Rechte Gewalt
Jusos Kreis Wesel solidarisieren sich mit Christoph Landscheidt

Die Jusos Kreis Wesel auf der Demonstration für Demokratie am 11. Januar in Kamp-Lintfort; v.l.n.r.: Marco Jakob, Benedikt Lechtenberg, Niklas Blaas | Foto: Niklas Blaas
  • Die Jusos Kreis Wesel auf der Demonstration für Demokratie am 11. Januar in Kamp-Lintfort; v.l.n.r.: Marco Jakob, Benedikt Lechtenberg, Niklas Blaas
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Kamp-Lintforts Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt und seine Familie werden seit Längerem aus der rechtsextremen Szene bedroht. Die SPD-Jugend im Kreis Wesel spricht Landscheidt ihre Solidarität aus und warnt vor einer Zunahme rechter Gewalt.

Bedrohung der Demokratie

„Wir stehen an der Seite von Christoph Landscheidt. Morddrohungen gegen politische Amtsinhaber sind nicht hinnehmbar und erfordern die breite Solidarität der demokratischen Mehrheit in unserem Land. Der Rechtsstaat muss gegen die rechtsextremen Gefährder vorgehen. Die Bedrohung politischer Amts- und Mandatsträger ist nicht nur eine ungeheure persönliche und familiäre Belastung für die Betroffenen. Es ist auch eine Bedrohung unserer Demokratie. Es sind demokratisch gewählte Amts- und Mandatsträger, die damit aus ihrer Verantwortung gedrängt werden sollen“, erklärt der Kreisvorsitzende der Jusos, Benedikt Lechtenberg aus Hünxe.

Hohe Zahl rechter Straftaten

Vor der wachsenden Gefahr von Rechts dürfe niemand die Augen verschließen. Die Jusos erinnern an die Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke im letzten Jahr, an den Messerangriff auf den Altenaer CDU-Bürgermeister Andreas Hollstein 2017 und das Bekanntwerden einer Todesliste einer rechtsextremen Gruppe, auf der die Grünen-Politiker Claudia Roth und Cem Özdemir standen. Auch aus dem aktuellen NRW-Verfassungsschutzbericht werde deutlich, dass der Großteil der politisch motivierten Kriminalität von rechts kommt: rund 3.770 rechte Straftaten wurden erfasst, mehr als doppelt so viele, wie aus dem linken Spektrum. Laut dem NRW-Innenministerium werden außerdem von 125 Angriffen auf kommunale Mandats- und Amtsträger zwischen 2016 und 2019 66 Angriffe der rechten, 27 Angriffe der linken Szene zugeordnet.

Wer Demokrat ist, bedroht nicht

Die Jusos appellieren außerdem an den Anstand der Menschen und die Einstellung zum demokratischen Streit. „Wer Demokrat ist, bedroht niemanden. Auch wenn jemand Partei und Meinung anderer nicht teilt, ist dies kein Grund für Bedrohungen und Beleidigungen. Demokratie bedeutet, seine Meinung sagen zu dürfen, aber auch zu akzeptieren, wenn es Widerspruch gibt. Der Streit über eine Sache muss im gegenseitigem Respekt erfolgen. Leider mangelt es, insbesondere im Internet, einigen Menschen an diesem einfachen Grundverständnis“, erläutert Lechtenberg.

Gemeinsam mit hunderten Bürgerinnen und Bürgern aus Kamp-Lintfort und vom Niederrhein haben die Jusos am Samstag an der überparteilichen Demonstration für Demokratie in Kamp-Lintfort teilgenommen.

Autor:

Benedikt Lechtenberg aus Hünxe

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