Vor 46 Jahren schweres Grubenunglück in Kamp-Lintfort.
Vor 46 Jahren ereignete sich auf der Schachtanlage
Rossenray eine schwere Schlagwetterexplosion.
Rossenray gehörte damals zur „ Friedrich Krupp Hüttenbergwerke Rheinhausen AG “.
Es war am 16 Februar 1966, als in 700 Meter Tiefe eine
gewaltige Explosion stattfand. Im Flöz Präsident
entzündete sich Methangas. Es soll einen elektrischen
Funken gegeben haben, der das hochexplosive
Grubengas entzündete. Ausgelöst durch die
Methangasexplosion, folgte auch noch eine
Kohlenstaubexplosion. Die Auswirkungen waren auch
über Tage auf dem Schachtgelände spürbar. Es wurde unmittelbar
nach dem Unglück ein Grubenwehralarm ausgelöst.
Die herbeieilenden Rettungskräfte stellten einen Rettungsplan
auf, um die eingeschlossenen Bergleute zu befreien. Da der
Personenbeförderungsschacht nicht beschädigt war, konnten die
Bergleute zügig die Grube verlassen. Nachdem die Anwesenheitsliste
geprüft war, stellte man fest, dass 16 Bergleute fehlten. Bis die Grubenwehr
nach unter Tage einfahren konnte, verging einige Zeit. Mit
schweren Atemschutzgeräten und entsprechender Ausrüstung,
machte sich die Grubenwehr auf den Weg die vermissten
Kumpel zu suchen. Aber für 16 Bergleute kam jede Hilfe zu spät.
Sie konnten nur noch tot geborgen werden. Für das noch junge Bergwerk
eine fürchterliche Katastrophe. Zudem Zeitpunkt des Unglücks
war ich erst knapp ein Jahr in der Ausbildung zum Elektriker. Auch ich wollte
unter Tage arbeiten. Nach meiner Lehrzeit bin ich dann auch für viele Jahre
unter Tage gewesen. Ein solches Unglück hat sich nie mehr
ereignet. Die Sicherheitsstandards wurden deutlich verbessert.
In der Stadt Kamp-Lintfort herrschte große Trauer und Anteilnahme.
Für die öffentlichen Gebäude wurde Trauerbeflaggung angeordnet.
Nach einem bewegenden Trauergottesdienst, wurden die Toten auf dem
Waldfriedhof Dachsberg gemeinsam beigesetzt. Die Trauerstätte ist bis zum
heutigen Tag in einem gepflegten und guten Zustand.
Nun endet die Bergbaugeschichte in Kamp-Lintfort. Ende 2012
schließt das letzte Bergwerk am Niederrhein. Das schwere
Unglück wird vielen Menschen immer in Erinnerung bleiben. Viele haben Angehörige und Freunde verloren.
Autor:Jürgen Moser aus Kamp-Lintfort |
6 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.