Waldgipfel
Schneider: „Vieleck aus Interessen muss bei Waldrettung einbezogen werden“

Wer den Wald retten möchte, muss ihn verstehen lernen und das von vielen Standpunkten aus gleichzeitig. Das ist die zentrale Erkenntnis aus dem Online-Waldgipfel des SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider am vergangenen Freitag. Eine Aufzeichnung der rund zweistündigen Veranstaltung ist nun auch online verfügbar.

Wo brennt’s im Wald? Dieser Frage ist Schneider eine Woche lang mit unterschiedlichen Aktionen nachgegangen. Sein Fazit: „Ohne zu übertreiben, im Wald brennt es lichterloh.“ Die Fichte stirbt aus, Dürre-Sommer haben die Bäume geschwächt, wodurch Schädlinge wie der Borkenkäfer leichtes Spiel haben. Im kommenden Sommer steigt die Waldbrandgefahr weiter und bereits angegriffene Waldflächen sind der Sonne nun teilweise ungeschützt ausgesetzt. Dennoch zieht der Abgeordnete auch ein positives Fazit: „Die Woche hat mir gezeigt, dass sich extrem viele verschiedene Menschen für unseren Wald einsetzen und ihn retten wollen. Wenn sie ihre Interessenskonflikte überwinden und ihre Kraft bündeln, bin ich überzeugt, dass wir den Wald noch retten können.“ Es gelte jetzt, das Vieleck der Interessen auszugleichen.

Ein Beispiel für Interessenskonflikte im Wald ist das Thema Unterholz. Während die Feuerwehren im trockenen Totholz zurecht eine riesige Gefahr bei Bränden sehen, glauben Naturschützer ebenfalls zurecht an die positive Wirkung für Tiere und Pflanzen. Es sei daher ein „Interessen-Vieleck“, das laut Schneider im Hinblick auf den Wald betrachtet werden muss: Naturschützer, Waldnutzer, Waldbesitzer, Feuerwehren und nicht zuletzt die Pflanzen und Tiere, die im Wald leben. Sie alle haben berechtigte Interessen, die sich zum Teil widersprechen aber alle berücksichtigt werden müssen. „Das gemeinsam zu besprechen, auszugleichen und sofort danach zu handeln, ist das Gebot der Stunde. Die Zeit drängt“, warnt Schneider.

Das Vertrauen ineinander sei größtenteils schon da. Dieses gelte es nun zu stärken. Eine Lösung könnten lokale Runde Tische sein, die mit den Waldbesitzern tagen. Das könnten Städte und Gemeinden anstoßen. Zudem müssten Land und Bund dafür sorgen, dass die Wieder-Aufforstung von Wäldern mit nicht-heimischen Arten stärker gefördert wird. Denn Arten wie Douglasie oder Roteiche seien mittlerweile in Deutschland heimisch geworden und hielten die veränderten Klimabedingungen deutlich besser aus als die heimischen Fichten, Buchen oder Eichen.

Beim Waldgipfel am Freitag wurde diskutiert, an welchen Stellen es im Wald brennt und welche Lösungsvorschläge es gibt. Vier Referenten aus dem Forstbereich machten deutlich wie vielfältig das Thema ist. Als Referenten waren zu Gast: Freiherr Max von Elverfeldt (Vorsitzender Familienbetriebe Land und Forst), Julian Mauerhof (stellv. Leiter, Regionalforstamt Niederrhein), Dr. Ulrich Cimolino (Vorsitzender AK Waldbrand, Feuerwehrverband) und Thomas Kämmerling (Betriebsleiter Ruhr Grün, Regionalverband Ruhr). Wer den Waldgipfel verpasst hat, kann sich bei Interesse die Aufzeichnung online bei YouTube ansehen (Link zu YouTube).

Autor:

René Schneider (SPD) aus Kamp-Lintfort

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