"Nicht die Bohne"

Kürzlich auf dem Wochenmarkt: „Seien Sie doch so lieb und geben mir noch ein Bund Bohnenkraut“, hör‘ ich neben mir eine Frau höflich sagen. Die Verkäuferin hebt mürrisch ihr Gesicht und grantelt: „Das ist aber das letzte Sträußchen.“ Fragender Blick auf der gegenüberliegenden Seite, einen Moment Stille. Dann die Frau zögerlich: „Ja, und?“ „Dann müssen Sie aber auch Bohnen kaufen“, herrscht die Verkäuferin herüber. Dann zwei Momente Stille und immer noch Fragezeichen, jetzt nicht nur bei der Frau, sondern auch bei mir.

Gedankenspiele: Was ist, wenn ich demnächst in den Supermarkt gehe und eine Flasche Ketchup kaufen möchte? Bekomm‘ ich die dann auch nur, wenn ich einen Sack Pommes dazunehme, bei einer Flasche Wein, gleich das halbe Käsesortiment aufkaufe und bei einem Steak noch gleich die Grillkohle mitbezahlen muss?

Ich komm‘ aus dem Staunen nicht mehr heraus und stehe noch einen Moment verdutzt da, während die Frau sich schon auf den Weg nach Hause gemacht hat. Wohlgemerkt mit den Bohnen. „Naja, ich brauch ja eh welche“, hatte ich sie noch flüstern hören.
Dennoch liebe Marktverkäuferin: Was der Kunde mit dem Bohnenkraut anfängt, geht Sie nicht die Bohne an!

Autor:

Regina Katharina Schmitz aus Dinslaken

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