Schule der Bewegung.
Sport und gesundes Essen haben in der Peter-Härtling-Gemeinschaftsgrundschule Gieslenberger Straße in Langenfeld-Reusrath einen hohen Stellenwert.
Langenfeld. „Wir sind eine Bewegungsschule“, erklärt Katja Linder, Schulleiterin der Peter-Härtling-Gemeinschaftsgrundschule Gieslenberger Straße in Langenfeld-Reusrath. Dazu trage auch der große Schulhof mit den angrenzenden Sportflächen und der Turnhalle bei. Die Beteiligung an sportlichen Wettbewerben wie dem Leichtathletik-Cup sei eines von vielen Angeboten. Wer sich auf dem Schulhofgelände umsieht, erblickt viele Möglichkeiten, wo sich die Kinder austoben und ihre Kräfte messen können.
Aber auch die gesunde Ernährung kommt nicht zu kurz. „Gesundes Schulobst, der Ernährungsführerschein, „Iss das Leben schön“ und „Gesund macht Schule“ in Zusammenarbeit mit der AOK würden zu einer gesunden Ernährung beitragen.
Am Ganztagsangebot nehmen 185 der insgesamt 229 Schüler teil. Zwei- bis dreizügig seien die Jahrgangsklassen, an denen insgesamt 22 Kollegen tätig sind. Den Sportzweig gebe es in Zusammenarbeit mit der Sport-Gemeinschaft Langenfeld, den Musikzweig mit der Musikschule und das Angebot des „Mintzweigs“ beinhalte Mathematik, Informatik und Technik. Kunst und Fotografie, Englisch und Spanisch seien weitere Möglichkeiten des Lernens.
In die Bewegungsschule passte auch, dass zum dritten Mal der „ganz normale Tag“ der Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung zur Sensibilisierung der Schulkinder für Menschen mit Einschränkungen stattgefunden hat. Hierbei konnte man auch das Engagement des Lehrerkollegiums und vieler Eltern als Helfer miterleben.
„Unser Schulverein ist diesmal ganz besonders gefordert, zuerst haben wir den „ganz normalen Tag“, und zwei Tage später das jährliche Schulfest“, betont die Schulleiterin. „In Langenfeld hat es bisher immer geklappt, dass alle Schüler seit 2006 den „ganz normalen Tag mitmachen können“, zeigt sich Bernhard Weik zufrieden. Mit viel Begeisterung sind die Kinder dabei, mit Gewichtswesten zu laufen und zu klettern, um ein Gefühl für übergewichtige Kinder zu bekommen, mit dem Blindenstock den Weg über Hindernisse zu suchen, auf dem Tandem-Rad mit verbundenen Augen mitzufahren, auszuprobieren, wie man sich mit einem Rollstuhl fortbewegt oder mit Gehhilfen Stufen überwindet.
„Für die 229 Kinder legen wir insgesamt knapp 100 km zurück“, hatte Tandempilot Werner Decker ausgerechnet, der mit den Kollegen Günther Kraus, Christian Lebelt und Karl Markofsky Runde um Runde zurückgelegt hat.
Zwischendurch bekamen die Kinder Vitamine in Form von Gemüse, Obst und Südfrüchten, das wie immer von Siegfried Schultk aus Berghausen gespendet wurde. Und die Stadtwerke hatten einen Wasserspender montiert.
In der Station „Gehörlose“ war Inge Grünheid dabei, den Schülern die Grundzüge der Gebärdensprache zu erläutern. „Der Einstieg ist das Fingeralphabet, wobei die rechte Hand die aktive Hand ist und in Schulterhöhe gehalten wird. Es gibt aber auch für fast jedes Wort eine Gebärde, weil sonst alles zu lange dauern würde“, erklärte Grünheid.
Der blinde Manfred Glasmacher hatte viele Hilfsmittel auf einem Tisch aufgebaut, mit denen blinde Menschen den Alltag bewältigen. „Ich werde euch zeigen, wie ich lesen und schreiben kann“, sagte er zur Einführung, schrieb die Vornamen der Kinder in Braille-(Blinden-)Schrift und verteilte sie auf kleinen Papierstreifen.
Schulleiterin Katja Linder ist des Lobes voll über den "ganz normalen Tag" an ihrer Schule, hat doch die Zusammenarbeit zwischen Kollegium, Helfern und dem Team der Weik-Stiftung prima geklappt. "Ich habe viele positive Rückmeldungen über diesen Tag erhalten", sagte Linder zum Abschluss und forderte die Schüler zu einem „donnernden Applaus“ für die Helfer und das Team der Weik-Stiftung auf, was dann auch prompt erfolgte.
Wie sehr sich Linder mit dieser Schule verbunden fühlt, kommt auch in dieser Aussage zum Tragen: "Mir gefällt es hier sehr gut, ich komme seit 14 Jahren jeden Morgen gern hierher."
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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