„Der Berg wird ein Kasten“
Landwirt Hans Faasen ist sauer. Bei der letzten Umweltausschusssitzung hatte er auf die Ängste und Sorgen der Landwirte rund um den Eyller Berg hingewiesen. „Ich wollte wissen, ob die Verwaltung weiß, dass zwischen dem Eyller Berg und der Halde Norddeutschland Weizen, Raps und Mais angebaut werden und auf den Wiesen Kühe und Rinder grasen, dass hier Lebensmittel produziert werden und die Landwirte der Produkthaftung unterliegen. Ich wollte wissen, wer im Ernstfall für Schäden haftet.“ Statt Antworten auf seine Fragen erhielt er lediglich den Verweis an die Bezirksregierung Düsseldorf.
Auf die Nachfrage, ob regelmäßig Bodenproben analysiert und Staubmessungen durchgeführt würden, sei auf eine Staubmessung im Jahr 2006 hingewiesen worden, bei der keine Auffälligkeiten festgestellt wurden. Diese fand allerdings nur etwa drei Monate lang im Winter statt und wurde auf dem Schulhof der Realschule durchgeführt.
Auch Anwohner Günter Neu wünscht sich Luftmessstationen, am liebsten an allen vier Ecken der Deponie. Sein Wunsch wurde von der Bezirksregierung Düsseldorf allerdings erfüllt. Dauerhafte Messungen durchzuführen sei unwahrscheinlich, da die Anzahl der Messcontainer sehr beschränkt sei.
Die Bürgerinitiative „Giftberg“ (BI) wünscht sich vor allem ein strengeres Durchgreifen der Bezirksregierung Düsseldorf bezüglich der Wiederaufforstung der Deponie. Bei der Rekultivierung des Bergbauteils habe die damals zuständige Bezirksregierung Arnsberg sehr genau auf die Einhaltung des Höhenplans und der Höhenlinien geachtet, Düsseldorf aber sei viel milder. Karl-Heinz Seigner, Mitglied der BI, erinnert an die zum Teil jetzt schon sehr steilen Böschungen und befürchtet: „Ossendot macht aus dem Eyller Berg einen Kasten.“ Die BI fordert: „Die Rekultivierung soll dem Betreiber von der Bezirksregierung endlich verbindlich vorgeschrieben werden.“ Dann nämlich würde es unter Umständen auch gar nicht erst zum Bau der umstrittenen Abfallbehandlungsanlage kommen. Die Eyller Berg Abfallgesellschaft (EBA) hatte sich nämlich in der letzten Version des Antrags dazu verpflichtet, diese mit Ende der Deponie wieder abzubauen.
Autor:Wochen Magazin Kamp-Lintfort aus Kamp-Lintfort |
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