"Amistad" heißt Freundschaft

Wenn es mit der Sprache nicht klappen will, hilft das elektronische Wörterbuch: Nelly Montiel (rechts) mit ihren Gasteltern Magdalene und Friedhelm Mundt. Foto: WoMa
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Im Flur der Mundts wehen neuerdings zwei kleine Fahnen.„Herzlich Willkommen“ steht darunter. Gemeint ist Nelly Montiel (26) aus dem mexikanischen Ort Progreso, die im Rahmen einer Partnerschaft mit der Kamp-Lintforter St. Josef Gemeinde ein Jahr bei Magdalene und Friedhelm Mundt wohnen wird.

Die Verständigung klappt eigentlich ganz gut. Wenn Magdalene Mundt nicht mehr weiter weiß, benutzt sie ihren kleinen Taschenübersetzer – oder Hände und Füße. Zur Not versteht man sich auch ohne Worte, denn dass Nelly Montiel, die Besucherin aus Mexiko, sich bei ihrer Gastfamilie wohl fühlt, sieht man auf den ersten Blick. „Hier hört man ganz andere Geräusche, in Mexiko wird viel mehr Musik gespielt. Hier ist es außerdem sauberer und das Essen ist auch anders“ beschreibt sie ihre ersten Eindrücke und fügt noch schnell ein „aber lecker“ hinzu, bevor sie mit ihren Gasteltern loslacht.

Obwohl es, bis auf einen Abstecher zum Weltjugendtag in Köln, Nellys erster längerer Aufenthalt in Deutschland ist, ist man sich nicht ganz fremd. Seit 14 Jahren besteht die Partnerschaft der deutschen und mexikanischen Gemeinden. Zuletzt stemmte man gemeinsam die Finanzierung eines Krankentransportfahrzeuges, immer wieder reisen auch deutsche Jugendliche für ein Freiwilliges Soziales Jahr nach Lateinamerika. Zweimal waren Magdalene und Friedhelm Mundt selber vor Ort, lernten dort Nelly, ihre Familie und ihre Gemeinde kennen.

Durch ihren Besuch möchte die 26-Jährige, die in Mexiko gerade ihren Bachelor in Angewandter Mathematik gemacht hat und dort schon seit vielen Jahren in der Pfarrgemeinde tätig ist, die Freundschaft zwischen den Gemeinden vertiefen. „Ich möchte ein weiteres Bindeglied sein zwischen Mexiko und Deutschland“, erklärt sie – noch auf Spanisch. „Wir schreiben uns sonst immer nur Briefe.“ Falls die zur Zeit diskutierte Abschaffung der Wehrpflicht wirklich durchgesetzt wird, würde man die Auswirkungen wohl auch in Mexiko spüren: „Dann werden wohl weniger Deutsche ihren Freiwilligendienst in Mexiko leisten. Das wäre sehr betrüblich.“

Sie selber wird in Kamp-Lintfort keinen Urlaub machen, sondern aktiv im Kindergarten und in der Gemeinde mitarbeiten. Begleitet wird sie dabei von der Pastoralreferentin Andrea van Huet, die ihr die unterschiedlichen Arbeitsfelder einer deutschen Gemeinde näher bringen kann. Bevor sie ihren jedoch ihren Dienst antritt, wartet noch ein Stück andere Arbeit auf Nelly: Nach einem zweiwöchigen Einführungsseminar besucht sie einen zweimonatigen Sprachkurs im Klausenhof.

Autor:

Wochen Magazin Kamp-Lintfort aus Kamp-Lintfort

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