Im Segelflugsport beginnt die Saison
Langenfelder bereitet sich auf die Weltmeisterschaft der Junioren vor

Foto: Fecker
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Für Nils Fecker (24), Segelflugreferent der Luftsportgruppe Ersblöh und damit unter anderem verantwortlich für die Förderung des Leistungsfluges im Verein, begann die Wettbewerbssaison mit einer Teilnahme im slowakischen Nitra bereits im April. Er bereitet sich auf den Höhepunkt seiner noch jungen fliegerischen Karriere vor. Anfang August wird er mit der Deutschen Nationalmannschaft nach Tschechien reisen, um an der Weltmeisterschaft der Junioren teilzunehmen.

Fecker hatte sich im vergangenen Jahr mit einer hervorragenden Platzierung bei der Europameisterschaft und der deutschen Meisterschaft qualifiziert.
In Nitra, einem internationalen Wettbewerb mit über 120 Teilnehmern, trat er mit seinem neuen Teamkollegen Toni Kittler an, der ebenfalls an der WM teilnehmen wird. Der Deutsche Aeroclub stellte Kittler für die Teilnahme ein Förderflugzeug vom Typ Ventus 3 zur Verfügung. Auch Nils erhielt leihweise einen Ventus 3 direkt vom deutschen Hersteller Schempp-Hirth. Dieser Typ zählt weltweit zu den modernsten und leistungsfähigsten Segelflugzeugen.

Das Bild zeigt Nils Fecker und im Hintergrund den laufenden Hilfsmotor, der aufgrund der schwachen thermischen Bedingungen am sechsten Wertungstag zum Einsatz kommen musste.  | Foto: Fecker
  • Das Bild zeigt Nils Fecker und im Hintergrund den laufenden Hilfsmotor, der aufgrund der schwachen thermischen Bedingungen am sechsten Wertungstag zum Einsatz kommen musste.
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  • hochgeladen von Harald Landgraf

“An insgesamt fünf Wertungstagen trainierten Toni und ich das Fliegen im Team”, sagt Fecker. “Beim Teamflug muss sich jeder auf den anderen verlassen können, kurze Absprachen über Funk und Entscheidungen in wichtigen Situationen müssen passen”, erläutert Fecker weiter.
Beim obligatorischen Pilotenbriefing am Morgen werden die Tagesaufgaben verteilt. Die Wettbewerbsleitung legt dazu Wendepunkte unter Berücksichtigung von Wetter, Luftraum und Topographie fest, die es in möglichst kurzer Zeit, also mit hoher Geschwindigkeit zu umfliegen gilt. Nicht selten werden dabei Strecken von über 600 Kilometer ohne Motor zurückgelegt.
Das Fluggebiet rund um Nitra ist abwechslungsreich und sorgte mit Flugstrecken über den Gebirgskomplex des geologischen Fatra-Tatra-Gebietes in den Karpaten für bleibende Impressionen. “Wir hatten echt gutes Wetter und flogen vier mal Schnitte von über 125 Kilometern pro Stunde”, berichtet Nils Fecker. Es sei allerdings mit bis zu minus zehn Grad auch enorm kalt gewesen. Im Cockpit halfen in solchen Situation warme Überziehschuhe und Kleidung nach dem Zwiebelprinzip. Eine Heizung gibt es im Segelflugcockpit nicht.

Für Nils und seinen Teamkollegen Toni stand allerdings keine Platzierung auf dem Treppchen, sondern die Teamfindung im Vordergrund. “Ein gemeinsamer Flugstil, Vertrauen und die Bereitschaft, den Teampartner im Flug bestmöglich zu unterstützen, sind für eine erfolgreiche Teilnahme essenziell und damit wichtiger Bestandteil unserer Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im August”, so Fecker. Das zeigte auch der sechste Wertungstag.

Foto: Fecker

“Wir hatten uns in der Luft verloren und mussten den Hilfsmotor ausfahren, um nicht auf einem Acker landen zu müssen”, berichtet Fecker. Das Wetter entwickelte sich an diesem Tag anderes als vorhergesagt, die ausgeschriebene Strecke war zu groß, so dass das Team nach etwa 250 Kilometern den Flug abbrechen und nach hause fliegen musste. “Durch konsequenteres Fliegen im Team hätte man an diesem Tag die schwachen Bedingungen sicher noch besser nutzen können”, reflektiert Nils, der sich am Ende über den 15. Platz (von insgesamt 46 Teilnehmern in seiner Klasse) und den Sonderpreis für den besten Junior freuen durfte.

Zwei weitere Teams aus Langenfeld traten erfolgreich beim 28. International Gliding Club in Klix in der Lausitz an. Jochen König zusammen mit Nils Koppers und Arne Thielemann zusammen mit Thomas Block nahmen in der Klasse der Doppelsitzer mit vom Verein zur Verfügung gestellten Hochleistungsflugzeugen teil. Die stabile Wetterlage Anfang Mai machte insgesamt acht spannende Wertungstage mit Strecken Richtung Osten über Polen und Tschechien möglich. “Wir hatten echtes Ausnahmewetter mit großartigen Strecken, die uns gleich zweimal über die polnische Schneekoppe führten”, schwärmt Thomas Block, der zusammen mit Jochen König seit vielen Jahren regelmäßig die Wettbewerbssaison in Klix beginnt. Am Ende sicherte sich das Team Thielemann/Block Platz Vier. König und Koppers landeten im Mittelfeld auf dem zehnten Platz.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland)

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