Fit durch Fasten
Acht Tage lang hat Christa Aldenhoff nichts gegessen. Statt Nudeln, Reis oder Kartoffeln standen Wasser, Tee und Gemüsesäfte auf dem Speiseplan. Geschwächt fühlte sie sich dadurch nicht –ganz im Gegenteil. „Heilfasten betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Seele“, findet Heilpraktikerin Petra Mildenstein aus Rheinberg.
„Fit und leistungsstark“ sei sie, erzählt Christa Aldenhoff, die während ihrer mittlerweile fünften Heilfastenkur weiter als Altenpflegerin arbeitet und nebenbei Sportkurse gibt. Frühstück, Mittag- und Abendessen lässt die Alpenerin ausfallen, auf den Tisch kommen nur Wasser, Tee, Gemüsesäfte und -brühe oder Molke. Dass sie für ihre Kinder jeden Tag am Herd stehen und kochen muss, stört sie überhaupt nicht: „Ich setze mich dazu, trinke einen Tee und freue mich über die leckeren Gerüche.“
"Viele fragen sich, ob sie die Zeit überstehen"
Dass man tagelang aufs Essen verzichten kann, sei für viele eine völlig neue Erfahrung, so Heilpraktikerin Petra Mildenstein, deren Fastenkurs Christa Aldenhoff besucht. „Viele haben Angst und fragen sich, ob sie die Zeit ohne Essen überstehen. Man verspürt aber keinen Hunger, denn der Darm kommt völlig zur Ruhe. Was bleibt, ist die Lust zu essen. Doch da muss man den Kopf einschalten.“
„Man hört ja nicht plötzlich auf zu essen, sondern bereitet den Körper schonend darauf vor“, erklärt Christa Aldenhoff, die mittlerweile schon reichlich Erfahrungen beim Fasten sammeln konnte. Schon eine Woche vor ihrem ersten Fastentag hat sie immer weniger Fisch, Fleisch und Süßigkeiten gegessen und sich Tasse um Tasse vom Kaffee entwöhnt.
Nicht auf eigene Faust fasten!
Ein- bis zweimal pro Jahr kann man Heilfasten. „Das Frühjahr und der Herbst eignen sich dafür am besten, weil dann der Stoffwechsel besonders gut funktioniert“, weiß Petra Mildenstein. Sie selber fastet seit 15 Jahren immer wieder und gibt seit zehn Jahren Fastenkurse. „95 Prozent der Teilnehmer machen es noch einmal“, so die Heilpraktikerin. Sie rät gleichzeitig davon ab, auf eigene Faust zu fasten, zum Beispiel nach Anleitung aus einem Buch. „Wer sich während der Zeit falsch ernährt riskiert Defizite, dann fehlen wichtige Vitamine, Mineralien und Eiweiß.“
Am vierten Tag feiert Christa Aldenhoff Bergfest. „Ich war gerade joggen und fühle mich total gut“, berichtet sie munter. „Die Beine sind ein bisschen schwerer, aber ich schlafe sehr gut und denke auch immer weniger ans Essen. Es ist ein positives Gefühl, mal gesund gelebt und auf Dinge verzichtet zu haben.“
Gut für Körper und Seele
Beim Fasten wird nicht nur der Körper entschlackt, sondern auch der Geist. „Man kommt innerlich zur Ruhe“, weiß Heilpraktikerin Petra Mildenstein. Deswegen sollte man sich in der Fastenzeit viel Ruhe und Schlaf gönnen. Sonst steht vor allem viel Trinken auf dem Programm. Andere Produkte unterstützen das Fasten: Bittersalz wirkt abführend, Brottrunk ist gut für die Darmflora und bestimmte Badezusätze entgiften auch die Haut.
Nach acht Tagen Enthaltsamkeit beißt Christa Aldenhoff schließlich mittags zum ersten Mal wieder in einen Apfel. „Es schmeckt viel besser, man nimmt Nahrung plötzlich ganz anders wahr.“ Zwei bis drei Tage möchte sich Christa Aldenhoff Zeit nehmen, um sich mit Knäckebrot und Gemüsesuppe langsam wieder ans Essen zu gewöhnen. Dann kann die Familie bald wieder gemeinsam zu Mittag essen – ihr Mann fastet nämlich mit.
Autor:Wochen Magazin Kamp-Lintfort aus Kamp-Lintfort |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.