Jahreshauptversammlung des Marienkapellenvereins

Das Foto zeigt von rechts: Pfr. Burkhard Hoffmann bei seinen Dankesworten, Dr. Ulrich Steffen, 2. Vorsitzender, Hans Schnitzler, Vorsitzender, und Paul Giesel, Beisitzer des Marienkapellenvereins.
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Konzertreihe „Klangwellen 714“ bietet jeden Monat musikalische Highlights – Sonderkonzert im Juni anlässlich der Errichtung des Vorgängerbaus vor 600 Jahren – Mitgliederzahlen gestiegen

„Rund 12.000 Menschen aus nah und fern besuchten die altehrwürdige Marienkapelle in 2017. Unter ihnen waren auch mehrere afrikanische Bischöfe und der Patriarch von Aleppo in Syrien.“ Mit diesen Worten wies der Vorsitzende des Vereins „Marienkapelle am Rhein e.V.“, Hans Schnitzler, anlässlich der kürzlich stattgefunden Jahreshauptversammlung auf die hohe Anziehungskraft der über 500 Jahre alten Wallfahrtskapelle hin. Die hohe Besucherzahl ergibt sich, da die Kapelle dank einer eingebauten Alarmanlage in den Sommermonaten vielfach auch an Samstagen und Sonntagen geöffnet ist. Dies könne man anhand der brennenden Kerzen belegen. Vor allem bei gutem Wetter kämen die Menschen auch mit der Piwipper-Fähre, um die Kapelle zu besuchen.

„Darüber hinaus besuchten das Jahr über auch verschiedene Wallfahrts- und geschichtsinteressierte Gruppen wie der Verein ‚Romanische Kirchen’ aus Köln oder ‚Neanderland Rundfahrt’ sowie viele Gruppen der Katholischen Frauengemeinschaften Deutschlands (kfd) aus der Umgebung die Marienkapelle“, berichtete Hans Schnitzler. Mit 214 Mitgliedern (Stand: 31.12.17) habe man zudem einen neuen Höchststand erreicht. So konnte der Verein in 2017 zwölf neue Mitglieder gewinnen. „Die weit entferntesten Mitglieder kommen übrigens aus Hudding südlich von Stockholm“, so Schnitzler. Und er verriet auch deren Namen. Es sind Berthold Große, Solofagottist der königlichen Oper Stockholm, mit seiner Frau. Der Künstler war bei seinem musikalischen Auftritt im Rahmen der Konzertreihe „Klangwellen 714“ am 06.März 2016 so begeistert von der Kapelle, dass er spontan Mitglied im Marienkapellenverein wurde.

Konzertreihe „Klangwellen 714“ ein musikalischer Anziehungspunkt

Damit schlug Schnitzler den Bogen zu der Konzertreihe „Klangwellen 714“, die 2009 gegründet wurde unter der Schirmherrschaft von Dr. Ulla Hahn und Dr. Klaus von Dohnanyi. Bis Ende 2017 fanden insgesamt 98 Konzerte statt. Sie werden an jedem ersten Sonntag im Monat, um 16 Uhr, in der Marienkapelle durchgeführt. Dank der namhaften Künstler finden sie nicht nur großen Anklang in der Gänselieselstadt sondern sind auch ein musikalischer Anziehungspunkt für Musikliebhaber aus der weiteren Umgebung, dem Bergischen, Köln, Bonn und dank des Piwipper Böötchens aus dem hiesigen linksrheinischen Bereich. In 2017 musizierten bei den zwölf Konzerten unter anderem international bekannte Musiker aus Belgien, Italien, der Ukraine und aus Japan. „Das Angebot ist aufgrund der Vielfalt der Musik und der Virtuosität der jeweiligen Künstler immer ein besonderes musikalisches Highlight“, unterstrich der Vorsitzende des Marienkapellenvereins. „Deshalb auch mein besonderer Dank an Oliver Drechsel, der als künstlerischer Leiter hieran einen wesentlichen Anteil hat.“

In seinem Rechenschaftsbericht wies Hans Schnitzler sodann auf den jährlich durchgeführten „Tag der Kranken“ hin, der seit 2012 jedes Jahr am 7. August stattfindet, als Erinnerung der an diesem Tag im Jahre 1553 belegten Wallfahrt Kölner Pilger zur „Schmerzhaften Mutter zu Monheim“. Auch diese Veranstaltung sei gut besucht gewesen. Und dank des früheren Pfarrers Winfried Motter, der kurzfristig für den erkrankten em. Weihbischof Dr. Klaus Dick eingesprungen war, sei dies für die teilnehmenden Kranken wieder ein wunderbares Erlebnis gewesen. Die Marienoktav fand vom 10. bis 15. September statt. Hier zelebrierten unter dem Motto „die sieben Schmerzen Mariens“ insbesondere Geistliche, die früher in St. Gereon und Dionysius tätig waren, die Eucharistie. Am 17. Dezember fand das „Offene Singen“ mit der Kirchenmusikerin von St. Gereon, Ute Merten, statt. Auch diese Veranstaltung stieß auf große Resonanz. Außerdem traten wieder viele Chöre in der Kapelle auf. Neben den hiesigen kirchlichen Chören und der „Harmonie“ sangen der Männerchor Hitdorf bei der Oktav, der Shanty-Chor Richrath bei einer Andacht und der kleine Chor „Dürscheid“ bereicherte die jährliche Andacht für die Verstorbenen des Vereins mit einer beeindruckenden musikalischen Atmosphäre.

Vorgängerbau der jetzigen Marienkapelle wurde bereits 1418 errichtet

Sodann wies Schnitzler auf die geplanten Veranstaltungen in 2018 hin. Nachdem im Jahre 2014 das 500-jährige Jubiläum des heutigen im gotischen Stil errichteten Backsteinbaus gefeiert werden konnte, kann der Marienkapellenverein in diesem Jahr der Errichtung des Vorgängerbaus vor 600 Jahren gedenken. 1418 konnte nämlich durch Spenden und Opfer der Wallfahrer der Bau einer Holzkapelle an dieser Stelle ermöglicht werden. Aus diesem Anlass findet am 17. Juni 2018, um 15 Uhr, ein Sonderkonzert „Petite messe solenelle“ von Gioachino Rossini in der Marienkapelle statt.

Der „Tag der Kranken“ wird am 7. August 2018 wieder ökumenisch gestaltet. Die Gottesdienste im Rahmen der Marienoktav vom 9. bis 14. September 2018 stehen unter dem Thema „die sieben Bitten des Vater unser“. Hier werden neben den örtlichen Geistlichen noch Pfarrer Winfried Motter und Pfarrer Heinz-Peter Teller mitwirken. Die Andacht für die Verstorbenen findet am 18. November 2018, um 17 Uhr, statt. Und in der Vorweihnachtszeit lädt der Marienkapellenverein wieder zum „Offenen Singen“ mit Ute Merten ein.

Kreuzweg mit sieben Stationen geplant

Bei den von der Stadt vorgesehenen Veränderungen im Umfeld der Marienkapelle ist der Vorstand des Vereins mit eingebunden. „Die Vorschläge zur Neugestaltung des Umfeldes wurden mit den städtischen Mitarbeitern intensiv und in guter Atmosphäre besprochen“, unterstrich Schnitzler. So soll zum Beispiel ein Kreuzweg mit sieben Stationen auf dem Fußboden vor der Kapelle angelegt, die Bank um die Kastanie mit der Info-Tafel restauriert und weitere Sitzmöglichkeiten und Abfallbehälter um die Kapelle geschaffen werden. Außerdem ist geplant, den nördlichen Bereich der Marienkapelle so zu gestalten, dass der Aufbau eines Zeltes dort schneller und leichter möglich ist.

Nach dem Kassenbericht und der Entlastung des Vorstands dankte Schnitzler allen Mitgliedern des Vorstands für ihre aktive Mitarbeit und hier insbesondere seinem Stellvertreter, Dr. Ulrich Steffen, der zurzeit auch das Amt des Schatzmeisters wahrnimmt. Pfarrer Burkhard Hoffmann, der geborenes Mitglied im Vorstand des Marienkapellenvereins ist, dankte im Namen der Kirchengemeinde und des Kirchenvorstands ebenfalls den Vorstandsmitgliedern für ihr großartiges Engagement und ihren Ideenreichtum. „Es ist nicht selbstverständlich, dass ehrenamtlich tätige Gemeindemitglieder sich in dieser Weise einbringen“, so Pfr. Hoffmann.

Der Marienkapellenverein wurde am 16. April 2007 gegründet. Er hat inzwischen 217 Mitglieder (Stand: 17. April 2018). Wer das Monheimer Kleinod unterstützen will, kann dies durch seine Mitgliedschaft bewirken. Nähere Informationen hierzu erhält man beim Vorsitzenden Hans Schnitzler, Tel. 55080.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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