Qualifizierte Ersthelfer unterstützen im Notfall
Mobile Retter im Einsatz

Beim Startschuss für das neue Projekt (von links nach rechts): Kreis-Ordnungsdezernent Nils Hanheide, Landrat Thomas Hendele, Dr. Arne Köster (ärztlicher Leiter Rettungsdienst) und Heike Rohde (Projektbeauftragte).
Foto: Kreis Mettmann
  • Beim Startschuss für das neue Projekt (von links nach rechts): Kreis-Ordnungsdezernent Nils Hanheide, Landrat Thomas Hendele, Dr. Arne Köster (ärztlicher Leiter Rettungsdienst) und Heike Rohde (Projektbeauftragte).
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Bei lebensbedrohlichen Notfällen im Kreis Mettmann leisten künftig auch qualifizierte Ersthelfer schnelle Hilfe: Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes führen "Mobile Retter" lebenserhaltende Maßnahmen durch und überbrücken so die Zeit, bis Notarzt und Notfallsanitäter am Einsatzort sind. Landrat Thomas Hendele hat jetzt den Startschuss zur Inbetriebnahme des Systems gegeben.

Als Träger des Rettungsdienstes ist der Kreis Mettmann für eine schnelle und effektive Notfallversorgung zuständig. Wird über den Notruf 112 Hilfe angefordert, sind Rettungskräfte in der Regel innerhalb von acht bis zwölf Minuten am Ort des Geschehens. Hierfür sorgen die Rettungswachen im gesamten Kreisgebiet, in dem etliche Rettungswagen einsatzbereit stehen, sowie insgesamt sechs Notärzte, die mit einem umfangreichen medizinischen Equipment für Notfälle gerüstet sind und ebenfalls binnen Minuten an der Einsatzstelle sein können.

Jede Sekunde zählt

Es gibt aber Fälle, in denen diese Hilfsfrist unter Umständen nicht ausreicht, um ein Überleben der Notfallpatienten zu ermöglichen. Dies ist insbesondere bei plötzlich eintretendem Herzstillstand der Fall. Hier zählt buchstäblich jede Sekunde, und die sofortige Einleitung von Wiederbelebungsmaßnahmen in Kombination mit einer schnellen medizinischen Weiterbehandlung erhöht die Überlebenschancen entscheidend. Eine Herz-Lungen-Wiederbelebung sollte binnen der ersten drei bis fünf Minuten, in der Regel also vor Eintreffen der Rettungskräfte, eingeleitet werden.
Das System "Mobile Retter" ist eine Ergänzung zum bestehenden System und ersetzt nicht den regulären Rettungsdienst – Rettungswagen und Notarzt rücken ebenfalls unverzüglich aus.

GPS-Abfrage

Die Leitstelle des Kreises Mettmann wird die Mobilen Retter aber in allen Fällen, in denen es Hinweise auf einen Herzkreislaufstillstand gibt, parallel zum Rettungsdienst mitalarmieren. Bis zu zwei Mobile Retter, welche sich in der Nähe aufhalten und deren Standort per GPS-Abfrage erkannt wird, können dann den Einsatz wahrnehmen. Auch in der aktuellen Corona-Lage sind alle Mitwirkenden mit entsprechender Ausrüstung für den eigenen Schutz ausgestattet worden.
Der Nutzerkreis der Smartphone-Anwendung besteht unter anderem aus Rettungsdienstpersonal, Ärzten, Feuerwehrleuten, Rettungsschwimmern, Arzthilfe- oder Pflegekräften, die zuvor registriert und trainiert wurden und über die App alarmiert werden können. Im Idealfall erreicht der Mobile Retter den Patienten durch seine räumliche Nähe zur Notfalladresse viel schneller als der Rettungsdienst und kann bereits vor dessen Eintreffen mit lebenserhaltenden Maßnahmen beginnen. Über 200 Frauen und Männer sind bereits zu Mobilen Rettern qualifiziert worden. Nehmen sie einen Einsatz an, werden sie durch die Navigation der App zum Notfallort geleitet.

Verstärkung gesucht

"Die mobilen Retter werden sich als hervorragende Ergänzung unseres Rettungssystems erweisen", ist sich Landrat Thomas Hendele sicher. "Dass sich so viele Profis sowohl haupt- als auch ehrenamtlich im Rettungsdienst des Kreises engagieren, darf den Menschen im Kreis Mettmann ein gutes Gefühl geben."
Wer sich den Mobilen Rettern anschließen möchte und beruflich oder ehrenamtlich bereits vorgebildet ist, kann sich auf der Internetseite portal.mobile-retter.de registrieren.
Bei Fragen steht Heike Rohde per E-Mail an mobileretter@kreis-mettmann.de zur Verfügung.

Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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