Sommertour „Boden gut machen!“
René Schneider macht Station an der Großen Goorley
Stark ausgebaut, künstlich verändert und verrohrt: Dieses Schicksal hat viele, eigentlich natürliche, Fließgewässer im Ruhrgebiet und am linken Niederrhein im vergangenen Jahrhundert ereilt. Gemeinsam mit Expertinnen der LINEG hat der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider sich jetzt im Rahmen seiner neunten Sommertour angeschaut, wie Boden wieder gut gemacht werden kann und Flüsse ein neues, natürlicheres Bett finden können.
Seit einigen Jahren befreien ExpertInnen der Linksniederrheinischen Entwässerungsgenossenschaft (LINEG), wie Susanne Leese-Bartram und Gesa Amstutz, Gewässer aus ihrem oftmals künstlichen Korsett und machen aus monotonen Lebensräume wieder naturnahe Fließgewässer, an denen sich heimische Pflanzen und Tiere wieder wohlfühlen. Die Große Goorley, die unter anderem über das Gelände des Zechenparks fließt, war einst ein natürlicher Bach. Mit dem Bergbau wurde er im Werksgelände zu einem technischen Kanal umgewandelt. Tiefer gelegt und mit Betonschalen versehen, führte er lange Jahre die Abwasser der Stadt und der Zeche. Insbesondere der Bergbau hinterließ starke Ablagerungen im Boden, und durch sinkende Grundwasserstände verlor die Große Goorley über die Jahre den Anschluss an das Grundwasser.
Nach Schließung des Bergwerks begannen die Planungen zur Rückführung des Gewässers in einen möglichst natürlichen Zustand. So wurde die Goorley mittlerweile angehoben, naturnah gestaltet und mit einer gewässertypischen Bepflanzung versehen. Die Ablagerungen im Boden durch den Bergbau mussten im Zuge der Renaturierung erst fachgerecht deponiert werden. Gemeinsam mit der RAG machte die LINEG den Boden wieder gut, indem zunächst das schlechte Erdreich fachgerecht auf dem Gelände deponiert wurde – so entstanden der „Große und Kleine Fritz“ – und schließlich mit neuem, qualitativ hochwertigem Boden aus unmittelbarer Nähe saniert wurde. Das Konzept ging auf: Die Große Goorley ist mittlerweile ein lebendiges, naturnahes Gewässer, und gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in den alten Zustand zurückgebaut.
Die mittlerweile neunte Sommertour des SPD-Landtagsabgeordneten durch den Wahlkreis steht 2020 unter dem Motto „Boden gut machen!“. Es wird nach alten Schätzen gegraben und so lange gegossen, bis die Saat aufgeht. Das Thema Landwirtschaft wird ebenfalls ausgegraben, ebenso wie der Umweltschutz, der jedes Bachbett sprengt. Es werden Geländegewinne beim Ultimate-Frisbee gemacht und neuen Pflanzen beim Wachsen zugesehen. Zum Abschluss lädt der Abgeordnete traditionell zu einer öffentlichen Veranstaltung ein, die ihn diesmal – auch wegen Corona in kleiner Gruppe – zum Weinberg am Fuße des Klosters Kamp führt.
Autor:René Schneider (SPD) aus Kamp-Lintfort |
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