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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