Vor der Sprengung wird er durchgeschnitten

60 Meter und 16 Etagen hoch ist der letzte Weiße Riese. In 21 Vorgängen wird er gesprengt. 4000 Sprengladungen wurden dafür angebracht. Die Flachbauten im Vordergrund dürfen dabei nciht beschädigt werden. Foto: Heinze | Foto: Friedhelm Heinze
  • 60 Meter und 16 Etagen hoch ist der letzte Weiße Riese. In 21 Vorgängen wird er gesprengt. 4000 Sprengladungen wurden dafür angebracht. Die Flachbauten im Vordergrund dürfen dabei nciht beschädigt werden. Foto: Heinze
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Alle Vorbereitungen waren getroffen, die Bevölkerung informiert, das Sicherheitskonzept stand. Am Sonntag um 10 Uhr sollte der letzte der drei Weißen Riesen fallen, doch die Sprengung wurde erst einmal verlegt. „Zu gefährlich“ lautet die Begründung des Sprengmeisters Rainer Fränkel. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Gebäudestruktur ist nicht wie vorher vermutet
Die Verschiebung wurde notwendig, weil es bei den vorbereitenden Abbruchmaßnahmen zu Komplikationen kam. Bei der Entkernung des Hochhauses, bei der unter anderem auch nicht tragende Wände entfernt werden, stellten die Verantwortlichen fest: Statt des Stahlbetons, der in den Konstruktionsplänen verzeichnet war, wurde oft einfaches Mauerwerk zum Bau verwendet. Das Gebäude sei zwar auf jeden Fall stabil und nicht einsturzgefährdet, bei einer Sprengung könnte es aber Probleme geben, wenn der vordere Gebäudeteil bei seinem Sturz den hinteren nicht mitreißen könne. Die Wahrscheinlichkeit liege bei 80 Prozent, dass das hintere Drittel des Weißen Riesen bei einer Sprengung einfach einstürzen und Teile der Flachbauten, vor allem die Videothek an der Friedrichstraße, unter sich begraben könne.

Hochhaus wird durchgeschnitten
Um das zu verhindern, wird der Weiße Riese nun an der Risskante getrennt und wenige Sekunden nach dem ersten Gebäudeteil mit einer zweiten Sprengung dem Erdboden gleich gemacht. Das hintere Drittel würde so kontrolliert auf den Schutt des vorderen Gebäudes fallen, statt einfach in sich zusammenzusacken. Stahlklammern sollen verhindern, dass die Wände schon vor der Sprengung einstürzen. Die Kosten für die Stadt erhöhen sich durch die Verzögerung nicht,da mit der ausführenden Firma ein Pauschalpreis ausgemacht wurde.

Neuer Termin in vier bis fünf Wochen
In der nächsten Woche entscheidet ein Gutachter über das weitere Vorgehen. Die Sprengung könnte dann in vier bis fünf Wochen stattfinden. Verzichten möchte darauf niemand. Ein Abbruch ähnlich wie bei den zwei anderen Hochhäusern würde unter anderem eine dreiwöchige Evakuierung der Ladenbesitzer in den Flachbauten bedeuten.

Autor:

Wochen Magazin Kamp-Lintfort aus Kamp-Lintfort

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