Straßenkarneval in Monheim am Rhein
Gespräch mit dem "doppelten Prinzen" Jürgen I.

Foto: Beatrix Gerling
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Die Session 21/22 steht kurz vor dem Höhepunkt, das närrische Volk in Monheim freut sich auf die jecken Tage bei hoffentlich schönem Wetter. Denn der Straßenkarneval, allem voran der Rosenmontagszug, darf in diesem Jahr endlich wieder stattfinden.

Interview von Beatrix Gerling

Monheim am Rein. Bevor die amtierenden Tollitäten, Prinz Jürgen I und Prinzessin Elfi, die Herrschaft über das Rathaus der Gänselieselstadt übernehmen, hat der Wochen Anzeiger den Karnevalsprinzen Prinz Jürgen I. für unsere Leser interviewt:
Ein Prinz, der auch im zivilen Leben Prinz heißt, ist das immer schon Programm gewesen?
Ja, das war tatsächlich immer mein Traum, einmal Prinz zu sein. Und da meine Frau Elfi auch dem Brauchtum verbunden ist, wird der für uns beide jetzt wahr.
Ursprünglich kommen Sie beide aus dem Sauerland. Wie sah es denn dort mit den närrischen Zeiten aus?

Foto: Beatrix Gerling

Man kann es natürlich nicht mit dem Rheinland vergleichen, aber doch: es gibt auch Karneval in Warstein! Mein Sohn war damals dort sogar Kinderprinz. Und ich habe natürlich auch von klein auf gefeiert. Aktiv gefeiert, wenn man das so sagen darf.
Wie war das als junger Mensch dort im Karneval, was war Ihr Lieblingskostüm? Welche Musik ist Ihnen im Gedächtnis geblieben?
Ich war natürlich Indianer! Die Karnevalsmusik war damals ganz anders als heute, die vielen tollen Bands gab's in meiner Kindheit noch nicht. Aber dafür hab ich heute noch im Ohr: 'Es war einmal ein treuer Husar' und 'Wenn das Wasser im Rhein goldner Wein wär'.
Wie ging es dann als Teenager weiter?
Da wurde natürlich auch Karneval gefeiert! Kostümiert mit dem, was gerade so da war. Oder ich ging als Clown, das war auch toll.
Und dazu gab's die Musik von ...
... den Höhnern!
Sie haben Ihre Frau Elfi damals auch schon gekannt, hat sie mitgefeiert?
Ja, sie stammt auch aus Warstein, ist aber schon früh mit ihren Eltern nach Monheim gezogen. Wir haben uns in unserer Jugend an den Wochenenden gesehen, wenn sie ihre alten Freunde und die Großeltern besuchte. Damals war sie auch Schützenkönigin bei uns in Warstein-Mülheim. Und wir mochten uns schon sehr gerne. Aber richtig gezündet hat es dann zwischen uns erst hier, in Monheim.
Wenn es nicht die Liebe war, was hat Sie dann an den Rhein verschlagen? Der Karneval?
Nein, das war beruflich. Ich bin ja Orthopädieschuhtechniker und suchte damals, vor mehr als 20 Jahren, nach einem neuen Standort. Auf einer Innungsveranstaltung erfuhr ich, dass ein Kollege in Monheim sein Geschäft aufgibt. So bin ich damals hier gelandet. Und habe dann auch meine große Liebe gefunden – oder besser gesagt: wieder gefunden.
Das Motto im Monheimer Karneval lautet diese Session: 'Su woor et immer – su weed et wedder sinn!' Was bedeutet das für Prinz Jürgen I.?
Na, genau das, was es auf Hochdeutsch heißt: 'So war es immer, so wird es wieder sein!'. Also so wie früher, vor Corona. Das wünsche ich mir sowohl für den Karneval, als auch für alle anderen Bereiche des Lebens, privat wie geschäftlich.
Der Karneval wird in diesem Jahr wenigstens draußen wieder stattfinden.
Ja, das stimmt. Es gibt diese definierte Brauchtumszone in der Altstadt mit besonderen Auflagen, den Rathaussturm an Altweiber und den Rosenmontagszug, der dieses Jahr einen anderen Zugweg nimmt, ebenfalls mit Corona-Regeln. Schade ist es um die Sitzungen, aber wir wollen nicht meckern, sondern feiern, wo es möglich ist.
Was ist heute Ihre bevorzugte Karnevalsmusik?
Die Hits von Kasalla und von den Fööß natürlich.
Und Ihr Allzeit-Lieblingskarnevalshit?
'Einmal Prinz zu sein'! Prinz Jürgen I. und Prinzessin Elfi, sangesfroh und bestens gelaunt.Foto: Gerling

Foto: Beatrix Gerling
Foto: Beatrix Gerling
Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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