DOCAT: Die Soziallehre der Kirche in verständlicher Sprache – KKV war einer der Initiatoren

„Spötter behaupten, die Katholische Soziallehre sei das bestgehüteste Geheimnis der Katholischen Kirche. Ein Schatz, der tief vergraben sei und darauf warte, dass man ihn entdeckt. Dabei ist nichts so praktisch wie eine gute Theorie und auch die Katholische Soziallehre ist eine gute Theorie. Und sie ist eine großartige Anleitung, wie der christliche Glaube in die Tat umgesetzt werden kann.“ Mit diesen Worten begrüßt Bernd-M. Wehner, Monheimer Bundesvorsitzender des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, das mit dem DOCAT jetzt eine populäre Übersetzung der Sozial- und Gesellschaftslehre der Katholischen Kirche vorliegt, wie sie in wichtigen Dokumenten seit Papst Leo XIII. entwickelt wurde.

Papst Franziskus bringe in seinem Vorwort das Anliegen auf den Punkt, so Wehner weiter, wenn er schreibe: „In dem Titel steckt das englische Wort ‚to do‘, tun. Der DOCAT antwortet auf die Frage ‚Was tun?‘ – und er ist so etwas wie eine Gebrauchsanweisung, die uns hilft, mit dem Evangelium erst einmal uns selbst, dann unser nächstes Umfeld und am Ende die ganze Welt zu verändern. Denn wir können mit der Kraft des Evangeliums die Welt wirklich verändern.“ Und deshalb wünscht er sich „eine Million junger Christen, ja eine ganze Generation, die für ihre Zeitgenossen Soziallehre auf zwei Beinen sind“.

KKV war einer der Ideengeber für den DOCAT

Im Übrigen hat auch der KKV-Bundesverband wesentlich dazu beigetragen, dass dieses Werk erstellt wurde. So hatte der katholische Sozialverband bereits vor vier Jahren in seinem Positionspapier zum Gesprächsprozess u.a. gefordert: „Die Botschaft der katholischen Soziallehre ist zeitlos und auch heute aktuell. Allerdings muss sie in die heutige Sprache übersetzt und interpretiert werden.“ Von daher sei man froh, so der KKV-Bundesvorsitzende, dass Bernhard Meuser, der Herausgeber des YOUCAT (Jugendkatechismus), diese Idee aufgegriffen habe und sie nun in Form des DOCAT vorliege.

In dem 320-seitigen Buch werden in zwölf Kapiteln die wesentlichen Elemente der Katholischen Soziallehre in verständlicher und praxisbezogener Form dargelegt. In 328 Fragen und Antworten wird dies aufbereitet und mit Zitaten des Papstes, von Schriftstellern oder Schauspielern und Bibelstellen hinterlegt. Selbst Loriot kommt zu Wort. Außerdem kann man am Ende eines jeden Kapitels Auszüge aus den wichtigsten Sozialdokumenten im Original nachlesen. Und natürlich fehlen auch nicht die berühmten Strichmännchen des Illustrators Alexander von Lengerke. Junge Leute haben in einem Workshop, der vom KKV-Bundesverband finanziert wurde, an den Formulierungen mitgearbeitet. Alle Inhalte sind in Zusammenarbeit von renommierten Sozialexperten wie Prof. Dr. Peter Schallenberg, Dr. Arnd Küppers, Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer oder Prof. Dr. Elmar Nass mit Jugendlichen entstanden.

Der Mensch ist Urheber, Mittelpunkt und Ziel aller Wirtschaft

Für den KKV, als einem der vier großen katholischen Sozialverbände, sind die Kapitel vier bis sieben des DOCAT von besonderer Bedeutung: 4 „Prinzipien der Soziallehre“, 5 „Familie“, 6 „Menschliche Arbeit“ und 7 „Wirtschaft“. So heißt es beispielsweise im Kapitel 7: „Das Ziel der Wirtschaft, ist die materielle Versorgung mit allem, was wir zum Leben brauchen. Die Ressourcen dazu – Rohstoffe, Maschinen, Grund und Boden, menschliche Arbeitskraft usw. – sind knapp. Wir müssen daher Wirtschaftsordnungen schaffen bzw. die Wirtschaft so organisieren, dass diese knappen Ressourcen möglichst effizient und vernünftig genutzt werden.“ Gleichzeitig wird ein Kernsatz aus Gaudium et Spes (GS 63) zitiert, der insbesondere die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellt: „Auch im Wirtschaftsleben sind die Würde der menschlichen Person und ihre ungeschmälerte Berufung wie auch das Wohl der gesamten Gesellschaft zu achten und zu fördern, ist doch der Mensch Urheber, Mittelpunkt und Ziel aller Wirtschaft.“

DOCAT gibt Orientierungshilfe

Kurzum: Der DOCAT greift die Probleme der heutigen Zeit auf und gibt darauf Antworten aus der Sicht des christlichen Glaubens. Er liefert keine Patentrezepte für die Lösung aller Fragen. Aber er gibt Orientierungshilfen, damit man als Christ im konkreten Fall verantwortlich entscheiden und handeln kann. Oder wie es der KKV in seinem Grundsatzprogramm formuliert hat: „Die katholische Soziallehre bietet wichtige Orientierungen für die Einstellung des Christen in Staat und Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeitswelt sowie zur sozialen Ordnung und zum Gemeinwohl.“

Deswegen ist der KKV der Katholischen Soziallehre in besonderer Weise verpflichtet und deshalb begrüßt er die Herausgabe des DOCAT als praktischen Wegweiser. Oder um es mit den Worten von Papst Franziskus zu sagen: „Der DOCAT antwortet auf die Frage ‚Was tun?‘ – und er ist so etwas wie eine Gebrauchsanweisung, die uns hilft, mit dem Evangelium erst einmal uns selbst, dann unser nächstes Umfeld und am Ende die ganze Welt zu verändern. Denn wir können mit der Kraft des Evangeliums die Welt wirklich verändern.“

Nicht nur junge Leser finden in diesem Werk klare Orientierungen zu den zentralen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Fragen unserer Zeit – zu Migration, Globalisierung, Hunger, Armut und Terror. Die deutsche Ausgabe des DOCAT gibt es als Flexcover, ISBN 978-3-945148-06-8 zum Preis von 14,99 € und als APP im App-Store (iOS) und bei Google Play (Android).

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 80 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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