Handwerksbäckerei Büsch veranstaltet Glückauf-Wochen - Zwei Monate lang: Dankeschön-Aktion an Bergbau

Mit ihrer Aktion „Glückauf-Wochen“ bedankt sich die Handwerksbäckerei Büsch beim Bergbau, dem sie viel zu verdanken hat. Zwei Monate lang gibt es Lohnbuch und Dubbelscheine für den Einkauf.   Foto: Agentur Berns
  • Mit ihrer Aktion „Glückauf-Wochen“ bedankt sich die Handwerksbäckerei Büsch beim Bergbau, dem sie viel zu verdanken hat. Zwei Monate lang gibt es Lohnbuch und Dubbelscheine für den Einkauf. Foto: Agentur Berns
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Kamp-Lintfort. Begriffe aus dem Bergbau wie „Dubbelscheine“ und „Lohnbuch“ spielen in der Sommer-Aktion der Handwerksbäckerei Büsch eine große Rolle. Denn sie stellt ab sofort für zwei Monate den Bergbau in den Mittelpunkt einer großen Verbraucheraktion, den „Glückauf-Wochen“. „Wir wollen mit dieser Aktion dem Bergbau Dankeschön sagen. Denn wir haben ihm viel zu verdanken“, erläutert Geschäftsführer, Bäckermeister und Brot-Sommelier Norbert Büsch die Idee.

In der Aktion „Für mich und meinen Kumpel“ gibt es nach dem Bergbau benannte Produkte wie „Grubengold“, „Zechentaler“, „Kumpelstück“ und viele andere. Büsch-Käufer erhalten pro drei Euro Einkaufswert einen sogenannten „Dubbelschein“, der wie ein Rabattmärkchen in ein „Lohnbuch“ eingeklebt wird. Mit jedem vollen Lohnbuch nimmt der Kunde an einer Verlosung attraktiver Preise teil, zusätzlich gibt es ein „Lintforter Bergmann“-Brot kostenfrei. Sowohl Dubbelscheine als auch Lohnbuch sind Begriffe aus der aktiven Bergbau-Zeit, beide wurden im Alltag von den „Kumpels“ viel genutzt. Die ausgelobten Preise (wie eine Besichtigung des Lehrstollens) haben ebenfalls einen Bezug zum Bergbau.

Nachtback-Verbot war Erfolgs-Grundstein
Der Dank an den Bergbau kommt nicht von ungefähr. Denn er war für Norbert Büsch eine große Starthilfe seines Erfolges. Es war Ende der 1980-er Jahre, kurz nachdem sich Norbert Büsch mit seiner eigenen Bäckerei selbstständig gemacht hatte. Da erfuhr er, dass die Bergleute der umliegenden Steinkohlen-Zechen morgens ohne frische Brötchen nach Hause gehen mussten. Grund war das damals geltende Nacht-Backverbot. „Das geht ja überhaupt nicht, dass die Kumpels morgens früh keine frischen Brötchen bekommen“, beschloss er.

Kluger Stratege
Und darum sorgte Norbert Büsch mit einer geschickten Strategie dafür, dass sich das änderte: Er stellte am Abend Brötchen-Teiglinge her, die er in den frühen Morgenstunden in die Kantinen der Zechen brachte. Hier konnten sie von Mitarbeitern, die nicht vom Nacht-Backverbot betroffen waren, frisch gebacken werden. Und dazu stellte er ihnen auch die Backöfen zur Verfügung. Eine kluge Idee des jungen Bäckermeisters, die den Grundstein zu seinem großen Erfolg legte.

Denn was für die Kumpels der einen Zeche möglich war, das wünschten sich auch die der anderen Bergwerke. Und so belieferte Norbert Büsch mit seiner „fröhlichen Bäckerei“ schon kurze Zeit später alle Bergwerke in Nordrhein-Westfalen.

Eigenes Brot für Kumpels
Die frischen Brötchen waren nur ein Baustein der tiefen Verbundenheit, die Norbert Büsch mit dem Bergbau in der Region verband. Ein weiterer Baustein war, eine eigene Brotsorte für die Bergleute zu kreieren. Die Voraussetzung: es musste gut sättigen und lange frisch halten. Das Ergebnis: ein Roggen-Sauerteig-Brot, „Lintforter Bergmann“ genannt. Heiß geliebt übrigens bis heute – und nicht nur vor den Bergleuten.

In der Kohlekrise unterstützte Norbert Büsch „seine“ Bergleute zusätzlich durch eine engagierte Werbekampagne. Deren Slogan „Unsere deutsche Steinkohle ist so wichtig wie unser täglich Brot“ ließ er auf all seine Brötchen- und Brottüten drucken. Ein offenes Bekenntnis, das ihm viel Sympathie einbrachte.

Zeit des Abschiednehmens
Das Wachstum der Handwerksbäckerei Büsch hält seit vielen Jahren an. Es fußt – neben exzellenten und frischen Produkten, engagierten Mitarbeitern und zukunftsträchtigen Ideen – auch auf Norbert Büschs Engagement für den Bergbau.

„Nun kommt die Zeit des Abschiednehmens“, bedauert Norbert Büsch. Denn Ende des Jahres werden mit Prosper Haniel in Bottrop und dem Bergwerk Ibbenbüren die beiden letzten NRW-Zechen schließen. „Ich habe dem Bergbau viel zu verdanken. Und ich hoffe, es wurde deutlich, dass ich mich gern und engagiert für den Bergbau eingesetzt habe.“

Lintforter Bergmann bleibt
Eines wird aber das Ende des Bergbaus überdauern: das Brot „Lintforter Bergmann“, das Norbert Büsch einst geschaffen hatte, von vielen Menschen geschätzt wird und das vor kurzem sein 30-jähriges Jubiläum feierte. „Dieses Brot wird weiterhin so heißen und immer an den Bergbau in unserer Region erinnern“, setzt Norbert Büsch „seinen“ Kumpels damit ein Denkmal.

Autor:

Sigrid Baum aus Wesel

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