Europawoche in Monheim: Großes Interesse an Maltas Geschichte
„Malta ist ein Schmelztiegel, in dessen bewegter Geschichte Nationen aus Nordafrika, aus Italien, Spanien und Portugal geherrscht haben und ihre kulturellen Spuren hinterließen“. So beschrieb Dr. Albert Friggieri, Botschafter von Malta, im Bürgerhaus Baumberg die Inselrepublik in seinem Vortrag „Malta gestern und heute – Bilder einer lebendigen Republik“.
Eingeladen hatten die Monheimer Europa-Union, der Baumberger Allgemeine Bürgerverein und die VHS Monheim. Nach einem temperamentvollen Auftritt der maltesischen Tanzgruppe Paul Curmi Dance Company konnte, Manfred Klein, Chef der örtlichen Europa-Union und Moderator der Veranstaltung, rund 100 Gäste begrüßen, die von der Kultur, der Musikalität und dem so vermittelten Lebensgefühl der Malteser begeistert waren. Dr. Friggieri ließ die Geschichte Maltas Revue passieren – von der Erstbesiedlung in der Jungsteinzeit, von den Tempelbauern, deren fast 6.000 Jahre alten Megalith-Tempel heute noch zu bewundern sind, von den Herrschern aus Phönizien, Karthago und Rom – den Byzantinern bis zu den Arabern, die nach 220 Jahren Herrschaft über die Inselgruppe im Jahr 1090 von den Normannen vertrieben wurden. – seit dieser Zeit zählt Malta politisch zu Europa.
1530 überließ Kaiser Karl V die Insel den Johannitern, die sich nun Malteser nannten, die im Jahr 1565 die Türken besiegten, die Valletta als Hauptstadt errichteten und bis 1798 den Ordensstaat Malta regierten. 1814 wurde Malta als wichtiger Flottenstützpunkt zur Kronkolonie und von Großbritannien, wurde 1964 unabhängig, trat im Jahr 2004 der Europäischen Union bei und führte im Jahr 2008 den Euro als Währung ein.
Der Legende nach strandete Paulus im Jahr 60 n. Chr. auf seinem Weg nach Rom auf Malta, fand Zuflucht in einer Höhle und begründete so den Paulus-Kult auf Malta. Heute gehören 94 % der Bevölkerung g dem römisch katholischen Glauben an und die Inselrepublik verfügt dem Vernehmen nach über 365 zum Teil prachtvolle Kirchen, also eine für jeden Tag des Jahres.
Ein weiteres Phänomen: Malta verfügt weder über Flüsse noch Seen, es regnet nur selten und daher herrscht auf der Inselgruppe Wassermangel, der durch Meerwasser-Wasserentsalzungsanlagen und durch die Wasserversorgung über Tankschiffe aus Sizilien ausgeglichen wird.
Der Botschafter ließ in seinem von vielen digitalen Bildern begleiteten Vortrag Malta lebendig werden –die wuchtigen Festungsmauern, den machtvollen Hochmeisterpalast und die stolzen Barockbauten Vallettas, die bizarren Felsküsten der Inselrepublik und die von den Phöniziern gegründete und mit prächtigen Bauten ausgestattete frühere Hauptstadt Mdina.
Die Zuhörer waren begeistert von dem engagiert und mit bester Landeskenntnis präsentierten Vortrag – es folgte eine lebhafte Diskussion, die Klein mit Dank an den Botschafter und mit der Werbung für die Teilnahme bei der Europawahl abschloss.
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.