Von Saalhoff nach Amarillo

Johannes Lehmbrock, der Hopfentraum und der Schmalzpott
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Geilings Bräu hatte ich bereits probiert, und sogar meinen Gästen schonmal diesen leckeren Tropfen vorgesetzt. So war ich besonders erfreut als ich hörte dass unser nächster LK-Stammtisch mit einer Bierprobe auf dem Geilings Hof verbunden sein würde. Ich dachte allerdings wir wären mit dem Thema schnell durch, denn was sollte es schon Neues zum Thema Bier geben? Damit kennen wir uns schließlich recht gut aus.

Weit gefehlt! Denn wenn ein angehender Braumeister loslegt lauschen neun gestandene Bürgerreporter (Roswitha mitgezählt) andächtig. Als ich nach fast vier Stunden als erster die Runde verließ hatte ich 9 Biersorten verköstigt, dabei lecker gegessen und sehe nun meine Biervorräte mit ganz anderen Augen.

Johannes Lehmbrock ist der Mann der hinter dem Projekt Geilings Bräu steht. Seine Eltern sind Inhaber des Geilings Hof in Kamp Lintfort - Saalhoff, der Vater betreibt dort inzwischen eine Gerüstbaufirma. Der Sohn lernte bei Diebels und studierte BWL in Münster, dabei verlor er sein Hobby - das Bierbrauen - aber nie aus den Augen. Auf dem Hof gab es die ersten Ansätze, inzwischen mietet er sich bei Brauereien in Walsum und Detmold ein um sein Geilings Bräu zu produzieren, im Faß oder in der selbst entworfenen Bügelflasche mit Wachssiegel und Fuchs und Hase auf dem Etikett.

Zur Zeit wird er in München zum Braumeister ausgebildet um demnächst in Saalhoff seine eigene Brauerei zu errichten, die Pläne liegen schon vor.

Zum Auftakt probierten wir die hauseigenen Biere, ein ungefiltertes Pilsener und den Hopfentraum, ein kräftiges etwas dunkleres Indian Pale Ale. Beides sehr lecker!
Später gab es einige Spezialitäten die man in hiesigen Getränkemärkten nicht antrifft, vom rauchigen Schlenkerla Märzen aus Bamberg über das süssliche Störtebeker Porter (Dessert-Bier) und kräftige Weizenbiere (u. a. den preisgekrönten Aventinus) bis zum kräftigen Andechser Doppelbock. Zum Abschluss noch was modernes: ein Crafts Beer der Crew Republic aus München.

Dazu gab es Insider-An- und Einsichten zu allen möglichen Themen rund ums Bier: die Hopfen-Mafia, die sich immer mehr ähnelnden Massen-Biere, die Handhabung des Reinheitsgebots (das übrigens zum Steuergesetz gehört), die richtige Glas-Auswahl, der harte Wettbewerb der Brauereien, ein Blick über die Grenze am Beispiel England. Nicht zu vergessen die Feinheiten des Brauprozesses mit allen Nuancen von der Hopfenauswahl, Feinheiten des Mälzens bis zur Filterung.

Johannes Lehmbrock will in diesem Markt mit seiner Brauerei eine Nische weiter erobern und mit seinem Enthusiasmus die Bier-Vielfalt erhalten. Wir werden seinen Weg weiter verfolgen und wünschen ihm viel Erfolg, im eigenen Interesse als Biertrinker. Ich werde seine Wachs-Siegel weiter sammeln!

Die Bildergalerie enthält alle verkosteten Biere und die leckeren Schnittchen inkl. Schmalztopf von der Nachbarin.
Amarillo ist übrigens eine Hopfensorte.

Autor:

Klaus Wurtz aus Kamp-Lintfort

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