Für die Erdbebenopfer in der Türkei

Benefizkonzert in der Aula am Berliner Ring

Unter dem Titel „Das kulturelle Erbe Antiochias“ spielt das Hatay Academy Orchestra auf Einladung der Stadt am Mittwoch, 25. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Aula am Berliner Ring. Der Erlös des Konzerts geht an die Erdbebenopfer in der Türkei. 

Ein halbes Jahr ist es her, dass im Süden der Türkei und im angrenzenden Syrien über 70 aufeinanderfolgende Erdstöße den Boden erschütterten. Mehr als 50.000 Menschen verloren dabei ihr Leben, weit mehr als eine Million Menschen wurden obdachlos. Noch heute harren viele von ihnen in Zelten und Containern aus.

Auf Einladung der Stadt Monheim am Rhein gastiert am Mittwoch, 25. Oktober, nun das aus dem Erdbebengebiet stammende Hatay Academy Orchestra unter der Leitung von Ali Uğur für ein Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer in der Aula am Berliner Ring. Konzertbeginn ist um 19.30 Uhr. Bürgermeister Daniel Zimmermann hat die Schirmherrschaft für den musikalischen Abend übernommen.

Der Eintrittspreis beträgt einheitlich 31 Euro. Eine symbolische Zahl, denn das Kfz-Kennzeichen der Region trägt die Ziffer 31. Sollte es noch Restkarten geben, würden diese an der Abendkasse für 36 Euro verkauft. Erhältlich sind die Tickets ab sofort unter www.monheimer-kulturwerke.de sowie im Kultur- und Tourismuscenter der Monheimer Kulturwerke, Ingeborg-Friebe-Platz 19, info@monheimer-kulturwerke.de, Telefon 02173 276-444.

Bei einigen Werken wird das Orchester am 25. Oktober noch um einen Kammerchor sowie die Solistinnen und Solisten Yasemin Ek (Sopran), Ezhan Bahçecioğlu (Mezzosopran), Eyüp Dağ (Tenor) und Erkan Dalyan (Bariton) erweitert. Die Provinz Hatay mit ihrer Hauptstadt Antakya, dem früheren Antiochia, lag im Epizentrum der Erdbeben im Süden der Türkei. Sie gehört zu den am dichtesten besiedelten und mit mehr als anderthalb Millionen Einwohnenden auch bevölkerungsstärksten Provinzen.

Das 2019 gegründete Hatay Academy Orchestra ist das erste und einzige Sinfonieorchester in Hatay, das sich aus professionellen Musikerinnen und Musikern, Studierenden sowie Musiklehrerinnen und Musiklehrern zusammensetzt. In kürzester Zeit hat sich das Ensemble ein bemerkenswertes Renommee im Bereich der Kultur und Kunst auf gesellschaftlicher und institutioneller Ebene erarbeitet – bis der 6. Februar 2023 kam, an dem die ganze Region Hatay große Schäden erlitt und die antike Stadt Antakya fast völlig zerstört wurde.

Auch vier Orchestermitglieder verloren dabei ihr Leben. Viele der überlebenden Mitglieder wurden erst nach Stunden aus den Trümmern ihrer Häuser geborgen und verloren bei der Katastrophe zahlreiche Angehörige. Auch der Großteil der Instrumente wurde unter den Schuttmassen begraben. Anschließend mussten bis auf den Orchestergründer und drei Mitglieder alle Musikerinnen und Musiker ihre Heimat verlassen. Doch trotz dieser traumatischen Geschehnisse wollen alle wieder zurückkehren und als Orchester weiterhin gemeinsam musizieren – auch um damit zum Aufbau eines neuen Lebens in der zerstörten Region beitragen. Zu dieser Rückkehr in das alte Leben gehören im Moment zunächst vor allem Konzerte außerhalb der Türkei, um auf die nach wie vor angespannte Lage im Erdbebengebiet aufmerksam zu machen und Geld für die Opfer sowie die Wiederbeschaffung von Instrumenten zu sammeln.

Beim Monheimer Konzertabend stehen sowohl Werke von westeuropäischen wie auch von türkischen Komponisten der klassischen Musik auf dem Programm. Außerdem reicht der Bogen von ethnischer Musik über Weltmusik bis hin zu volkstümlicher Musik der in Hatay lebenden Kulturen und wird durch große Welthits im klassischen Orchestersound abgerundet.