Besuch des Kommunalen Wasserwerks
Neues Landeswassergesetz muss Wasser auch für künftige Generationen schützen

Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht, das in Deutschland nicht gefährdet scheint. Doch Klimawandel und andere äußere Einflüsse bedrohen Quantität und Qualität des Wassers. Das erfuhr der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider jetzt bei einem Besuch des Kommunalen Wasserwerkes (KWW) in Rheinberg. Im Gespräch mit Geschäftsführer Georg Tigler waren sich beide schnell einig, dass der Schutz des Trinkwassers in Nordrhein-Westfalen oberste Priorität haben müsse. Die von CDU und FDP angestoßene Reform des Landeswassergesetzes helfe hier nicht unbedingt.

Die SPD-Fraktion im Landtag kritisiert den Gesetzentwurf von CDU und FDP. Statt eines stärkeren Wasserschutzes werden vielmehr die Interessen von Landwirtschaft, Kiesindustrie und Wirtschaft bedient“, erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider. So sehe der Plan der Landesregierung beispielsweise vor, dass Landwirte bei der Ausbringung von Dünger und Pestiziden in Zukunft wieder näher an die Gewässer rücken dürfen. Auch Kiesabgrabungen in Wasserschutzgebieten sollen möglich werden und der Betrieb von Gebäude- oder Leitungsanlagen an Gewässern zeitlich unbegrenzt erlaubt sein.

KWW-Geschäftsführer Georg Tigler schilderte, dass der Wasserverbrauch insgesamt während der Pandemie gestiegen sei und sich nun über den ganzen Tag verteile. Gleichzeitig werde sauberes Wasser für immer mehr Anwendungen benötigt – zum Füllen des heimischen Pools ebenso wie für das Wässern von Äckern und Wiesen. Damit die scheinbar endlose Ressource Wasser auch für künftige Generationen noch vorhanden ist, braucht es einen stärkeren Schutz, sind sich die Wasserverbände einig und bezweifeln, dass dies mit dem neuen Gesetz gelingt. Der niederrheinische Kiessandzug sei zwar eines der ergiebigsten Wasservorkommen in Deutschland, aber dennoch müsse behutsam mit unserem Wasser umgegangen werden, so Georg Tigler. Aus seiner Sicht müsse die öffentliche Wasserversorgung Vorrang haben: „Einige geplante Maßnahmen im neuen Gesetz verstärken leider eher bestehende Nutzungskonflikte beispielsweise mit der Landwirtschaft oder der Kiesindustrie. Die Wasserwirtschaft hat das Nachsehen, obwohl deren Ziel stets die Sicherung der Trinkwasserversorgung für die Allgemeinheit ist.“ Die KWW versorgt die Bürger in Alpen, Rheinberg, Sonsbeck und großen Teilen der Stadt Xanten täglich mit frischem Trinkwasser. Wasserwirtschaft ist eine Generationenaufgabe. „Doch die Konkurrenz um die Ressource steigt und insbesondere vor dem Hintergrund klimatischer Veränderungen müssen wir sicherstellen, dass auch kommende Generationen noch über die wertvolle Ressource Wasser verfügen können“, so Georg Tigler.

Die SPD im nordrhein-westfälischen Landtag drängt auf einen stärkeren Schutz unseres Wassers: „Wenn das Wasser irgendwann einmal knapper wird, werden wir uns ärgern, nicht früher etwas getan zu haben. Aus unserer Sicht muss die Wasserversorgung besser geschützt werden. Wir müssen herausfinden, wie viel Wasser es überhaupt gibt, wer wie viel davon zu welchem Zweck nutzt und wie wir unsere Wasserinfrastruktur noch verbessern können. Auch ein funktionierendes Krisenmanagement bei Wetterextremen und die verstärkte Vernetzung der Wasserversorgungs-gebiete sind wichtig“, zählt René Schneider die Punkte auf, die ihm und seiner SPD-Landtagsfraktion im neuen Landeswassergesetz fehlen. All das gebe es in NRW nicht. Und das sei angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel ein fatales Versäumnis.

Autor:

René Schneider (SPD) aus Kamp-Lintfort

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